DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR
sie so ausgiebig, bis auch in ihr die Leidenschaftentflammte. „Wenn du jetzt nicht gehst und diese Kleider anprobierst“, flüsterte er rau, „werden wir noch hier und jetzt miteinander schlafen.“
Mit angehaltenem Atem blickte sie zu ihm auf. Endlich gelang es ihr, sich aus seiner Umarmung zu lösen. Langsam, fast linkisch stand sie auf und verließ den Salon. Was war mit ihr geschehen, als er sie geküsst hatte? Aller Zorn und Hass war von ihr abgefallen, und sie hatte das Gefühl gehabt, in eine andere Welt entführt zu werden.
In einem Raum neben dem Salon wurde sie von zwei eleganten Damen erwartet, die die vorgeführten Modelle für sie bereithielten und ihr beim Ankleiden halfen.
Als Lydia dann in den Salon zurückkehrte, um ein himbeerrotes, zweiteiliges Ensemble zu Cristianos Begutachtung vorzuführen, zeigte sie wieder ganz den gleichmütigen Ausdruck des professionellen Models. Schweigend verfolgte Cristiano jede ihrer Bewegungen, und sie war sich dessen natürlich bewusst. Als sie sich herumdrehte, um an ihm vorbei wieder zur Tür zurückzugehen, jagte ihr ein kleiner, erregender Schauer über den Rücken, als sie Cristianos glühenden Blick auf sich spürte. Es schockierte sie zutiefst, dass sein Verlangen sie derart erregen konnte. Wie konnte sie es genießen, im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit zu stehen, und sich gleichzeitig darüber beklagen?
Doch während sie nun ein Outfit nach dem anderen für ihn vorführte, fühlte sie sich immer mehr wie eine sexy Lady, was sie wiederum in unglaublichem Maß erregte. Es war, als spielten sie ein sehr verführerisches und höchst intimes Spiel.
Und als Lydia schließlich in einem Kleid aus hauchzartem weißem Organza hüftschwingend hereinstolzierte, sprang Cristiano auf und kam auf sie zu. „Die Schau ist zu Ende, cara mia “, erklärte er heiser und nahm entschlossen ihre Hand.
5. KAPITEL
Cristiano führte Lydia aus dem Salon in die große Eingangshalle.
Aus ihrer ganz eigenen Traumwelt herausgerissen, blickte Lydia sich etwas desorientiert um. „Also gut … und jetzt?“
„Ich habe mein Personal angewiesen, dass wir die Modelle bis morgen hierbehalten“, erklärte Cristiano, während er sie die imposante Marmortreppe hinaufgeleitete. „Du kannst also in aller Ruhe deine Wahl treffen.“
„Aber …“ Sie blickte an sich herab. „Ich muss dieses hier noch ausziehen.“
„Nicht nötig. Du siehst darin aus wie eine perfekte Madonnenlilie … ich werde es also auf jeden Fall kaufen.“ Auf dem oberen Treppenabsatz angekommen, warf Cristiano ihr einen glühenden Blick zu. „Ich muss zugeben, dass mich noch keine Frau so erregt hat. Und wir sind noch nicht einmal im Schlafzimmer angelangt.“
„Oh …“ Seine Worte brachten sie auf den Boden der Wirklichkeit zurück.
„Aber jetzt!“ Lachend hob Cristiano sie hoch, stieß die Tür zu seinem Schlafzimmer auf und trug Lydia mühelos hinein. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt eine derartige Erregung verspürt hatte. Es war ein berauschendes Gefühl, und wenn es ein Vorgeschmack auf das war, was sie in ihm bewirken konnte, war sie es mehr als wert,in Gold aufgewogen zu werden! Ja, als er sie nun behutsam auf sein Bett legte, kam er zu dem Schluss, dass er mit seinem Handel sehr zufrieden sein konnte.
Lydia streifte sich die hohen Pumps ab, setzte sich auf und umfasste ihre Knie.
Während er sich das Hemd aufknöpfte, betrachtete Cristiano sie ausgiebig. Ihre blauen Augen strahlten in ihrem blassen, makellosen Gesicht. Sie wirkte so unerwartet, so anrührend jung. Wahrscheinlich lag es an dem schlichten, zarten weißen Kleid, aber Cristiano fiel plötzlich auf, dass es in seinem Wissen über sie eine entscheidende Lücke gab. „Wie alt bist du eigentlich?“
„Zweiundzwanzig.“
Ihre Antwort brachte ihn ein wenig aus der Fassung, denn ihm war nie in den Sinn gekommen, dass sie so viel jünger sein könnte als er.
Sie schien seine Gedanken zu ahnen und ergriff dankbar die Gelegenheit, über ein unverfängliches Thema zu reden. „Ich weiß, ich sehe mindestens wie fünfundzwanzig aus. Man hat mich immer schon für älter gehalten. Mit dreizehn wäre ich für achtzehn durchgegangen. Hoffentlich ändert sich das wieder in den nächsten Jahren“, fügte sie mit einem kleinen Lächeln hinzu.
„In welchem Alter hast du denn mit dem Modeln angefangen?“
„Mit vierzehn.“
Kein Wunder, dass sie so erfahren und reif wirkte. Dennoch konnte sie gerade erst zwanzig gewesen
Weitere Kostenlose Bücher