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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Einem Schild war zu entnehmen, dass unter einem Teil der Kirche ein antiker griechischer Marktplatz ausgegraben worden war.
    Das Portal stand weit offen, damit Gläubige beten und zur Beichte gehen konnten. Tyler dachte, dass die Priester lange in ihren Beichtstühlen ausharren müssten, um sich all die Sünden anzuhören, die ihre Gruppe auf dem Kerbholz hatte.
    Das menschenleere Mittelschiff ließen sie seitlich liegen und begaben sich hinaus zum Kreuzgang, in dessen Mitte ein Brunnen lag. Er war mit einem Aufbau zum Wasserschöpfen versehen. Blumenkästen schmückten seinen Rand. Nie hätte sich Tyler träumen lassen, dass dies der Ausgangspunkt für eine Schatzsuche sein könnte.
    Wie war wohl der Kundschafter, den Archimedes auf den Wachstafeln erwähnte, hierhergekommen? Ob er durch die mit
Wasser gefüllten Tunnel geschwommen war? Er versuchte sich den Mann vorzustellen, wie er an dem Seil nach oben kletterte, das an dem Flaschenzug befestigt war.
    »Wo ist der Skorpion?«, störte Orr seine Gedanken.
    Tyler ging zur anderen Seite des Brunnens und deutete nach innen.
    Die Dämmerung war hereingebrochen, und es war schon fast dunkel. Orr ließ seine Taschenlampe über die mehr als zweitausend Jahre alten Steine gleiten. Die fünfzehn Punkte, mit denen der Kundschafter die Stelle markiert hatte, waren nur noch schwach erkennbar. Tyler hatte das Sternbild des Skorpions mit ihnen verglichen. Markierung und Sternbild stimmten überein.
    »Gratuliere, Locke«, sagte Orr. Gaul holte ein Seil und andere Utensilien zum Abseilen aus dem kleinen Seesack, den er bei sich trug. »Die Erfolgsaussichten waren gering, aber Sie beide haben die Aufgabe mit Bravour gelöst.«
    Tyler hätte ihn am liebsten erwürgt. »Ich bin ja so glücklich, dass Sie zufrieden sind.«
    »Noch sind wir nicht am Ende. Wir müssen noch da hinunter. «
    »Wir könnten springen. Sie haben den Vortritt.«
    »Sehr witzig«, sagte Orr. Sie waren noch immer allein im Kreuzgang. Tyler wollte nicht erleben, was Orr tun würde, wenn ihnen irgendein ahnungsloser Mensch in die Quere kam.
    Gaul befestigte das Seil an dem Holzaufbau und testete, ob es hielt. Dann ließ er sich hinab. In einem Meter Tiefe schlug er einen Kletterhaken in die Brunnenwand und befestigte daran einen Karabinerhaken. Wieder prüfte er, ob sie fest saßen, dann knüpfte er ein zweites Seil daran.
    Tyler begriff, was er vorhatte. Beide Seile reichten bis zum Boden der Zisterne. Wenn sie unten angekommen waren, würde
Gaul an einem Ende ziehen, und das Seil würde in den Brunnen fallen. Niemand, der durch den Hof ging, würde ein Seil sehen und misstrauisch werden. Damit sie wieder nach oben klettern konnten, blieb das zweite Seil an dem Haken hängen, den man nur sah, wenn man danach suchte.
    »Okay«, sagte Gaul. »Was nun folgt, ist ein Kinderspiel. Wir steigen einer nach dem anderen ab. Ich sichere euch. Verstanden? «
    Sie nickten. Gaul reichte ihnen je einen Sitzgurt. Tyler steckte die Beine in jeden der kleineren ringförmigen Gurte und schnallte sich den dritten um die Taille. Das Bremsseil war bereits daran befestigt, an seinem Ende baumelte ein Karabiner. Gaul reichte ihnen Stirnlampen.
    Gaul spielte Vorhut. Er brauchte einige Minuten, bis er unten war. Tyler und Stacy warteten mit Orr. Er stand ein paar Meter von ihnen entfernt und hielt die Finger auf den Knöpfen, mit denen er die Bomben um ihre Taillen zünden konnte. Unten angekommen, meldete sich Gaul, dass er mit dem Taser warte.
    Stacy war die Nächste. Tyler half ihr beim Anlegen des Gurts und überprüfte ihn. Sie schien keine Angst zu haben. Ihm fiel ein, dass sie alte Ruinen und auch Höhlen mit ihren Kameraleuten erforscht hatte. Ein solcher Abstieg war also nichts Neues für sie. Geschickt kletterte sie nach unten. Bald hatte die Dunkelheit sie verschluckt.
    Tyler war zum ersten Mal allein mit Orr. Er sah ihn an. Orr begegnete seinem Blick mit einem leichten Lächeln.
    »Wie haben Sie sich das eigentlich vorgestellt? Wie wollen Sie hundertfünfundzwanzig Tonnen Gold hier herausschaffen?«
    Orr lachte lautlos. »Sie glauben also, ich bin hinter dem Gold her? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich die Berührung des Midas möchte, seine sagenhafte Gabe.«

    »Sie sind wirklich verrückt«, sagte Tyler kopfschüttelnd.
    Orr sah enttäuscht aus, dass Tyler so skeptisch war. Nach einer kleinen Pause fragte er: »Haben Sie schon einmal etwas von Mikroorganismen gehört, die unter extremen Bedingungen leben? Unter

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