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Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.B. Roth
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dass du angerufen hast«, sagte David nach einer Weile. Merlin stand in Unterhose vor dem Bett und grinste ihn an.
    »Gut«, sagte er und sein Grinsen wurde noch frecher. »Ich bin gleich wieder da.« Dann ging er aus dem Zimmer.
    David legte sich wieder zurück und starrte an die Decke. Er war glücklich, dass Merlin endlich bei ihm war, aber es gab auch tausend Dinge, die ihn beschäftigten. Vor allem spürte er die ungewollte Eifersucht auf diesen Christian. Warum war er auf jemanden eifersüchtig, mit dem Merlin nach eigener Aussage nichts anfangen konnte? Dagegen ließ ihn die Sache mit Paolo fast kalt. Irgendwie waren da doch die Verhältnismäßigkeiten verkehrt, dachte er. Aber vielleicht lag es daran, dass er die Gefahr, die von Paolo ausging, kannte. Der Fremde namens Christian dagegen war ihm unbekannt. Letztlich war es doch immer das Ungewisse, wovor man am meisten Angst hatte.
    Er hörte nebenan das Wasser rauschen und drehte sich zur anderen Seite. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Im gegenüberliegenden Haus brannte Licht. In seinem Zimmer! Erschrocken fuhr er auf. Für einen Moment war ihm, als hätte er eine Silhouette gesehen. Das Blut schoss ihm in den Kopf. Verdammt! Wenn seine Mutter nun in seinem Zimmer war? David sprang aus dem Bett und lief zur Tür, um das Deckenlicht auszuschalten. Was für eine dumme Frage, dachte er sich, natürlich war es seine Mutter, die in seinem Zimmer spionierte. Er konnte nur hoffen, dass sie nicht rübergeschaut hatte. Obwohl, im Grunde konnte er auch diese Hoffnung begraben, schließlich war ihr klar, dass er sich hier drüben aufhielt. Und wenn schon mal das Licht auf der anderen Straßenseite brannte, dann konnte man auch einen Blick riskieren. Das war sozusagen Automatik.
    Er stand im Dunklen und starrte gebannt durchs Fenster rüber. Im Grunde konnte es ihm egal sein, ob sie ihn beobachteten, weil sie es doch eh schon wussten, auch wenn er es nicht wirklich gesagt hatte. Aber letztlich war es schon was anderes, ob jemand etwas wusste oder es auch mit eigenen Augen sah. Als die Silhouette wieder auftauchte, erkannte er seine Mutter - und sie schien tatsächlich zu ihm rüberzusehen. David spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach.
    Neben ihm ging plötzlich die Tür auf und Merlin kam herein.
    »Hey, was stehst du denn hier?«, fragte er. »Willst mich wohl erschrecken.« Seine Hand griff automatisch zum Lichtschalter, aber David fing sie vorher ab.
    »Lass es aus!«, sagte er und zog Merlin zum Bett.
    »Baah, bist du aber stürmisch heute«, scherzte Merlin, während sie sich hinlegten. »Ich bin doch noch gar nicht fertig.«
    »Wie?«, fragte David.
    »Na, ich bin doch noch angezogen, und du auch.«
    David stutzte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er die Anspielung verstand. Sie hatten beide lediglich ihre Unterhosen an. Aber bei dem Gedanken, dass sie sich jetzt vollkommen nackt ins Bett legten, während seine Mutter von der anderen Seite versuchte, irgendwas zu erkennen, wurde ihm ganz anders. Unsicher warf er wieder einen Blick zum Fenster. Das Licht in seinem Zimmer war erloschen. Allerdings musste das noch lange nicht heißen, dass seine Mutter nicht doch auf der Lauer lag.
    »Was hast du?«, fragte Merlin und legte ihm seine Hand um den Hals, um ihn zu sich heranzuziehen.
    »Ich - ich ...«, sagte David, bevor er Merlins Lippen auf seinen spürte und sein Kopf leergefegt wurde. Auf diesen Augenblick hatte er sich schon die ganze Zeit gefreut und jetzt war er endlich gekommen. Leicht öffnete er seinen Mund, aber Merlin zog sich wieder zurück.
    »Wir sind hier ungestört«, flüsterte er. Dann ließ er seine Finger über Davids Brustkorb wandern und legte schließlich etwas ab.
    David griff danach und wollte schon überrascht fragen, als er die Form und das Knistern der Verpackung erkannte. Sein Atem beschleunigte sich. Er dachte wieder an seine Mutter. Irgendwie schien es nicht der richtige Moment für Sex zu sein.
    »Merlin?«
    »Ja?«
    »Meine Eltern wissen es«, sagte er. Das Kondom noch immer fest in seine Hand geschlossen.
    Merlin sagte lange Zeit nichts. Fast dachte David schon, dass er nicht mehr mit einer Antwort rechnen könne, als Merlin sich doch noch zu ihm rüberbeugte und ihm einen Kuss aufdrückte.
    »Gut«, sagte er. Das war alles.
    David schluckte. »Ich weiß nicht, ob das für uns so gut ist.« In der Tat hatte er arge Bedenken, was seine Eltern anging. »Ich habe absolut keine Ahnung, wie sie damit umgehen werden.«
    »Wie haben sie

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