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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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gewusst.«
    »Ich werde es immer wissen.« Mein ganzer Körper stand noch immer in Flammen von seiner Berührung, von seinen Beinen, die gegen meine streiften, von seinem Mund. Ich wollte, dass er mich abermals küsste.
    Meurics Ansprache musste zu Ende sein. Um uns herum nahmen andere ihre Masken ab und begrüßten einander. Sie beachteten uns nicht.
    »Du hast es die ganze Zeit gewusst«, sagte Sam. »Als wir getanzt haben?«
    »Ja.« Sobald er mich berührt hatte. Die Art, wie sein Körper an meinen passte, und die Art, wie sein Mund über meinem Hals gezögert hatte. Das war typisch Sam zu zögern. »Hast du mich nicht auch erkannt?« Das war ein beunruhigender Gedanke. Was, wenn er gehofft hatte, ich sei jemand anders?
    Er nahm meine Hände, so als fürchte er, ich würde davonfliegen. »Natürlich.«
    »Oh, gut.« Das hätte verzweifelt klingen können. »Ich meine, ich hätte nicht so mit dir getanzt, wenn ich nicht gewusst hätte, wer du bist.«
    »Du hast mit vielen Leuten getanzt.«
    »Aber nicht so.« Ich zwang mich, seinem Blick standzuhalten. An all den Stellen, an denen er mich berührt hatte, konnte ich ihn noch immer spüren. Ihm hatte es vielleicht nicht viel bedeutet, aber mir war es wichtig gewesen. Er musste das verstehen. »Warum hast du versucht wegzulaufen?«
    »Ich wollte …« Seine Wangen waren dunkel, als er den Kopf schüttelte. »Es tut mir leid wegen heute. Ich will dir alles sagen, aber vor allem«, er strich mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr, »vor allem will ich dir sagen, dass ich Stef belogen habe.«
    Und ich wollte, dass er mich wieder küsste. Weniger reden. Mehr küssen.
    »Sie wusste es, denke ich. Nach so langer Zeit sind wir nicht sehr gut darin, einander anzulügen.« Er sog scharf die Luft ein. »Ana. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich wählen würde. Wenn es an irgendwem läge, wenn das, was ich will, irgendetwas zählte, dann hätte ich dich gewählt.«
    Ich fühlte mich so wie in der Nacht, als er zum ersten Mal für mich gespielt hatte, als müsse ich zu Boden sinken, weil meine Beine nicht stark genug waren, um mich zu tragen. Stattdessen benutzte ich seine Schultern, um das Gleichgewicht zu halten, und stellte mich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr. »Lass uns nach Hause gehen, Sam. Kein Denken mehr. Diese Flügel sind schwer.«
    Er küsste mich auf den Hals und murmelte etwas, das wie Zustimmung klang.

KAPITEL 22
Flügel
    So gern ich direkt zu Sam nach Hause gehen wollte, die Zeremonie war noch nicht ganz vorüber. Mehrere von Teras und Ashs Freunden hielten Reden und sprachen darüber, wie glücklich sie waren, eine weitere erfolgreiche Neuwidmung zu erleben. Viele Leute hatten Geschenke mitgebracht, die bestaunt werden mussten und Fotos und Dankesworte forderten.
    Die Menge drängte näher heran, damit alle etwas sehen konnten, und aus der Art, wie die Leute jubelten, war deutlich zu merken: Die Zeremonie war ihnen wichtig. Selbst wenn nur wenige Menschen wirklich an Seelengefährten glaubten, war es schwer zu leugnen, dass Ash und Tera zusammenpassten. Sie strahlten förmlich, wenn sie einander ansahen. Nach mehr als dreitausend Jahren. Unglaublich.
    Wir standen noch eine Stunde da, dann sollte sich die gesamte Bevölkerung von Heart in einer Reihe aufstellen, um Tera und Ash zu gratulieren. Ich bemerkte, dass einige sich davonstahlen, aber das führte nur dazu, dass die Leute neben uns murrten.
    Sam umklammerte meine Hand, als könnte ich davonfliegen, und endlich kamen wir an die Reihe, Tera und Ash zu umarmen und ihnen zu gratulieren.
    Nach erfolgreicher Mission drängten wir uns durch die Gäste auf dem Platz, die lachend plauderten und Kostüme verglichen. Zu meiner Erleichterung blieben wir nicht stehen, um mit
jemandem zu sprechen. Auch wir sprachen kaum miteinander. Ich hatte keine Ahnung, warum er nichts zu sagen hatte, aber ich hatte gerade meinen ersten Kuss erlebt, ganz zu schweigen von einer Million anderer Dinge, von denen ich diese Nacht träumen würde. Ich war ein bisschen benommen, und Feuer brannte in meiner Brust, in meinem Bauch und tiefer.
    Wir nahmen nicht den langen Weg zurück, den Weg, den ich kannte, sondern den kürzeren Weg, der durch ein Dutzend kleinerer Straßen führte. Ich wünschte, wir hätten zurückfliegen können.
    »Ana«, sagte er, sobald wir allein auf der mondbeschienenen Straße waren.
    Die Nacht verbarg alles, was weiter als Armeslänge entfernt war. Wir hätten die einzigen Menschen in der

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