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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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und Jalousie und verlor sich draußen in der Nacht. Gleichzeitig ertönte ein entsetzlicher, ohrenbetäubender Schrei, der nicht aus einer menschlichen Kehle stammte. Der Raum begann zu vibrieren, als würde das gesamte Gebäude heftig geschüttelt. Rex rollte sich unter den Schreibtisch und riss den Stecker des Computers aus der Steckdose. Der Schrei erstarb. Das Vibrieren endete.
    Elvis Presley schob den Kopf vorsichtig über den Schreibtisch. »Eine ziemlich große Nummer.«
    Jonathan hatte sich zu einem kleinen Ball zusammengerollt und stammelte leise vor sich hin. Rex mühte sich auf die Beine und stieß ihn vorsichtig mit der Fußspitze an. »Du hast einen Kurzschluss«, sagte er und hob den stammelnden Knaben hoch.
    »Es ist nicht meine Schuld. Ich war das nicht.«
    Rex richtete den umgefallenen Stuhl auf und stieß Jonathan wieder hinein. »Du wirst uns jetzt alles erzählen, was du über diese Sache weißt. Du wirst nichts auslassen und nichts als die Wahrheit sagen. Wenn ich denke, dass du lügst, werde ich dich schlagen, und zwar kräftig.«
    »Das denke ich nicht.«
    Rex wirbelte herum. Im Eingang stand Cecil.
    »Ah«, stöhnte Rex. »Schon wieder diese wirklich erstaunliche Maschinenkanone.«
    »Erschieß alle beide«, befahl Jonathan. »Ganz besonders ihn.« Eine Sechsfaltigkeit aus Läufen richtete sich auf Rex Mundi.
    »Halt, jetzt warte mal!« Das Ziel hob die Hände hoch. Der Ernst seiner Lage war ihm keineswegs verborgen geblieben. »Du kannst mich nicht einfach so erschießen!«
    »Ach nein?« Jonathan zeigte wieder sein breites Grinsen. »Und warum nicht?«
    Elvis warf einen hilflosen Seitenblick zu Rex. In der Tat, warum nicht? Der Zeitkohl stachelte Elvis’ Denkprozesse an. »Rex meint, Sie müssen zuerst die Karten auf den Tisch legen«, sagte er.
    »Ich muss was?«
    »Er hat Recht. Bevor du uns erschießt«, fügte Rex hastig hinzu. Das war es, was man geistesgegenwärtiges Denken nannte. »Du musst uns zuerst alles über deine bösen Pläne verraten und dich damit brüsten. Und dann musst du sagen: ›Und deshalb werdet ihr jetzt sterben, ihr bedeutungslosen Insekten‹ oder etwas in der Art. Und dann kannst du uns erschießen.«
    Elvis nickte zustimmend. »Genau so wird es gemacht.«
    »Mich brüsten.« Jonathan straffte seinen Schlips. »Das gefällt mir.«
    »Dann fang schon an.«
    »In Ordnung. Aber am Ende lasse ich euch erschießen?«
    »Wie du willst. ›Und deshalb werdet ihr jetzt sterben, ihr erbärmlichen Würmer‹ oder was auch immer.«
    »Genau.« Elvis schüttelte den Kopf. Der Bursche war völlig daneben.
    »Sollte ich dazu besser hier stehen? Oder soll ich auf meinen Schreibtisch klettern?«
    »Auf den Schreibtisch.« Elvis gestikulierte. »Das ist viel dramatischer.«
    »Dramatischer. Das gefällt mir. Das gefällt mir sogar sehr. Also auf dem Schreibtisch.«
    »Soll ich dir helfen?«, erkundigte sich Rex.
    »Nein, danke. Ich schaffe es allein.«
    »Wie du meinst.«
    Jonathan kletterte auf seinen Schreibtisch. Er stand mit in die Hüften gestemmten Händen da und blickte sie von oben herab herausfordernd an. Hinter ihm zuckten Blitze durch die Nacht, und Regen prasselte durch das zerbrochene Fenster. Es war wirklich ziemlich dramatisch. »Und deswegen…«
    »Er sollte feindseliger starren«, sagte Cecil, der offensichtlich die richtigen Filme gesehen hatte. Oder die falschen, je nach Standpunkt. »Beispielsweise so.« Cecil starrte feindselig. Rex zuckte zusammen. Jonathan starrte feindselig.
    »Und deswegen…«, begann er von neuem.
    »Und schnauzen«, sagte Cecil.
    »Schnauzen, ja. Und deswegen…«
    »Und mit dem Fuß aufstampfen.«
    »Cecil«, sagte Elvis, »warum wartest du nicht einfach draußen? Wir haben nicht die ganze Nacht.«
    »Er sollte aber wirklich mit dem Fuß aufstampfen!«, sagte Cecil halsstarrig.
    »Und deswegen…« Diesmal war ein definitives Schnauzen in Jonathan Stimme, und er blickte feindselig, und er stampfte mit dem Fuß.
    »Gut so«, sagte Cecil.
    »Und deswegen verrate ich euch meinen bösen Plan. Warum auch nicht?« Elvis nickte ermutigend. »Es war alles meine Idee, mein Genius. Ich habe das Kunstfehlerprogramm erfunden.«
    »Das hast du uns schon erzählt. Weiter.«
    »Nun, das ist eigentlich schon alles. Und deswegen werdet ihr jetzt sterben, ihr jämmerlichen Insekten.«
    »Nein, nein, nein.« Rex schüttelte entschieden den Kopf. »Das ist noch längst nicht alles. Was ist mit diesem Ding in der Computermatrix, das sich LEGION

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