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Das Meeresfeuer

Das Meeresfeuer

Titel: Das Meeresfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einem Ruck senkte er den Blick.
»Mein Entschluß steht fest«, sagte er. »Ich werde diesen Krieg
beenden, so oder so. Ihr könnt mir dabei helfen und mit
ziemlicher Sicherheit mit dem Leben davonkommen oder es
nicht tun und mit großer Wahrscheinlichkeit sterben. « Er
atmete hörbar ein, sah wieder auf und blickte herausfordernd
von einem zum anderen. »Ich wiederhole mein Angebot ein
letztes Mal«, sagte er. »In zwei Stunden erreichen wir die
Position der anderen Schiffe, und morgen früh, bei
Sonnenaufgang, beginnen wir damit, sie zu versenken. Es ist
eure Entscheidung, ob ihr dann in einem Rettungsboot der LEOPOLD sitzen und vor dem Vulkan fliehen werdet oder an Bord
der NAUTILUS. «
»So ganz verstanden habe ich das alles nicht«, gestand Chris,
als sie wieder zurück in ihrer Kabine waren. »Das... das kann
doch alles überhaupt nicht wahr sein. «
»Ich fürchte doch«, antwortete Trautman düster. Er hatte
damit begonnen, wie ein gefangener Tiger in der Kabine auf
und ab zu gehen, und er sah Chris auch nicht an, als er ihm
antwortete, sondern starrte kopfschüttelnd ins Leere. Selbst
seine Hände bewegten sich unentwegt, als könnte er sie nicht
mehr still halten. »Ich habe geahnt, daß er etwas Verrücktes
vorhat, schon als ich die Karten an seinen Wänden gesehen habe. Aber das –«
»Ist vollkommener Unsinn!« behauptete Stanley. »Kein
Mensch auf der Welt ist in der Lage, eine neue Eiszeit auszulösen. «
Trautman hielt in seinem ruhelosen Herumgehen inne und sah
Stanley fast feindselig an. »Sie haben doch gehört, was er
gesagt hat«, sagte er. »Sind Sie wirklich so dumm, oder haben
Sie einfach nur Angst davor, zuzugeben, daß er recht haben
könnte?« »Vielleicht gelingt es ihm ja nicht, eine neue Eiszeit
heraufzubeschwören, «, sagte Brockmann, »aber auf jeden Fall
wird er eine unvorstellbare Katastrophe hervorrufen, bei der
Tausende von Menschen ums Leben kommen können. Wir
müssen ihn aufhalten. « »Ein famoser Plan«, sagte Stanley
hämisch. »Und wie?« »Das weiß ich nicht«, gestand
Brockmann. »Aber irgendwie muß es gelingen. «
»Wir könnten zum Schein auf sein Angebot eingehen«, schlug
Juan vor. »Ihr habt gehört, was er gesagt hat. Er braucht die
NAUTILUS. Und ich glaube ihm kein Wort, wenn er behauptet,
selbst damit zurechtzukommen. « »Winterfeld ist seit dreißig
Jahren Seemann«, sagte Brockmann.
»Das spielt keine Rolle«, antwortete Juan überzeugt. »Die
NAUTILUS ist mit nichts zu vergleichen, was Sie kennen. Sie
ist viel komplizierter als irgendein anderes Schiff auf der Welt.
Er braucht uns. Wenn das nicht so wäre, würde er sich keine
solche Mühe geben, uns zur Mitarbeit zu überreden. «
Trautman schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ich muß dich
enttäuschen, Juan«, sagte er. »Sicherlich wird er die
NAUTILUS niemals so beherrschen wie wir. Aber das muß er
auch nicht. Er muß nur ein einziges Mal auf den Meeresgrund
hinuntertauchen – und das ist sogar relativ einfach. Vergiß
nicht, daß die NAUTILUS sich zum Großteil selbst steuert. «
»Dann ist es um so wichtiger, daß jemand von uns an Bord
ist!« sagte Ben. »Juan hat recht – wir gehen zum Schein auf sein
Angebot ein, und im richtigen Moment –« »Winterfeld ist kein
Dummkopf«, unterbrach ihn Mike. »Er wird ganz genau damit
rechnen und entsprechende Vorkehrungen treffen. «
    »Das stimmt«, sagte Brockmann. »Ich würde jedenfalls so
handeln. «
»Na wunderbar«, sagte Stanley. »Dann können Sie uns ja
vielleicht auch sagen, wie wir diesen Verrückten aufhalten?«
Brockmann würdigte ihn keiner Antwort. Er spürte wohl, daß
Stanleys Feindseligkeit nicht ihm galt, sondern nur ein
Ausdruck seiner Hilflosigkeit war. Und trotz allem, was Stanley
ununterbrochen versicherte, wußte er wohl im Grunde ganz
genau, daß Winterfelds Vorhaben nicht so aussichtslos und
verrückt war, wie er es gerne gehabt hätte.
»Aber er kann doch keinen Erfolg haben, oder?« fragte Chris
noch einmal. Seine Stimme zitterte ein bißchen, und seine
Augen waren groß vor Angst. Er blickte Trautman an, und es
war klar, daß er diese Frage nur gestellt hatte, damit Trautman
sie verneinte. »Ich weiß es nicht«, gestand Trautman, nachdem
er Chris wortlos und sehr ernst angesehen hatte. »So wie die
Dinge liegen, ist alles möglich. Im besten Fall gibt es nur einen
großen Knall und sonst nichts. Aber im schlimmsten könnte
sein Plan aufgehen. Und das würde eine unvorstellbare
Katastrophe bedeuten. « »Und

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