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Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.B. Roth
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Schweiß und Desinfektionsmittel. Kurz dachte er an die Worte seiner Mutter bezüglich der Hygiene.
    »Geht alles klar«, sagte Selma, die plötzlich wieder neben ihm stand. »Du kannst dir eine Woche überlegen, ob du dich anmeldest.« Sie flüsterte ihm zu. »Normalerweise kann man nur einmal zum Probetraining kommen, aber ich finde diese Regelung wirklich albern.«
    »Warum?«, fragte Merlin.
    »Na, wenn man nur einmal zum Testen herkommt, fällt es einem doch viel leichter, nicht mehr wiederzukommen. Hat man aber erst mal mit dem Training angefangen und ist von der Sache überzeugt, dann wird man wohl kaum wieder aufhören.« Sie zwinkerte ihm zu.
    »Vielleicht wollen sie gar nicht, dass man herkommt, sondern nur, dass man angemeldet ist.«
    Selma lachte laut auf. »Du bist ne Marke!«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Komm!«
    Sie führte ihn zu den Umkleideräumen. Alles war mit Spiegeln und edel wirkendem Holz ausgekleidet. David war beeindruckt, wie nobel das Fitnesscenter wirkte.
    »Du musst da rein.« Selma deutete auf die nächste Tür. »Wir treffen uns gleich wieder hier, okay?«
    David nickte und schaute ihr hinterher, wie sie in der Damenumkleide verschwand. Dann ging er auf die Tür für die Herren zu. Einen Moment zögerte er, dann betrat er die Umkleide. Niemand hielt sich hier auf. Er stellte sich vor, wie er in Zukunft immer mit Merlin herkommen würde. Rasch setzte er sich auf eine der Bänke und zog sich um. Die Sportschuhe drückten ein wenig. Er hatte sie schon länger nicht mehr angehabt. Schließlich warf er seine Klamotten in einen Schrank und drückte die Türe zu. Wie war das noch mal? Unsicher nahm er seine Besucherkarte und rieb sie über das Magnetfeld. Eine rote Lampe leuchtete auf, der Schrank war abgeschlossen. Wirklich nobel, dachte David. Sicher kostete der Monatsbeitrag ein Vermögen.
    Als er wieder rauskam wartete Selma bereits auf ihn. »Ich hoffe, du erwartetst nicht zu viel von mir. Ich bin nicht mehr die Jüngste«, sagte sie und lächelte ihn an. »Am Besten, du siehst das als eine Art Einführung. Nächste Woche kannst du dann mit Merlin richtig loslegen.« Sie zwinkerte.
    David wurde rot. »Wie teuer ist das hier eigentlich?«, fragte er schnell, um abzulenken.
    »Fünfunddreißig für Schüler«, sagte sie und drehte sich um. »Teste erst mal aus, ob es dir überhaupt gefällt.«
    David folgte ihr. Fünfunddreißig Euro im Monat. Das war nicht schlecht. Seine Mutter jedenfalls würde ihn nicht unterstützen, so viel war nach heute Morgen jedenfalls klar. Aber im Grunde stand für ihn schon jetzt fest, dass er sich anmelden würde. Dann musste er sich halt eine Arbeit suchen, um den Beitrag selbst zu zahlen. Wenn er bedachte, wie oft Merlin hierher ging. Warum sollten sie die Zeit nicht gemeinsam nutzen?
    »David?«
    Er sah auf.
    »Du träumst«, sagte Selma.
    »Entschuldige.«
    »Kein Problem«, entgegnete sie. »Was meinst du? Crosstrainer?«
    David nickte, obwohl er noch nicht sehen konnte, worin der Unterschied zu den anderen Gerätschaften lag.
    »Okay. Hier stellst du deine Füße rein. Halt dich aber fest.« Sie nahm seinen Arm und zog ihn zu sich ran.
    Vorsichtig stellte David seinen Fuß in die dafür vorgesehene Vertiefung. Automatisch griffen seine Hände nach den Stangen, die sich links und rechts neben ihm befanden.
    »Ja, genau«, sagte Selma. »Jetzt gibst du hier unter der Anzeigentafel noch deine Daten ein, wenn du willst. Mit den grünen Pfeiltasten regulierst du den Schwierigkeitsgrad. Das war's eigentlich schon.« Sie strahlte ihn an.
    Langsam begann David zu trampeln, wobei die Stangen sich und seine Arme vor und zurück bewegten. Er lachte. Irgendwie kam er sich leicht dämlich vor. Vielleicht war er auf einem einfachen Laufband doch besser aufgehoben.
    »Ach, du hast dir kein Handtuch mitgenommen, oder?«, fragte Selma noch.
    David schüttelte den Kopf.
    »Habe ich mir doch gedacht. Hier hast du eins.« Sie warf ihm ein Handtuch über den Nacken. »Sehen die hier nicht gern, wenn du ohne Handtuch irgendwo draufsteigst.«
    »Danke.«
    Dann stellte sie ihm noch eine Wasserflasche in die Flaschenhalterung. »Daran hast du sicher auch nicht gedacht.«
    David wurde wieder rot. »Entschuldigung.«
    »Ach, kein Problem. Was meinst du, wie oft ich Merlin daran erinnern muss.« Sie lachte und stieg endlich auf ihr Gerät. David beobachtete sie bewundernd. Wie schnell sie ihre Daten eintippte und dabei routiniert trampelte. Er selbst kam sich dagegen

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