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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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warum wir hier sind?«, fragte Stacy.
    »Wenn sie es nicht weiß, werfen wir einen Blick auf die Wachstafeln und ziehen dann schnellstens Leine.«

    »Und wenn sie doch auf dem Laufenden ist?«
    Tyler zog eine Augenbraue hoch. »Dann sitzen wir ganz schön in der Patsche.«
    Ihm gefiel es gar nicht, dass sie ausgerechnet dem einzigen Menschen in die Arme gelaufen waren, vor dem Orr sie gewarnt hatte. Gia erinnerte ihn an die Grinsekatze aus Disneys Alice im Wunderland. Sie lächelte und schnurrte, war in Wirklichkeit aber heimtückisch und niederträchtig.
    Die Tür öffnete sich, und die Hausherrin trat in einem eleganten grauen Hosenanzug ein, der für ihre sportliche Figur maßgeschneidert zu sein schien. Ihr rabenschwarzes Haar reichte bis über die Schultern und umrahmte die mahagonibraunen Augen und die hohen Wangenknochen.
    Auf dem Weg zu ihrem Schreibtisch ließ sie Tyler keine Sekunde aus den Augen.
    »Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Sie warten ließ«, schnurrte sie, »aber jetzt fühle ich mich ein ganzes Stück wohler. «
    Sie setzte sich und forderte ihre Besucher auf, ebenfalls Platz zu nehmen.
    »Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich für uns Zeit nehmen«, erwiderte Tyler.
    »Wenn ich mich nicht täusche, geht es um die alten Wachstafeln, die ich vor etwa zwei Jahren erworben habe. Darf ich fragen, warum Sie sich dafür interessieren?«
    Bevor Tyler antworten konnte, räusperte sich Stacy. »Ich moderiere eine Fernsehreihe mit dem Titel ›Jagd auf die Vergangenheit‹ . Wir wären sehr daran interessiert, die Wachstafeln in einer Sendung vorzustellen.«
    Nicht übel. Vielleicht würde es klappen, wenn Stacy das Fernsehen vorschob, dachte Tyler. Er verstand zwar nicht, warum die Leute unbedingt bekannt sein wollten, wusste aber, dass
die meisten für fünfzehn Minuten im Fernsehen alles tun würden.
    »Und Sie sind der Produzent?«, wandte sich Gia Cavano an Tyler.
    »Ich wirke als Berater mit.«
    »Und warum interessieren Sie sich für die Tafeln, Ms Benedict? «
    »Wir glauben, sie könnten ein sehr interessantes Licht auf die griechische Kultur zu Zeiten des Zweiten Punischen Krieges werfen.«
    »Ich verstehe. Sie sind Archäologin?«
    »Altphilologin. Mein Schwerpunkt ist Griechisch.«
    »Beeindruckend. Und Sie wollen meine Tafeln filmen?«
    »Nicht heute. Wir wollen sie nur begutachten, um zu sehen, ob sie unseren Erwartungen entsprechen.«
    »Das dürfte kein Problem sein. Sie befinden sich sogar in diesem Raum.«
    Gia Cavano zog eine Schublade auf und drückte auf einen Knopf. Zwei Paneele der Täfelung glitten zur Seite, und eine Vitrine wurde sichtbar, in der unter anderem zwei illuminierte Handschriften, ein Kurzschwert und eine aus zwei Hälften bestehende Wachstafel von der Größe einer alten kleinen Schiefertafel lagen.
    Stacy sprang auf und näherte sich ehrfürchtig der Vitrine, Tyler folgte ihr. Auch Gia Cavano stellte sich zu ihnen. Sie legte ihre Hand auf Tylers Arm. Unaufdringlichkeit war nicht ihre Stärke.
    »Diese Tafeln sind wirklich nicht alltäglich«, erklärte sie. »Können Sie lesen, was darauf steht?«
    »Ja«, antwortete Stacy wie aus der Pistole geschossen. Sie beugte sich zu den beiden zusammengebundenen Tafelhälften. Die beiden Rechtecke waren mit Bienenwachs überzogen,
am Rande sah das Holz hervor, auf das es aufgetragen war. Die Buchstaben waren so gut lesbar, als wären sie vor einer Woche und nicht vor zweitausend Jahren eingeritzt worden. Trotz ihrer prekären Lage war Tyler ganz kribbelig vor Aufregung. Wenn Stacy sich nicht täuschte, sah er gerade mit eigenen Augen die Handschrift des großen Archimedes.
    »Die Inschrift lautet: ›Wer nach der Wahrheit strebt, soll den größten Schatz erraten. Schau nicht nach außen, sondern nach innen. Die Himmel, der Mond, die Sonne und die Planeten werden für immer dein sein. Der Parthenon ist der Schlüssel‹.«
    Gia Cavano klatschte in die Hände. »Ausgezeichnet. Genau so hat mein Experte es auch übersetzt, wenngleich er ein wenig länger dafür brauchte als Sie. Haben Sie eine Ahnung, worauf sich das beziehen könnte?«
    Stacy streifte Tyler mit einem kurzen Blick und schüttelte den Kopf. »Das klingt ziemlich mysteriös. Aber genau so etwas zeigen wir gern in unserer Sendung.«
    Auflachend setzte sich Gia Cavano wieder.
    »Bitte, Dr. Benedict, diese Farce ist wirklich nicht länger nötig. Wenn Sie sich setzen, erzähle ich Ihnen etwas, das für Sie beide interessant sein dürfte.«
    Stacys Gesicht

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