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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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ausmalen.«
    »In den falschen Händen.«
    »Dann wären deine also die richtigen, nehme ich an? Und wer hat nun dieses Programm perfektioniert?«
    »Ich weiß es nicht. Aber du könntest es herausfinden.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil du zurück in deine Zeit willst, und der einzige Weg dorthin führt über das Programm. Du musst es finden. Und die einzige Person, die das Programm für dich starten kann, bin ich.«
    »Was ist mit demjenigen, der das Programm jetzt in den Händen hält?«
    »Er hat das hier nicht.« Jonathan hielt Jacks K 2 -Karbon hoch. »Das hier ist die Bibliothek. Sämtliche Worte sind hier drauf. Das Kunstfehlerprogramm ist ohne die hier nicht mehr als ein Stück nutzloser Software.«
    Rex dachte darüber nach. »Ich nehme an, du bist auch derjenige, der Biotech erfunden hat?«
    Jonathan nickte strahlend.
    »Und warum kannst du dieses Programm dann nicht einfach hacken und die Gehirne dahinter selbst aufspüren?«
    »Glaub nicht, dass ich das nicht schon versucht hätte. Ich hasse es, das zuzugeben, doch das Programm hat mich in der Tat sprachlos gemacht. So etwas habe ich noch niemals zuvor gesehen. Es ist wie ein Geist in der Maschine. Etwas, das tatsächlich in der Matrix des Computernetzwerks lebt.«
    »Künstliche Intelligenz? Das halte ich für unwahrscheinlich.«
    »Es gibt also nichts dergleichen in deiner Zeit?«
    »Nichts. Und keinerlei Aufzeichnungen, dass etwas Derartiges jemals existiert hätte.« Rex wählte seine Worte mit Bedacht. »Wenn, dann fand es jedenfalls nie Verbreitung.«
    »Das dachte ich mir bereits. Aber sieh mal, Rex, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Erstens könnte es reiner Zufall sein, dass du aus der Zukunft hierher zurückgebracht wurdest. Ich persönlich halte nichts von dieser Möglichkeit. Zweitens, dass du aus einem bestimmten Grund zurückgebracht wurdest. Das finde ich plausibel. Doch es wirft eine weitere Reihe unbeantworteter Fragen auf. Wie kann jemand in unserer Zeit jemanden aus der Zukunft aussuchen, der heute noch nicht einmal geboren ist, und ihn in die Vergangenheit befördern? Und was könnte ein Mann aus der Zukunft tun, das ein Mann aus der Gegenwart nicht kann? Oder was geschieht mit der Zukunft, wenn er doch etwas tut?«
    »Selbstverständlich sind mir Gedanken wie diese auch schon durch den Kopf gegangen. Und eindeutig weißt du genauso wenig darüber wie ich. Also denke ich, dass ich jetzt gehen werde. Sollte mir noch etwas Wichtiges einfallen, werde ich nicht zögern, Kontakt mit dir aufzunehmen. Ich gebe dir mein Ehrenwort darauf. Einen schönen Tag noch, wünsche ich.«
    »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich einfach so davonspazieren lasse?«
    »Du hast Jacks Disk. Mein Plan war, sie zu starten und zu versuchen, den Hacker zu lokalisieren. Du kannst das Gleiche tun. Wenn ich aus einem bestimmten Grund hierhergebracht worden bin, dann wird, wer auch immer dahinter steckt, nach mir suchen. Und man wird mich nicht finden, wenn ich hier oben eingesperrt bin. Du erreichst überhaupt nichts dadurch, dass du mich hier festhältst.«
    »Du könntest mir viel über die Zukunft erzählen.«
    »Du besitzt keinen tatsächlichen Beweis, dass ich aus der Zukunft stamme. Ich vermute, dass deine Annahme auf der Aussage von Jack Doveston beruht. Die er unter Folter gemacht hat. Ein Mann, der meiner eigenen Erfahrung nach berüchtigt dafür ist, dass er alles sagt und tut, was der Rettung seiner eigenen Haut dient. Was zwar keine bewundernswerte Qualität ist, trotzdem teile ich sie mit ihm, und zwar in hohem Maße.«
    »Nun.« Jonathan kaute auf einem Fingernagel. »Dann solltest du vielleicht besser jetzt austrinken und gehen.«
    »Ich lasse den Drink aus, wenn du nichts dagegen hast. Ich mag es nicht, verstrahlt zu werden.« Rex erhob sich und ging zur Tür. Selbstverständlich erwartete er nicht wirklich, dort anzukommen.
    »Und wohin willst du gehen?«
    Rex wandte sich um. »Ich weiß es noch nicht. Ich suche nach dem oder denen, die mich hergebracht haben. Lasse mich finden. Ich habe kein Geld. Vielleicht suche ich mir eine Arbeit.«
    »Du könntest für mich arbeiten.«
    »Ich denke nicht.«
    »Ich würde dir einen Dienstwagen zur Verfügung stellen. Und so viel Geld, wie du brauchst. Eine Wohnung. Als Gegenleistung möchte ich lediglich über deine Fortschritte informiert werden. Wir verfolgen immerhin ein gemeinsames Ziel.«
    Rex tat, als würde er über das Angebot nachdenken, und veranstaltete eine beträchtliche Schau dabei.

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