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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wollten nicht verhandeln. »O Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Außerdem gab es noch die Sicherungskopie, die er zu Hause aufbewahrte. Das hieß, wenn die Soldaten sie nicht ebenfalls bereits in ihrem Besitz hatten.
    »Ich hab’s!«, rief Jack. Er sprang mit der gleichen Vehemenz auf den Fahrersitz zurück wie der Gedanke in seinen Verstand geschossen war. Mit einem Mal wusste Jack ganz genau, was zu tun war. Die Idee war nicht wirklich narrensicher, aber er konnte unterwegs noch an dem Plan feilen. Er war schließlich ein Gelehrter, ein Akademiker. Er konnte diese Leute schlagen. Wer auch immer sie waren. Er konnte das Rätsel lösen, und dann… Nun ja, das eine oder andere würde sich schon ergeben. Und dann wäre Rex wenigstens nicht vergeblich gestorben.
     
    Selbstverständlich war Rex nicht vergeblich gestorben. Genau genommen war er sogar überhaupt nicht gestorben. Aber außer Jack dachte das auch niemand. Den Helden sterben zu lassen, noch bevor die Handlung zu mehr als einem Viertel zu Ende ist – was für ein Unsinn! Und wenn Harrison Ford in der Verfilmung die Rolle von Rex spielen soll, dann bestimmt nicht, wenn er im Drehbuch liest und feststellt, dass er bereits auf Seite 118 stirbt. »Ich sterbe tatsächlich auf Seite 118, wie?« Und mit diesen Worten wirft er das Drehbuch beiseite und entschließt sich, doch die Hauptrolle in Indiana Jones 5 zu übernehmen. Es sei denn natürlich, man bekommt Jack Nicholson für die Rolle des Jack Doveston. Fällt Ihnen auch die Namensgleichheit auf? Sicherlich kein Zufall. Andererseits habe ich mir stets vorgestellt, dass Nicholson die Rolle von Wayne L. Wormwood übernimmt. Und Rutger Hauer die von Rex Mundi. Stellen Sie sich vor, Rutger Hauer wäre sogar meine Traumbesetzung für die Rolle des Robert R. in der Robert Rankin Story. So ist das halt im Leben.
    Ich glaube, ich schweife ab.
     
    Der große Soldat mit der gebrochenen Nase hörte endlich auf, Rex zu treten. Stattdessen spannte er den Hahn seiner Pistole. Er wusste nichts über die Art und Weise, wie man einen Film macht. Er befolgte Befehle, nicht mehr und nicht weniger. Und der heutige Befehl lautete: »Suchen und Vernichten.« Einer seiner Lieblingsbefehle. »Unter Einsatz aller notwendigen Mittel« war ein anderer, den er ebenfalls mochte, wenn auch nicht ganz so sehr. Er hielt die Mündung seiner Pistole an Rex’ Schläfe. »Auf Nimmerwiedersehen, Arschloch«, sagte er.
    »Halt, Cecil!« Das war sein Kamerad mit den geschwollenen Genitalien. Er hatte den Hörer des Feldtelefons in der Hand. »Der Plan wurde geändert. Control sagt, wir sollen ihn lebend zurückbringen.«
    »Scheiße, Sarge…«
    »Soldat!«
    »Aye, aye, Sir.« Cecil zerrte Rex an den Haaren hoch. »Ich warte auf dich. Wenn sie mit dir fertig sind, gehörst du mir.« Der halb bewusstlose Rex hielt es für höchst unwahrscheinlich, dass er und Cecil je eine tiefgründige und bedeutsame Beziehung eingehen würden. Dann fiel ein Helikopter aus dem Himmel. Wie das manche Helikopter eben so tun. Drei Soldaten verfrachteten Rex Mundi an Bord.
     
    Jack ließ den Jeep am Stadtrand von Kingsport zurück. Er suchte den nächsten öffentlichen Fernsprecher und telefonierte ganz wie der nicht unberühmte E. T. nach Hause. Diane nahm das R-Gespräch entgegen, was Jack als vielversprechenden Anfang interpretierte. »Wo hast du die ganze Zeit gesteckt, du Scheißkerl?« Also eine Fehlinterpretation.
    Jack wappnete sich gegen das Kommende. Er hatte im Grunde genommen wirklich nichts anderes erwartet. »Hör zu«, sagte er. »Ich stecke in großen Schwierigkeiten. Hat heute jemand bei dir zu Hause angerufen?«
    »Wo steckst du? Im Gefängnis?«
    »Nein. In Schwierigkeiten. Wir sind erledigt.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich hab keine Zeit zum Reden. Hat jemand angerufen?«
    »Diese Spike hat nach dir gefragt. Wo steckst du?«
    »Spielt keine Rolle. Sonst niemand? Ich meine das Militär? Niemand ist zu uns nach Hause gekommen?«
    »Warum sollte er? Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ich erzähl dir alles. Aber ich kann nicht nach Hause kommen. Du musst etwas für mich tun.«
    »Warum sollte ich?«
    »Diane, es ist sehr wichtig.«
    »Also…?«
    »Diese eine Sache, und wir gehen zurück nach England.«
    »Was soll ich tun?«
    »In meinem Arbeitszimmer. Das Bücherregal neben der Tür. Auf dem dritten Regal von oben steht ein Buch, Das Buch der Allerletzten Wahrheiten {7} In diesem Buch steckt eine Computerdisk.«
    »Gut. Weiter.«
    »Bring die Disk

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