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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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was ist mit dem ganzen restlichen Dreck hier?«, maulte Gaul.
    »Fahr den Lieferwagen ans andere Ende der Halle, und schmeiß ihn in die Ecke. Ich will nicht, dass irgendwelche Kids auf einem Schrottplatz darüberstolpern und das FBI alarmieren«, befahl Orr.
    Gaul und Philipps führten seinen Befehl aus. Nach vielleicht fünfundvierzig Metern hielten sie an der rückwärtigen Wand. Sherman konnte nicht sehen, was sie aus dem Auto warfen, aber alle paar Sekunden fiel scheppernd ein Stück Metall auf den Boden. Je nach Gewicht war der Aufprall lauter oder leiser.
    Orr und Crenshaw unterhielten sich gedämpft miteinander. Der General verstand nur Fetzen.
    »… Lastwagen … bis Montag … genug Sägemehl … Bank … dreißig Jahre …«
    Mehr konnte er nicht hören, weil der Lieferwagen wieder angelassen wurde und zu seinem ursprünglichen Platz zurückfuhr.
    Da ihm das Fahrzeug nun nicht mehr die Sicht verstellte, konnte er sehen, was man ausgeladen hatte. Er hatte schon immer einen Adlerblick gehabt, auch wenn er jetzt eine Lesebrille brauchte. In die Ferne konnte er aber nach wie vor hervorragend sehen.
    Sein Blick fiel auf einen grünen, auf der Seite liegenden, mit Finnen ausgestatteten Zylinder. Irgendwie kam ihm das Ding bekannt vor. Erst hielt er es für einen ungewöhnlichen Kompressor, aber dann sah er die Beschriftung am unteren Rand und wusste, dass er ihn an ein Foto erinnerte. Schließlich war er während der letzten drei Jahre, die er in der Air Force diente, Vizedirektor der Defense Threat Reduction Agency gewesen, jener DTRA, die für die Verteidigung gegen Massenvernichtungswaffen zuständig war. Und als ranghöchster militärischer
Leiter der Agentur hatte man ihn über jede größere Gefährdung der nationalen Sicherheit informiert, die von nuklearen, chemischen oder biologischen Waffen drohte.
    Es lag nun zwei Jahre zurück, dass er mit einem Team nach Moskau gefahren war, um Sicherheitsfragen zu erörtern, vor allem die Gefahren, die von Kernwaffen und spaltbarem Material in der Hand von Schurken ausgingen. Man befürchtete, dass Terroristen an Uran oder Plutonium gelangten, mit dem sie ihre eigenen Atombomben bauen und in amerikanischen Städten zur Explosion bringen konnten.
    Bei diesen Gesprächen war es unter anderem auch um mögliche Quellen für radioaktive Substanzen gegangen, wie beispielsweise Radioisotopengeneratoren. Die USA rüstete damit Satelliten wie Voyager aus. Die Sowjetunion hatte viele hundert unbemannte Leuchtfeuer und Signalstationen an entlegenen Küsten ihres Landes mit diesen Energiequellen ausgestattet, weil damit die regelmäßige Wartung und Betankung der traditionellen Dieselgeneratoren entfiel. Und irgendwann hatte man diese Radionuklidbatterien, wie sie auch genannt wurden, vergessen.
    Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den sich anschließenden Kürzungen des Militärhaushalts hatte man diese atomaren Kleinkraftwerke einfach sich selbst überlassen. Da sie unbemannt waren, waren sie zu einer großen Verlockung für Diebe geworden, die das Metall zu Geld machen wollten. Bei der Demontage kam es immer wieder vor, dass die Kapseln mit dem gefährlichen Strontium-90 freigelegt wurden.
    In der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien etwa hatten drei Dorfbewohner zwei dieser Kapseln entweder gestohlen oder waren sonst irgendwie in ihren Besitz gelangt. Sie enthielten fünf Kilo des hochgiftigen Stoffes. Die Kapseln generieren elektrischen Strom durch Hitze, deshalb dachten die Männer, sie
wären ein guter Ersatz für ihre Lagerfeuer gegen die winterliche Kälte in den Bergen des Kaukasus.
    Innerhalb von wenigen Stunden wurden sie krank und wären ohne sofortige Hilfe an der Strahlendosis gestorben, der sie ausgesetzt gewesen waren. Zwei mussten monatelang im Krankenhaus bleiben und erholten sich nie wieder vollständig. Sie waren nur deshalb nicht an der Strahlenkrankheit gestorben, weil die Kapseln noch teilweise durch Blei geschützt gewesen waren.
    Bei dem Reaktorunglück in Tschernobyl hatte man die ganze Stadt Prypjat für immer evakuieren müssen, obwohl die Strahlenbelastung dort niedriger gewesen war als die Belastung durch die Kapseln, wenn der Bleischutz fehlte.
    Und der grüne Gegenstand, der da rund fünfzig Meter von ihm entfernt lag, sah genau wie einer dieser Radioisotopengeneratoren aus, die man ihm und seinem Team in Moskau vorgeführt hatte.
    Nun ging ihm auf, warum sich die Männer so abmühen mussten, als sie den Behälter schleppten. Er war

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