Das Midas-Komplott - Thriller
Museum ausgestellt. «
»Jetzt gebe ich ganz auf.«
»Ich glaube, dass Archimedes eventuellen Schatzsuchern eine Nuss zu knacken geben wollte«, erläuterte Stacy. »In der Antike gab es ein berühmtes ›Gemach der Jungfrau‹ … auf Griechisch heißt es Parthenon.«
Grant lachte ungläubig. »Wie der Tempel auf der Akropolis in Athen?«
Stacy wies auf das Manuskript. »So wie ich es interpretiere, steht da: ›Man bringe das Geolabium zum Parthenon. Der Sitz des Herakles und die Füße der Aphrodite weisen den Weg.‹«
»Und was soll das nun wieder heißen?«
Sie schwieg, verlegen, aber vor allem frustriert, weil sie keine Antwort wusste und das Leben ihrer Schwester davon abhing. »Ich habe mich auf klassische Literatur spezialisiert, nicht auf antike Architektur. Deshalb brauchen wir an diesem Punkt einen Fachmann. Ich kann nicht sagen, wieso und warum, aber der dritte Schlüssel zur Karte des Archimedes ist der Parthenon.«
18. KAPITEL
Orr und seine Spießgesellen hatten Sherman Locke die Armbanduhr abgenommen, er wusste also nicht, wie viel Uhr es war, als das Garagentor ihn weckte. Er fühlte sich noch satt von
dem Sandwich und dem Wasser, das man ihm zum Abendessen gegeben hatte, und deshalb vermutete er, dass es mitten in der Nacht war. Er stand auf und ging zu der Öffnung in seiner Tür. Die Glühbirne in seinem Raum war für die Nacht ausgemacht worden, aber die provisorische Bedeckung des Fensterschlitzes in seiner Tür ließ einen schmalen Spalt frei, durch den ein wenig Licht in die dunkle Zelle drang. Der General entdeckte, dass er sogar einen kleinen Ausschnitt der Lagerhalle überblicken konnte.
Was sie eigentlich vor ihm verborgen halten wollten, war ihm nicht klar, ihre Gesichter jedenfalls nicht. Er hatte beide Kidnapper genau gesehen. Tröstlich war das nicht, denn es bedeutete, dass man keinerlei Absicht hatte, ihn hier wieder lebend herauszulassen.
Sein Ziel musste also die Flucht sein, seine und die des Mädchens mit Namen Carol. Er hatte sie einige Male rufen hören, aber so schwach, dass sie in dem Raum untergebracht sein musste, der am weitesten von seinem entfernt lag. Ein paarmal hatte er es mit Klopfzeichen versucht, aber sie hatte nicht reagiert. Durch die Betonblöcke würde er nicht mit ihr sprechen können, denn er würde so laut schreien müssen, dass Gaul ihn hören würde.
Als er wieder durch den Spalt spähte, sah er, dass ein zweiter Lieferwagen rückwärts in die Halle fuhr und neben dem Wagen parkte, mit dem er entführt worden war. Er beobachtete zwei Männer. Der dunkelhaarige Fahrer war gut in Form, sein Beifahrer wirkte fett und teigig. Sie gingen zur Rückseite des Lastwagens, wo bereits Gaul und Philipps warteten. Beide rieben sich noch den Schlaf aus den Augen. Sie schienen etwas im Lieferwagen Liegendes zu betrachten.
»Bist du ganz sicher, dass man es unbedenklich anfassen kann, Orr?«, fragte Gaul. Er richtete sich an den Fahrer. Der General hörte ihre Stimmen nur gedämpft.
»Crenshaw«, sagte Orr zu seinem Beifahrer, »zeig ihnen die Werte.«
Crenshaw stand mit dem Rücken zum General, deshalb konnte dieser nicht sehen, was der Mann in der Hand hielt. Crenshaw bewegte den Arm mehrere Male vor und zurück und hielt dann etwas hoch, das wie ein Voltmeter aussah.
»Siehst du?«, fragte Crenshaw. »Alles im grünen Bereich.«
»Trotzdem gefällt mir die Sache nicht.«
»Gefallen dir zwei Millionen Dollar?«, konterte Orr barsch. Seinem Ton nach zu schließen, dachte der General, war er der Anführer.
»Was für eine Frage!«, entgegnete Philipps.
Zwei Millionen Dollar, dachte der General. So hoch waren ihre Forderungen?
»Betrachte es als Berufsrisiko«, knurrte Orr. »Und jetzt hilfst du uns, und zwar dalli, es auf den Boden neben den Tisch da zu stellen.«
Zu viert wuchteten sie einen Gegenstand aus dem Lieferwagen. Der General sah kurz einen schwarzen Metallkasten, der auf jeder Seite nicht höher als dreißig Zentimeter sein konnte. Obwohl er klein war, quälten sich die vier Männer. Was auch immer darin war, es schien ungewöhnlich schwer zu sein.
Nachdem sie den Kasten abgestellt hatten, gingen sie zurück zum Lieferwagen.
»Was machen unsere Gäste?«, fragte Orr.
»Der General war nicht zum Aushalten, aber wir haben ihn in den Griff gekriegt. Das Mädchen ist noch groggy von den Flunies.«
Orr blickte direkt auf die verdeckte Öffnung in der Tür des Generals, aber dieser ging davon aus, dass er ihn nicht erkennen konnte.
»Und
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