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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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deutlich zu spüren, dass auch in mir Zorn aufstieg. »Nun, das tut mir leid«, erwiderte ich patzig, »doch du hättest es mir wenigstens erzählen können. Stattdessen musste ich es von Charlie erfahren.«
    »Ich saß seit zwölf mit Geoff und Daniel zusammen. Außerdem braucht es dir nicht leidzutun. Das ist die Strafe dafür, dass ich so arrogant war, mich für unverwundbar zu halten.«
    »Charlie meinte, du hättest Namen genannt«, entgegnete ich. »Vermutlich meinen.«
    »Nein«, sagte er. »Der Händler hat zugegeben, er habe gewusst, dass er nicht mit dir zu tun hatte. Also haben wir nur Alicia beschuldigt.«
    »Aber ich werde mit hineingezogen werden.«
    Eine Pause. »Das könnte passieren.«
    »Ich fasse es nicht.«
    »Könntest du versuchen die Sache von meiner Warte aus zu sehen? Wir mussten handeln. Es ist kompliziert, doch der Schaden, den sie angerichtet hat …«
    »Gut. Einverstanden. Habe kapiert. Aber informiere mich bitte beim nächsten Mal, in Ordnung?«
    »Tut mir leid. Ich hatte schon Probleme genug, aus der Stadt wegzukommen. Morgen muss ich wieder hin.«
    »Dann hättest du dort übernachten sollen.« Der Satz entfuhr mir, bevor ich mich bremsen konnte, und hing schonungslos im Mobilfunkäther.
    Er antwortete nicht sofort. Sein Atem streifte raschelnd das Mikrophon. Als er sprach, war seine Stimme nur ein Flüstern. »Hoffentlich war das gerade nicht dein Ernst.«
    Ich stellte mir kurz vor, wie es sein würde, die Nacht allein in seinem Bett zu verbringen. »Nicht, dass mir das gefallen würde«, räumte ich ein, »aber für dich ist es eine Menge Fahrerei.«
    »Eine Kleinigkeit«, erwiderte er, »verglichen mit der Alternative.«
    »Kann ich nicht wenigstens mit in die Stadt kommen?«
    »Nein. Hör zu, lass uns später weiterreden, ja? Ich vermisse dich schrecklich, und da du mich nicht fahren lässt …«
    »Entschuldige. Gut.« Ich hielt kurz inne. »Möchtest du immer noch, dass ich mich im Restaurant mit dir zum Abendessen treffe?«
    »Es wäre entsetzlich für mich, wenn du es nicht tätest.« Mit diesen Worten legte er auf.

17
    Z wei Stunden später bog ich in den Parkplatz des Lymington Inn ein und stellte zu meiner Überraschung fest, dass er leer war. Kein grüner Maserati, ja, überhaupt kein anderes Auto.
    Verlegen rutschte ich aus dem Range Rover. In meinem schwarzen Chiffonkleid fühlte ich mich eindeutig fehl am Platz.
    Als ich die Tür aufschob, wurde ich von einem dämmrigen Raum und Kerzenschein empfangen. Der heimelige Geruch von verbranntem Kaminholz lag in der Luft. Der Restaurantchef stand am Empfang. »Hallo«, sagte ich leise. »Ich bin mit Mr. Laurence verabredet. Ist er schon da?«
    »Guten Abend, Miss Wilson. Noch nicht. Wenn Sie mir bitte folgen wollen?«
    Ich ging hinter ihm her den Flur entlang und dann nach links. Als ich mich neugierig umsah, stellte ich fest, dass alle anderen Tische unbesetzt waren. Der Restaurantchef führte mich in einen kleinen vertäfelten Raum, wo vor einem flackernden Kaminfeuer ein einziger Tisch stand.
    »Möchten Sie Platz nehmen?«, forderte er mich auf.
    Ich ließ mich auf dem angebotenen Stuhl nieder und brachte vor Verlegenheit kein Wort heraus.
    »Ein Glas Champagner?«, fragte er.
    »Ja, danke«, murmelte ich, woraufhin er rasch entschwand und zurückkehrte, ehe ich Gelegenheit hatte, meine Gedanken zu ordnen. Aus den beiden Gläsern auf dem Tablett stiegen zarte Bläschen auf.
    Julian traf etwa zehn Minuten später ein und näherte sich so lautlos, dass ich nur eine Sekunde Vorwarnung hatte, ehe seine warmen Hände meine Schultern umfassten und er den Kopf senkte, um mir einen zarten Kuss auf den Hals zu drücken.
    »Wahrscheinlich hast du eine Riesenwut auf mich«, sagte er.
    Ich lachte auf. »Nein, so riesig ist sie nicht mehr.« Ich legte die Hand auf seine und betrachtete ihn. »Du hast dich ja richtig in Schale geworfen«, stellte ich vorwurfsvoll fest und musterte seinen Frack, den gestärkten weißen Hemdkragen und sein frisch rasiertes Gesicht, das im Schein des Feuers schimmerte.
    Lächelnd zuckte er mit den Schultern. »Ich habe mir einen Moment Zeit genommen, um mich frisch zu machen. Entschuldige die Verspätung, Liebling. Ich hatte eine Menge um die Ohren.« Er nahm meine Hand und küsste sie leidenschaftlich. »Mein Gott, schau dich nur an. Du siehst hinreißend aus! Ziemlich unfair von dir, Liebling, nachdem ich mich den ganzen endlosen und scheußlichen Tag nach dir verzehrt habe.«
    »Guter Versuch,

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