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Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.B. Roth
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wollte nicht bei Elco arbeiten. Hanne verwarf diese Idee. Allerdings hielt sie das noch lange nicht davon ab, sich woanders einen Job zu suchen.
    Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass der Postbote schon dagewesen sein musste. In der Stadtzeitung würden sicher ein paar Angebote stehen, die sie mit Ansgar heute Abend diskutieren konnte. Vielleicht würde sie ihm sogar schon beim Mittagstisch von ihrer Idee erzählen. Hanne öffente die Haustür. Wahrscheinlich würde Ansgar zunächst nicht begeistert sein. Das war er nie, wenn sie mit Veränderungen ankam. Aber ...
    »Hallo.«
    Hanne schrie entsetzt auf. Vor ihr stand plötzlich eine Frau.
    »Oh, entschuldigen Sie, ich wollte nicht ...«, fing die Fremde an.
    Hanne fasste sich an die Brust und versuchte sich zu beruhigen. Sie war dermaßen in Gedanken versunken gewesen, dass ihr gar nicht aufgefallen war, dass jemand vor der Tür stand. »Schon in Ordnung«, sagte Hanne ein wenig gezwungen und versuchte ein ehrliches Lächeln aufzusetzen. Ihr Herz aber wollte sich nicht so schnell beruhigen. »Kann ich Ihnen weiterhelfen?«
    »Also - es tut mir - entschuldigung«, stammelte die Frau. Der Gedanke, dass sie ihrem Gegenüber einen Schrecken eingejagt hatte, schien ihr aufrichtig leid zu tun.
    »Schon gut«, winkte Hanne ab, rieb sich aber dennoch weiterhin die Brust. »Wollen Sie vielleicht reinkommen?«
    Die Frau sah ein wenig verlegen drein. »Eigentlich bin ich rübergekommen, um Sie zu mir einzuladen.«
    »Oh.« Hanne riss die Augen erstaunt auf. »Sie sind also die Frau - also, die Nachbarin?«
    Die Frau nickte. »Wenn Sie möchten, können wir gern zu mir ...«
    »Ach, keine Umstände, kommen Sie rein. Kaffee habe ich auch.«
    Die Frau trat ein. »Ich bin übrigens Selma«, sagte sie und hielt Hanne ihre Hand hin. »Selma Nagy.«
    Wieder musste Hanne überrascht schauen. »Ihr Mann heißt aber anders.« Für einen Moment schien es, als würde Selma Nagy rot werden. Hanne hatte das Gefühl, dass dies womöglich ein wunder Punkt war.
    »Mein Mann, also, mein Freund, heißt Jobim.« Die Frau lächelte entschuldigend.
    »Das klingt alles sehr - fremd«, sagte Hanne und gab die zarte Hand wieder frei. Sie bemerkte die rotbraunen Hennaverzierungen auf der schneeweißen Haut.
    »Schön, nicht?«, sagte die Frau sofort und hielt ihre Hand hoch.
    »Ja«, log Hanne. »Sehr.«
    »Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen wie es geht. Sicher würde es auf Ihren Händen auch gut zur Geltung ...«
    »Oh, ich denke nicht«, sagte Hanne schnell. »Was sagten Sie, woher kam Ihr Mann noch mal?«
    »Mein Freund«, korrigierte Selma. »Er kommt aus Spanien. Daher der Name.« Sie lachte.
    Hanne lächelte gezwungen. »Und Sie sind nicht - verheiratet?«
    »Nein. Noch nicht. Ich glaube, er ist eher ein freier Geist.«
    Selbiges schien auch auf die Frau zuzutreffen, dachte Hanne. »Möchten Sie nun einen Kaffee?«
    »Oh, ja gern. Oder haben Sie auch Tee?«
    »Pfefferminz, Hagebutte, Früchte.«
    »Beuteltee?«
    Hanne nickte langsam.
    »Wenn Sie wollen, hole ich uns schnell einen Tee von mir. Ein paar Kräuter pflanze ich selbst an. Schmeckt viel besser als das abgepackte Zeug.«
    »Wenn Sie meinen«, sagte Hanne platt und blieb verdutzt im Kücheneingang stehen, während die Frau mit wehenden Haaren über die Straße lief. Irgendwie wurde Hanne das Gefühl nicht los, dass Ansgar noch recht behalten sollte mit seinen Warnungen. Ob er ihr glauben würde, dass sie nicht aus Langeweile rübergegangen war?
    »Da bin ich wieder!«, jodelte Selma kurze Zeit später und hielt eine Holzdose hoch. »Das wird Ihnen schmecken.«
    Hanne nickte. Überrumpelt machte sie der Frau Platz, die auch gleich die erstbeste Schranktür öffnete.
    »Wo haben Sie Ihre Teekanne?« Dann hielt sie inne und drehte sich zu Hanne um. »Moment, sollen wir das mit dem albernen Gesieze nicht lassen? Ich bin Selma.«
    »Oh«, machte Hanne. Für sie ging das alles viel zu schnell. Aber Selma strahlte sie aufmunternd nickend an.
    »Also gut, Hanne«, sagte Hanne schließlich und kam sich ein wenig unbeholfen vor, als sie Selma die Hand reichte, sie aber wieder zurückzog, als ihr einfiel, dass sie sich schon die Hand gegeben hatten. Außerdem fiel Hanne wieder die Hennabemalung auf. Für sie machte das irgendwie einen ungewaschenen Eindruck. Hände hatten für sie sauber zu sein.
    »Hast du nun eine Kanne?«, fragte Selma und öffnete einen weiteren Schrank.
    »Ja, im letzten Schrank«, sagte Hanne. »Wir trinken nicht so oft

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