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Das Millionen-Bewußtsein

Das Millionen-Bewußtsein

Titel: Das Millionen-Bewußtsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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schnell wie möglich zur Masse gebracht werden. Inzwischen braucht er Immunität ...«
    Die Stimme am anderen Ende schwieg eine kurze Weile. »Das Polizeizentrum wurde soeben benachrichtigt, daß Sant für Arbeit an der Pritchermasse bestimmt ist«, meldete sie sich wieder. »Und daß er nicht an der Abreise dorthin gehindert werden darf. Er kann sich sofort in unserem Chicagoer Büro einfinden, oder die nächsten neun Stunden benutzen, Persönliches zu erledigen und sich dann zum unmittelbaren Abflug um zwanzig Uhr melden.«
    »Er wird sofort ...«
    »Nein, das werde ich nicht«, unterbrach Chaz den Prüfer. Er lehnte sich vor und sprach ins Gerät. »Hier Charles Sant, ich werde pünktlich zwanzig Uhr in Ihrem Chicagoer Büro sein.«
    »Bringen Sie nichts mit. Nichts von der Erde, nicht einmal aus den Sterilgebieten, ist auf der Masse erlaubt.« Die Verbindung erlosch.
    »Sie gehen ein ganz schönes Risiko ein«, brummte Waka.
    »Ich brauche die neun Stunden, um jemanden zu finden.«
    »Geben Sie sich keinen falschen Hoffnungen hin.«
    »Was wollen Sie damit sagen? Was wissen Sie überhaupt?«
    Waka schaute unglücklich drein. »Genug«, erwiderte er. »Ist Ihnen denn nicht klar, daß Sie, wenn Sie die Masse erst einmal erreicht haben, nie wieder auf die Erde zurückkehren können? Sie müßten sie also ohnehin vergessen. Warum tun Sie es nicht gleich und machen es dadurch ihr und sich selbst leichter?«
    Chaz langte über den Tisch und packte den Prüfer an den Schulteraufschlägen des Bademantels. »Was wissen Sie über Eileen? Was wissen Sie überhaupt von der ganzen Sache?«
    Waka zog verächtlich die Mundwinkel nach unten. »Sie sind ein Amateur. Bilden Sie sich vielleicht ein, Sie könnten mir Angst einjagen? Nicht mehr. Nicht nach dem, was ich durch Berufsverbrecher hinter mir habe.«
    Chaz ließ Waka los. »Gut«, sagte er ruhig. »Sie arbeiten also für die Zitadelle. Und trotzdem geben Sie mir die Möglichkeit, zur Masse zu gelangen. Wenn Sie Ihre Auftraggeber ohnehin schon hintergangen haben, dann können Sie mir doch jetzt auch sicher helfen, Eileen zu finden.«
    Waka saß mit hängenden Schultern in seinem Sessel. »Ich sagte Ihnen bereits, daß ich ein Narr bin. Aber selbst dafür gibt es eine Grenze. Ich weiß nicht, wo Eileen ist, das schwöre ich Ihnen, aber selbst wenn ich es wüßte, würde ich Ihnen nicht helfen, sie zu finden. Und nun verschwinden Sie!«
    »Es gefällt mir eigentlich recht gut hier«, erklärte Chaz. »Vielleicht bleibe ich die ganzen neun Stunden bei Ihnen.«
    Waka schoß hoch. »Verlassen Sie mein Apartment!« brüllte er. »Hinaus!«
    »Ich werde es mir überlegen. Aber nur, wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten.«
    »Es bedeutet Ihren Tod und meinen ebenfalls, wenn die falschen Leute Sie hier finden«, sagte Waka heiser.
    »Ich bin bereit, es in Kauf zu nehmen. Antworten Sie jetzt?«
    Waka ließ sich schwer in seinen Sessel zurückfallen. »Verdammt!« fluchte er hilflos. »Also gut. Ich arbeite sowohl für die Zitadelle als auch die Masse. Ich meldete Ihren Namen an die Zitadelle weiter, als Sie zum erstenmal zum Test kamen. Sie überprüften Sie und fütterten den Computer mit allen möglichen Angaben. Er spuckte aus, daß es schlecht für sie wäre, wenn Sie an der Masse arbeiten würden. Weshalb? Ich weiß es nicht. Überhaupt weiß ich sonst nicht mehr.«
    »O doch. Was wissen Sie über Eileen?«
    »Sie sagten, sie würden jemanden auf Sie ansetzen«, erwiderte Waka unlustig. »Offenbar fiel die Wahl auf sie.«
    »Jemand auf mich ansetzen? Was soll das schon wieder heißen?«
    »Na ja, jemanden, der alles über Sie herausbekommen und eine schwache Stelle in Ihrer Rüstung finden sollte, etwas, das ihnen helfen würde, Sie von der Masse fernzuhalten.« Er starrte Chaz düster an. »Schließlich ist sie nicht umsonst eine geborene Hexe. Ganz sicher ist es ihr nicht schwergefallen, in einer einzigen Nacht alles über Sie zu erfahren, das sie dann an die Zitadelle weitergeben konnte.«
    »Eileen?« Ein paar Erinnerungsbruchstücke jener Nacht der Party drangen vage an die Oberfläche. »Aber sie sagte doch, sie müßte nichts tun, was sie nicht wollte – und sie half mir doch auch zur Flucht vor ihnen. Warum, wenn sie sich tatsächlich bereit erklärt haben sollte, mich für die Zitadelle auszuhorchen?«
    »Das wissen Sie nicht?« fragte Waka kopfschüttelnd. »Sie ist nicht nur eine Hexe, sondern auch eine Frau. Sie verliebte sich in Sie – fragen Sie mich nicht

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