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Das Midas-Kartell

Das Midas-Kartell

Titel: Das Midas-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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drohte. »Wie viel Zeit habe ich?«, fragte er leise.
    Â»Rufen Sie uns morgen um dieselbe Zeit wieder an. Und sagen Sie uns, wo das Geld ist.«
    Markus rieb sich mit der Hand über die Augen.
    Â»Er hat Geld gestohlen?«, fragte Gloria.
    Â»Wer weiß, was dahintersteckt«, sagte Markus und griff nach dem Glas, das leider leer war. Enttäuscht schnüffelte er daran und ließ es dann einfach zu Boden fallen. »Als ich mit seinem Vater gesprochen habe, sagte er mir, Daniel habe als Wirtschaftsprüfer gearbeitet. Das war, bevor er durchdrehte.«
    Â»Aha?«
    Â»Ich werde jetzt Edward Wiseman anrufen und ihn fragen, ob er eine Ahnung hat, in was sein Sohn verwickelt war.« Markus wählte bereits Edwards Nummer, während er noch Münzen nachschob. »Edward, hier ist Markus Cartright. Wie geht es Daniel?«, fragte er, als am anderen Ende abgehoben wurde.
    Â»Hallo Markus, hier ist Elizabeth. Edward spricht am Handy gerade mit einem der Ärzte, die bei Daniel sind. Ich weiß, dass er Ihnen danken möchte, Markus, ebenso wie ich. Wir beide stehen tief in Ihrer Schuld.«
    Â»Wie geht es ihm?«
    Â»Nicht gut.« Sie verstummte für einen Augenblick, ehe sie weitersprach. »Sie werden ihn sofort auf die Intensivstation bringen, sobald sie das Johns Hopkins erreicht haben.« Vom Hörer abgewandt, sagte sie: » Edward, Markus ist am Apparat, hast du einen Augenblick Zeit?«
    Im Hintergrund knarrten Bodendielen, als Edward mit dem Rollstuhl heranfuhr.
    Â»Markus«, sagte Edward in gepresstem Flüsterton, »ich möchte, dass Sie mir haarklein alles erzählen, was Sie über diese Bastarde wissen, die das getan haben, damit ich sie mit Gottes Hilfe zur Strecke bringen kann.«
    Â»Sie haben meine Tochter. Meine Tochter ist drei. Und sie haben meine Exfrau, ihre Mutter. Sie wollen das Geld, das Daniel gestohlen hat. Wovon reden die? Welches Geld meinen die? Wie hoch ist die Summe, die er genommen haben soll?« Markus’ Stimme drohte zu brechen.
    Â»Daniel ist bewusstlos. Es steht auf Messers Schneide, ob er aufwacht oder ins Koma fällt.« Edward rieb sich die weißen Stoppeln am Kinn. »Markus, es tut mir so leid, dass er Sie da mit hineingezogen hat. Hatte ich Ihnen nicht den Namen der Firma genannt, für die er in London gearbeitet hat? Wir können herausfinden, an was er dran war. Da gibt es Leute, mit denen wir reden können, Kollegen. Er hatte auch eine Zeit lang eine Freundin, mit der er zusammengearbeitet hat. Lassen Sie mich nachhaken. Ich werde außerdem meine Kontakte hier noch mal auf die Codes und die Fotos ansetzen und sehen, ob ich das Ganze nicht ein Stück höher hängen und beim Innenministerium etwas über diesen Malcolm Fretwell in Erfahrung bringen kann. Was war da noch in dem Umschlag? Fahrkarten? Sorgenpüppchen?«
    Markus verzog nachdenklich das Gesicht. »Die Fahrkarten führen zu Städten im Einzugsgebiet von Guatemala City. Eine habe ich mir angesehen. Außer einer Bank war da nicht viel. Ich bin mir nicht sicher, warum er mir die Sorgenpüppchen geschickt hat, vielleicht war er vor Angst schon nicht mehr ganz bei Sinnen. Haben Sie bereits Sicherheitsvorkehrungen für das Krankenhaus ergriffen?«
    Diesmal kam nicht sofort eine Antwort.
    Â»Nein, noch nicht. Aber ich werde mich darum kümmern. Jetzt sofort. Wissen Sie, Markus, ich habe immer noch gute Verbindungen. Ich habe Leute an der Hand, die sich mit Geiselnahmen bestens auskennen. Sie würden sich wundern, welche Namen man im Adressbuch eines alten Diplomaten findet.« Wieder eine Pause. »Und Ihnen … viel Glück.«
    Markus nahm den Hörer vom Ohr. Es kam ihm vor, als wäre er unter Wasser; die Geräusche waren gedämpft, die Schrift an den Wänden des Restaurants unscharf und verwischt. Steve war tot. Niemand wusste etwas von dem ominösen Geld. Sie hielten seine Tochter fest. Und er saß am anderen Ende der Welt. Wie hatte es so weit kommen können? Wie hatte er seiner Familie das antun können?
    Â»Kommen Sie, wir gehen«, sagte Gloria.
    Markus umklammerte immer noch den Hörer und stützte sich auf dem Barhocker neben ihm ab.
    Gloria nahm seine Hand, die sich feucht und kalt anfühlte, als wäre alles Leben daraus entwichen.
    Â»Wohin?«, fragte er.
    Â»Zurück in Ihr Hotel«, erklärte sie. »Ein Ladekabel für das Handy auftreiben. Vielleicht können wir

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