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DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

Titel: DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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und endlich aufhören, ihm zu erzählen,dass sie ihn hasse. Seine dunklen Augen leuchteten zufrieden auf.
    Lydia zwang sich Stück für Stück näher an die Reling heran. Mit angstvoll aufgerissenen Augen spähte sie durch die erschreckenden Abstände zwischen den Geländern. Es ging sehr, sehr tief hinunter … aber dort unten war er, der Stoff, aus dem ihre Albträume waren: Wasser, das sich in beständiger Bewegung befand, und darunter jene Grauen erregenden, brodelnden, dunklen Tiefen, die das Leben ihres Vaters und ihres kleinen Bruders gefordert hatten. Ihr brach der kalte Schweiß aus.
    „Ich … mag keine Boote“, flüsterte sie heiser.
    Cristiano lachte. „Aber es ist ein sehr, sehr großes Boot, Lydia.“
    „Mir … wird schlecht …“
    „Du kannst unmöglich schon seekrank sein“, meinte Cristiano amüsiert. „Wir sind ja noch gar nicht in See gestochen!“
    Ungläubig beobachtete er, wie Lydia sich tatsächlich über die Reling gebeugt übergab. Sofort kam er ihr zu Hilfe, legte ihr einen Arm um die Taille und führte sie von der Reling fort. „Komm, lass uns hineingehen.“
    Aber Lydia wollte nicht hineingehen, sondern nur so schnell wie möglich von dem Boot herunter und wieder festes Land unter den Füßen haben. „Ich mag das Meer nicht“, erklärte sie angespannt.
    „Dann schau nicht hinab“, riet Cristiano, als hätte er es mit einem aufsässigen Kind zu tun. „Bestimmt hast du etwas gegessen, das dir nicht bekommen ist. Ich werde den Arzt bitten, nach dir zu sehen.“
    „Ich brauche keinen Arzt.“ Mit Tränen in den Augen presste Lydia sich eine Hand auf den Mund.
    Cristiano führte sie direkt in eine riesige, luxuriöse Kabine, aber sie wollte nur wissen, wo das Bad war. Durch ein Fenster blickte man auf das Meer, das scheinbar so friedlichin der Sonne funkelte. Lydia musste sich erneut übergeben.
    Obwohl sie versuchte, Cristiano fortzuschicken, trug er sie unbeirrt aus dem marmornen Luxusbad in die Kabine, legte sie behutsam auf das große Bett und brachte ihr ein kühlendes Tuch für die schmerzende Stirn. „Der Arzt kommt gleich.“
    „Verstehst du denn nicht? Es wird mir sofort wieder gut gehen, wenn du mich von diesem Boot herunterbringst!“
    „Wann hast du zuletzt etwas gegessen?“
    „Mir ist schlecht vor Angst!“, gestand sie bedrückt.
    „Aber wovor solltest du denn Angst haben …?“
    Plötzlich war Lydia das alles zu viel. Sie brach in haltloses Schluchzen aus. Cristiano nahm sie in die Arme und drückte sie beruhigend an sich. Natürlich verstand er nicht, was mit ihr los war. Wie sollte er auch? Stockend flüsterte sie unter Tränen: „Mein Vater und mein kleiner Bruder sind … ertrunken …“
    Erstarrt blickte Cristiano in ihr bleiches Gesicht. Ich mag keine Boote … Ich mag das Meer nicht … Endlich begriff er die tragische Wahrheit hinter diesen Worten. Betroffen drückte er Lydia an sich. „Es tut mir leid“, sagte er leise. „Sobald der Arzt nach dir gesehen hat, bring ich dich von hier fort.“
    Wie auf ein Stichwort klopfte es an die Tür, und der Arzt trat ein. Die beiden Männer wechselten leise einige Worte, bevor Cristiano wieder an Lydias Seite zurückkam. „Bist du mit einer Spritze gegen die Übelkeit einverstanden?“
    „Und dann gehen wir sofort?“, fragte sie drängend.
    „Das verspreche ich.“ Er nahm ihre Hand.
    Kaum hatte der Arzt ihr die Spritze gegeben, befiel Lydia eine große Schläfrigkeit. Alles drang nur noch wie durch Watte zu ihr vor, die Lider wurden ihr schwer. Sie ließ den Kopf an Cristianos breite Brust sinken, schmiegte sich in die tröstliche Wärme seiner Umarmung und war im nächsten Moment eingeschlafen.
    Lydia träumte, sie sei tief unter Wasser gefangen. Ihre Lungen brannten, verzweifelt strampelte sie, um freizukommen und ihren kleinen Bruder zu finden. Sie rief seinen Namen, aber es kamen nur Blasen aus ihrem Mund.
    „Lydia …“
    Erschrocken riss sie die Augen auf. Sanftes Licht erhellte den Raum. Sie rang verschwitzt um Luft und hatte Mühe, sich zu orientieren.
    „Das war ein schlimmer Traum.“ Cristiano hockte sich zu ihr neben das Bett, sodass ihre Augen auf gleicher Höhe waren. „Ich habe dich nebenan schreien gehört.“
    „Es ist immer der gleiche Traum“, flüsterte sie. „Ich hasse ihn.“
    Cristiano richtete sich auf. „Du musst etwas essen.“ Er griff nach dem Telefon auf dem Nachttisch.
    Lydia setzte sich hin und lehnte sich in die Kissen zurück, wobei sie sich die Bettdecke bis

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