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Das Midas-Kartell

Das Midas-Kartell

Titel: Das Midas-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Mockler
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M5, der dürfte das schnellste sein, was im Moment zur Verfügung steht.«
    Â»Gut«, erwiderte Markus und sah zu, wie sie seine Daten aufnahm. Es war, als passierte alles in Zeitlupe und läge ein Sack voll nassem Sand auf seinen Schultern, so schwer, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Er musste sich auf den Tresen stützen.
    Die Frau schob ihm den Vertrag zum Unterschreiben hin. »Der Wagen ist mit Navigationssystem ausgestattet. Ich schlage vor, Sie nehmen sich ein paar Minuten Zeit, um sich mit der Eingabe vertraut zu machen.«
    Â»Klar. Wo ist der Wagen?«
    Â»Folgen Sie den Schildern«, sagte sie und deutete auf große grüne Pfeile, die von der Decke hingen.
    Markus wanderte im Parkhaus Level 4A2 auf und ab, nachdem er es auch schon bei 3A1 und 2A4 versucht hatte. Seinem benebelten Hirn erschloss sich die Systematik der Nummerierung überhaupt nicht. Irgendwann fand er den BMW, ließ sich auf den Fahrersitz sinken und kippte die Rückenlehne so weit wie möglich nach hinten. Sie hatten ihn um drei Uhr nachts angerufen, das war 17 Uhr ihrer Zeit. Ihm blieben also noch ein paar Stunden Zeit, bis er zurückrufen musste. Da war auch eine Stunde Schlaf drin. Er zog sein Handy aus der Tasche, um die Weckfunktion einzustellen, als es in seiner Hand zu summen anfing. Auf dem Display erschien Edward Wisemans Name.
    Â»Edward«, sagte er und rieb sich das Gesicht.
    Â»Markus, ich habe Neuigkeiten zu dem Namen, den Sie mir genannt haben: Malcolm Fretwell. Der Name ist echt, die Person heißt wirklich so. Ex- CIA , davor Offizier bei der Armee. Verließ die CIA Ende der Achtziger, um sich selbstständig zu machen. Hat eine mittelgroße Firma mit Sitz in London und New York. Von einem alten Kollegen von mir weiß ich, dass er hauptsächlich Industriespionage betreibt, ansonsten Beschattungen und solche Dinge, dass er aber auch durchaus bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Hat keine Hemmungen, Drecksarbeit zu erledigen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Markus versuchte, Edwards Worten zu folgen, verstand aber nicht mehr als die Hälfte. Im Geiste sah er Fretwell vor sich auf dem Boden liegen, im Dunkeln kaum mehr als ein Schatten.
    Â»Hatte er Familie? Viele Freunde?«
    Es entstand eine Pause.
    Â»Markus?«, sagte Wiseman schließlich fragend. »Geht es Ihnen gut? Sie sprechen ein bisschen undeutlich.«
    Â»Mir geht es gut, gut genug jedenfalls.«
    Â»Tut mir leid, ich habe kein vollständiges Persönlichkeitsprofil abgefragt, nur einen allgemeinen Backgroundcheck. Er ist geschieden. Ich denke, er ist wie die meisten CIA -Leute ein feiner Kerl, wenn man auf seiner Seite steht. Wenn nicht, dann nicht. Er stand nicht auf Daniels Seite, und er steht nicht auf Ihrer Seite, also können wir davon ausgehen, dass er zu den Bösen gehört, nicht wahr, Markus?«
    Klingt logisch, dachte Markus und schmiegte sich in den Ledersitz. Edward Wiseman war überhaupt so logisch. Er hatte das Talent, logisch zu sein, zum Punkt zu kommen, Dinge voranzutreiben.
    Â»Gibt es sonst noch was, Edward? Ich muss in ein paar Stunden diese Leute wieder anrufen, und ich wollte davor noch ein bisschen schlafen, nur ganz kurz.«
    Â»Von Daniel gibt es nichts Neues, aber über die Wittgensteins habe ich etwas. Das schicke ich Ihnen aufs Handy.«
    Â»Gut, besten Dank.«
    Â»Noch etwas, eine sehr nützliche Telefonnummer. Ich kann sie Ihnen nicht schicken, und Sie sollten sie auch nicht von Ihrem Telefon aus anrufen. Einer meiner Kontakte in der Botschaft hat mir jemanden genannt, der Ihnen vielleicht helfen könnte.«
    Â»Wobei?«
    Â»Nun, bei was auch immer Sie vorhaben.«
    Â»Wer ist das?«, fragte Markus, dessen schwer gebremstes Gehirn nicht begriff, worauf Wiseman anspielte.
    Â»Bitte, Markus. Es ist einfach jemand, der Ihnen helfen kann. Ein Profi.«
    Markus runzelte die Stirn. »Edward, ich brauche keinen Ex-Spion, der mir erklärt, wie ich es am besten vermeide, umgebracht zu werden.« Seine Stimme war angespannt, und er war kurz davor, hysterisch zu werden. Ich will jetzt schlafen , hätte er am liebsten in den Hörer gebrüllt.
    Â»Ich fände es trotzdem gut, wenn Sie die Nummer hätten. Kann ja nicht schaden, oder?«
    Markus zuckte zusammen, als seine Nase plötzlich zu jucken anfing. Er fasste hin und fand lauter kleine Blutstropfen auf seinem Finger.
    Â»Haben Sie was zu

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