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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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Stande. »Siehst du?«
    Ich berührte ihn am Kinn. »Niemand hat mir gesagt, dass man nach der Maskerade zusammengeschlagen wird. Scheint der ganzen Romantik zu widersprechen.«
    Sam richtete sich auf. Unsere Füße hingen in Socken über die Bettkante. »Das gehörte nicht zum Plan.«
    »Du hattest einen Plan?« Von unserem Platz aus war mein Schmetterlingskleid auf dem Badezimmerboden zu sehen, verbogen und mit zerfetzten Flügeln. Mit heißen Wangen erinnerte ich mich daran, was er vorgeschlagen hatte, kurz bevor jemand auf ihn geschossen hatte.
    Er entdeckte das Kleid ebenfalls. »Ich habe dich damit aufgezogen. Es sei denn, du hast dich darauf gefreut. Dann habe ich jedes Wort ernst gemeint.«
    »Frag mich morgen noch einmal.« Die Tabletten hatten zwar den Schmerz in meinem Körper betäubt, aber mein Verstand
fühlte sich an, als würde er explodieren. »Weißt du, wer uns angegriffen hat?«
    Sam schüttelte den Kopf, dann stöhnte er und stützte das Gesicht in die Hände. »Ich denke, es wird jetzt tagelang wehtun. Nein, ich weiß es nicht. Ich habe so meinen Verdacht, aber ich habe niemanden gesehen. Du?«
    »Ich denke, es waren zwei. Einer hat geschossen, den habe ich nicht gesehen, und dann war da ein dicker Mann mit einer Maske, die sein ganzes Gesicht bedeckte.«
    »Diese Beschreibung könnte auf eine Menge Leute passen.«
    »Er hat dich wahrscheinlich bewusstlos geschlagen, damit du ihn nicht identifizieren konntest.« Sam wäre vielleicht darauf gekommen, anhand von anderen körperlichen Hinweisen und davon, wer gegenwärtig welches Alter und welches Geschlecht hatte. Ich war die Einzige auf der Welt, die noch nicht einmal zu einer Vermutung in der Lage war. Tausend Gefühle, die ich überwunden geglaubt hatte, stürmten wieder auf mich ein.
    »Bist du unverletzt abgesehen von Kratzern und Prellungen?«
    »Klar.« Aber die ganze Sache machte mich wütend. Da war Sam mit seiner Erfahrung und der Art, wie er zwischen Freundschaftlichkeit und mehr als Freundschaftlichkeit schwankte; ich war an einem Ort angegriffen worden, an dem ich mich hätte sicher fühlen sollen – von unheimlichen weißen Steinmauern mal abgesehen –, und dann wurde ich ständig daran erinnert, dass ich die einzige Seelenlose war, die es gab. Die Einzige, die die Anfänge von Heart nicht miterlebt hatte oder jeden kannte oder etwas beizutragen hatte.
    Das Schmetterlingskostüm war mein wahres Ich gewesen. Wie ich hatte es nicht lange gehalten. Würde am Morgen nicht mehr da sein.

    Ich marschierte ins Badezimmer und hob die Seide und die kaputten Drähte auf. Erfolglos zerrte ich daran, als könnte ich alles in Stücke reißen, aber es war zu stark, selbst in zerstörtem Zustand.
    Mit einem wortlosen Schrei schleuderte ich es durch das Bad, hob es auf und warf es erneut. Draht klapperte auf Stein und Holz, doch egal, wie oft ich die Reste des Kostüms auch durch den Raum warf, ich fühlte mich nicht besser. Es war zu leicht, zu einfach, doch es gab nichts Schwereres, was ich hätte werfen können, jedenfalls nichts, was mir gehörte.
    Alles hier gehörte Sam.
    Das Kostüm eingeschlossen.
    »Ana?«
    »Was?«, brüllte ich und wirbelte zu ihm herum.
    Er stand in der Badezimmertür und zeigte einen Ausdruck der Verwirrung und etwas, das ich nicht deuten konnte. Schmerz? Sein Kopf tat weh. Mein Anfall machte wahrscheinlich alles nur noch schlimmer.
    Ich schluckte Tränen hinunter. »Entschuldige. Vielleicht sollten wir einfach ins Bett gehen, da wir nicht wissen, wer den Mordversuch an uns vermasselt hat.« Das wäre besser, als uns dem hier auszusetzen, und wenn ich aus Versehen weinte, würde nur mein Kissen Zeuge sein.
    Sein Blick wanderte von mir zu dem Kostüm, und die Falte zwischen seinen Augen sagte, dass er begriffen hatte, warum ich so wütend war. »Ich möchte dir etwas sagen.«
    »Ich will es nicht hören.« Ich wollte schreien und irgendwo gegentreten, aber das konnte ich nicht, wenn er versuchte, mich aufzumuntern.
    Nein, ich wollte wieder auf der Maskerade sein, so nah, dass ich seinen Herzschlag über der Musik hören konnte. Ich wollte diesen Augenblick, als ich wusste, wer er war und mich der
Mut erfasste – und ich ihn küsste. Ich wollte , dass er mich noch einmal so brauchte.
    »Ich möchte spüren, dass es mich gibt.« Die Worte waren heraus, bevor ich es begriff, und ich wäre entsetzt aus dem Bad geflohen, hätte er nicht in der Tür gestanden. Stattdessen wandte ich mich ab, stützte mich auf den

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