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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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zum Causeway Restaurant an der Bay. Du weißt, wo das ist?«
    »Natürlich weiß ich, wo das ist.«
    »Aber hör zu, Diane! Fahr ein bisschen herum. Sieh in den Rückspiegel. Kann sein, dass man dich beschattet.«
    »Was hat das alles zu bedeuten, Jack?«
    »Ich erzähl’s dir, wenn wir uns sehen. Um ein Uhr im Causeway.«
    »Jack, ich glaube nicht…«
    »Bitte, Diane! Es ist sehr wichtig. England. Ich verspreche es.«
    »Also schön. Dieses eine Mal.«
    »Danke.« Jack legte den Hörer auf die Gabel zurück. »So weit, so gut«, sagte er.
    »So weit, so gut«, sagte Jacks ehemaliger Inquisitor. »Das haben Sie ganz prima gemacht.« Er hielt eine Pistole auf Diane gerichtet. »Und jetzt tun Sie, was Ihr Mann gesagt hat, und wir werden Sie nicht mehr belästigen.«
     
    Elvis nahm ein frühes Mittagessen ein. Er hatte einen geschäftigen Morgen hinter sich. Hatte einige Anrufe erledigt. In seinen Kleiderschränken gewühlt. Verschiedene hoch komplizierte Waffen ausgesucht. Zweimal geduscht und sich ziemlich oft die Haare gekämmt.
    Der Zeitkohl war zwar trotz aller Klugscheißerei nicht wirklich imstande, Elvis’ Gedanken zu lesen, trotzdem hatte er eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was Elvis plante. Jetzt lauschte er, während Elvis ihm alles erzählte. Und als Elvis damit fertig war, sagte er: »Könntest du das bitte noch mal erklären, Chef?«
    Elvis kaute auf seiner eintönigen Diät aus makrobiotischem Vollwertzeugs. Nachdem er bereits vor langer Zeit von seinem schrecklichen Ende erfahren hatte, verursacht durch Junkfood und Barbiturate, war er zu einem sehr wählerischen Esser geworden. Und der Zeitkohl, der normalerweise regelmäßige Bio-Auffrischungen auf Phnaargos benötigte, hatte eine perfekte Diät ausgearbeitet, die alle beide so sehr in hundertprozentiger Form hielt, wie das nur menschenunmöglich war. Sozusagen.
    »Wie ich die Sache sehe, Barry«, sagte Elvis, während er sich weiterhin gesunde grüne Sachen in den Mund schob und kaute, »muss ich diesen Drecksack erwischen, bevor er heute Nacht seine Ansprache hält.«
    »Da hast du absolut recht, Chef.«
    »Also denke ich, dass ich mit einem Scharfschützengewehr auf dem Dach gegenüber dem MTWTV-Gebäude in Stellung gehe und dem Kerl auflauere, um ihn abzuknallen, sobald er aus seinem Wagen steigt.«
    »Und wenn du vorbeischießt, Chef?«
    »Wie gesagt, wenn ich vorbeischieße, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, Wormwood versucht zu fliehen, und wir jagen ihm hinterher. Oder er hält trotzdem seine Ansprache.«
    »Ich denke eigentlich eher an die zweite Möglichkeit.«
    »Ich auch. Und für diesen Fall kommt die extrem schlaue Phase zwei meines Plans zum Zug.«
    »Chef! Die extrem schlaue Phase zwei deines Plans ist tatsächlich und garantiert extrem schlau, aber sie besitzt den einen oder anderen gefährlichen Haken.«
    »Die werden wir schon geradebiegen, Kumpel, keine Sorge. Du und ich, wir haben einen extrem langen Nachmittag vor uns. Hey, was ist jetzt schon wieder los?« Elvis starrte auf seinen linken Knöchel. Ein merkwürdiger Ausschlag hatte sich darauf gebildet. »Das hatte ich heute Morgen ganz bestimmt noch nicht!«
    »Was ist denn, Chef?«
    »Ich hab wohl eine Art Infektion.«
    »Unmöglich, Chef. Du kannst dir nichts fangen. Nicht mit mir. Du hast seit 1958 nicht einmal mehr einen Pickel gehabt.«
    »Aber jetzt hab’ ich was.« Der Kohl blickte durch Elvis Presleys Augen. Er untersuchte den Ausschlag, und was er sah, gefiel ihm nicht. »Iss auf, Chef. Wahrscheinlich nur die Nerven, weiter nichts.«
     
    Jack Doveston lag im hohen Gras. Das hohe Gras wuchs auf einem verwilderten freien Grundstück. Das verwilderte freie Grundstück befand sich gegenüber Jacks Haus. Die Uhr auf dem baufälligen Schindelhaus der Mission schlug halb eins. Wie auf ein Zeichen hin (und tatsächlich genau auf ein Zeichen hin) öffnete sich die Tür von Jacks Haus, und Diane erschien. Sie stieg in ihren weißen VW und fuhr davon. Jack wartete. Seine Haustür öffnete sich erneut und sein früherer Inquisitor trat heraus. Er stieg hinten in einen unauffälligen Lieferwagen ein, der ein Stück weit die Straße hinauf geparkt stand, und der Wagen jagte hinter Dianes VW her. Jack grinste bitter. Er hatte sich genau zwei Möglichkeiten ausgerechnet. Entweder wurde sein Telefon abgehört, oder das Militär war bereits bei ihm zu Hause. Daher schien ihm sein gerissenes Täuschungsmanöver, Diane mit einem Köder, nämlich dem Manuskript seines

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