Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
Vom Netzwerk:
Ordnung?« Er richtete sich auf und schwankte. »Ich denke nicht, dass ich es bin.«
    »Du wirst es überleben.« Wir halfen einander, uns humpelnd
in Sicherheit zu bringen. Wenn unsere Angreifer zurückgekehrt wären, hätten sie uns beide töten können, und wir hätten nicht viel dagegen tun können.
    Es schien Stunden zu dauern, ins Haus zurückzukommen, und wir begegneten keiner Menschenseele, so dass uns auch niemand helfen konnte. Nicht einmal Stef, die nebenan wohnte. Obwohl es wahrscheinlich besser war, dass wir niemanden sahen, da wir nicht wussten, wer uns angegriffen hatte.
    Sam knipste die Lampen an, als wir ins Haus schwankten. Wir zuckten vor der Helligkeit des Lichts zurück, aber dieser Schmerz war gering im Vergleich zu allem anderen.
    »Du siehst furchtbar aus.« Ehe ich daran dachte, lehnte ich mich an die Wand, um das Gleichgewicht zu halten, während ich die Schuhe von den Füßen schleuderte. Der weiße Stein, der auch um die Stadt und den türlosen Tempel lief, wählte diesen Moment, um wie ein Herzschlag zu pulsieren. Ich fuhr zusammen und stolperte über meine halb ausgezogenen Schuhe, dann landete ich neben einem Klavierbein auf dem Hintern. Mein Steißbein schmerzte. »Autsch.«
    »Du auch.« Blut und Erde bedeckten sein Gesicht, und sein Ärmel hing offen und enthüllte eine scheußliche Brandwunde an seinem Arm, blasig und rot in der Mitte und schwarz am Rand. Er sah, wohin mein Blick ging, und verzog das Gesicht. »Es wird heilen.«
    »Wir sollten jemanden rufen. Einen Arzt. Den Rat.« Ich mühte mich auf meine Füße. »Sie müssen es doch erfahren, oder?«
    Er nickte. »Ich werde Sine anrufen, während ich überprüfe, ob jemand im Haus ist. Bleib hier.«
    »Kommt nicht infrage. Ich gehe mit.« Ein Vorteil unserer Verfassung: Er konnte mich nicht aufhalten. »Warum Sine und nicht Meuric?«

    »Ich vertraue Sine.« Er holte rasselnd Luft und stützte sich an der Wand ab, als er auf die Treppe zuging. Die Regale protestierten knarrend, aber sie hielten, bis er das Geländer erreichte. Er kam nur langsam nach oben – der Schlag auf den Kopf musste ihn härter getroffen haben, als er zugab –, daher ging ich hinter ihm her, bereit, ihn aufzufangen, falls er das Gleichgewicht verlor. Gut, ich konnte seine Landung weicher machen, wenn wir auf dem Boden aufschlugen. Vielleicht.
    Nachdem er Sine angerufen hatte und alle Zimmer überprüft waren, folgte ich ihm in sein Bad.
    »Sie sagte, dass sie einen Arzt vorbeischicken will«, erklärte er, »aber es ist spät, und die Leute sind nach der Neuwidmung immer noch schwer zu erreichen.«
    »Ich würde jetzt lieber einfach sämtliche Schmerztabletten im Haus einnehmen und mich schlafen legen.«
    Er schenkte mir ein schwaches Lächeln. »Genau.«
    Während er hinter den Vorhang griff und das Wasser aufdrehte, fischte ich eine Hand voll Tabletten für ihn aus dem Schrank und füllte ein Glas mit Wasser. Er nahm sie, ohne sich zu beschweren, ich nahm selbst eine Hand voll.
    »Wolltest du hierbleiben, wenn ich dusche?«
    »Oh, nein.« Ich warf einen Blick auf seinen Arm. »Wir sollten ihn verbinden. Das Wasser wird wehtun.«
    »Stimmt.« Er hockte sich auf den Rand der Wanne und beklagte sich nicht, als ich ihm half, sein Hemd auszuziehen, und dabei auf die Blasen achtete. Ich legte Mull über seine Brandwunde, dann wickelte ich einen wasserfesten Verband um seinen Arm und wandte mich zum Gehen. »He.«
    Ich wartete an der Tür, durch die der Dampf hinausquoll.
    Er sah mir in die Augen, der Blick plötzlich klar. »Geh nicht weit weg.« Als ich nickte, schloss er die Tür zur Hälfte, weit genug, dass ich ihn nicht sehen konnte, doch ich konnte seinen
Schatten in dem beschlagenen Spiegel sehen, während er sich auszog und hinter dem Duschvorhang verschwand.
    Als er fertig war, half er mir, meine Schürfwunden zu säubern und zu verbinden, bevor ich in das andere Bad ging, um ebenfalls zu duschen. Heißes Wasser lief mir über die Muskeln und löste einen Teil der Anspannung nach dem stundenlangen Tanzen und dem Angriff auf der Straße. Einen Teil, aber längst nicht genug.
    Nur im Nachthemd trat ich aus dem Badezimmer und sah, dass er auf meinen Bett lag und schlief. Meine Schmerztabletten hatten zu wirken begonnen, als ich mir die Haare ausgewrungen hatte, daher hoffte ich, dass seine es ebenfalls taten. Ich setzte mich neben ihn. »Wach auf, du Schlafmütze.«
    »Ich bin wach.«
    »Beweis es.«
    Er öffnete die Augen und brachte ein Grinsen zu

Weitere Kostenlose Bücher