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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sellers Alexandra
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Geheimes erzählen werde.“
    Er sah sie an, als ob er nichts lieber täte, als ihr zu glauben. „Also gut.“
    „Du hast auch früher schon dein Urteil über mich gefällt“, erinnerte sie ihn bitter.
    „Nicht ohne Grund.“
    „Den Grund gab es nur in deinem Kopf.“
    Lachend verzichtete er darauf, etwas zu erwidern.
    Einen Augenblick lang spürte sie den heftigen Impuls, ihm alles zu gestehen und geradeheraus zu sagen: Samiha will dich nicht heiraten. Sie liebt einen anderen.
    Doch Desirée schwieg. Sie durfte sich keinen Fehler erlauben.

9. KAPITEL
    An diesem Tag in der Wüste begriff Desirée, was Weite hieß. Sand und Felsen, Felsen und Sand … Weder Pflanzen noch Tiere, geschweige denn Menschen.
    Stundenlang fuhren sie und Salih in der glühenden Hitze. Obwohl der Geländewagen natürlich eine Klimaanlage hatte, spürte Desirée die Sonne auf der Haut brennen.
    Immer hatte sie die Wärme geliebt, doch dies hier war etwas anderes. Nirgendwo gab es Schatten, und auch die Augen fanden keinen Anhalts- oder Ruhepunkt.
    Sie fühlte sich wie in Trance, doch sie wagte nicht, sich zu beklagen. Womöglich wartete Salih nur darauf, damit er umkehren konnte. Es wird höllisch heiß werden, Desi, hatte er gesagt, doch so schlimm hatte sie es sich nicht vorgestellt.
    Zum x-ten Mal nahm sie einen Schluck aus der Wasserflasche. So viel wie an diesem Tag hatte sie noch nie getrunken.
    „Wenn uns das Benzin oder das Wasser ausgeht, sind wir bestimmt in einer Stunde tot“, bemerkte sie.
    „Ein bisschen länger würde es schon dauern. Aber keine Angst, uns geht nichts aus.“
    Mittags hielten sie nur kurz an, um eine Kleinigkeit zu essen. Salih, der seine Wüstenkleidung mit Kefije, der landestypischen Kopfbedeckung, anhatte, stieg sogar aus dem Auto aus, um sich zu strecken. Desirée allerdings zog es vor, sitzen zu bleiben. Leider trug sie T-Shirt und Shorts – ein Fehler bei dieser mörderischen Hitze.
    Schon nach einer Viertelstunde fuhren sie weiter.
    Am Spätnachmittag deutete Salih nach vorne. „Dort übernachten wir.“
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte Desirée in die angezeigte Richtung. Nach einer Weile nahm sie einen einzelnen Felsen war, der sich farblich von der Umgebung nur wenig abhob. Ohne Salihs Hinweis hätte Desirée ihn sicher nicht bemerkt. Seltsamerweise schien er auch keinen Schatten zu werfen, an dem man ihn hätte erkennen können.
    „Warum sehe ich keinen Schatten?“, wunderte sie sich.
    „Der ist auf der anderen Seite. Jetzt haben wir die Sonne im Rücken.“
    „Fahren wir nach Osten?“, fragte Desirée stirnrunzelnd und wandte sich um. Tatsächlich. Dabei hatte sie von einer Richtungsänderung nichts bemerkt. „Warum das?“
    „Tut mir leid. Anscheinend bin ich über das Ziel hinausgeschossen“, gab Salih reumütig zu.
    „Obwohl deine Vorfahren Meister der Orientierung waren?“, fragte sie spöttisch.
    „Fehler darf man machen – solange sie nicht tödlich sind.“
    „Das beruhigt mich ungemein.“
    Sie lachten beide.
    Wie schwierig es in der Wüste ist, Entfernungen einzuschätzen, dachte Desirée. Es dauerte noch zehn Minuten, bis sie den Felsen erreichten. Der Sandhügel, der ihn umgab, war bedeutend größer, als sie vermutet hatte. Langsam fuhr Salih auf die andere Seite. Desirée verschlug es den Atem.
    „Eine Oase!“, rief sie. „Wie im Bilderbuch!“
    „Nur ist um diese Jahreszeit das Wasser leider ungenießbar.“
    Um einen kleinen See, im Schatten des Felsens wuchsen tatsächlich Palmen!
    Salih stellte das Auto unter einem der Bäume ab, und Desirée stieg mit wackligen Knien aus. „Wow! Du hattest völlig recht: Es ist höllisch heiß.“
    Er öffnete die Heckklappe und begann auszuladen. Als Desirée ihm helfen wollte, lehnte er ab. „Lass mich das machen. Du bist schon überhitzt. Setz dich einfach in den Schatten und ruh dich aus.“
    Gehorsam setzte sie sich auf eine Decke und schaute ihm zu.
    „Ich glaube, ich habe heute mindestens schon vier Liter Wasser getrunken.“
    „Keine Angst, wir haben genug dabei. Hast du deine Mineraltablette genommen?“
    Als sie nickte, schloss er die Heckklappe wieder und blickte in die Sonne. Mit seinem wie aus Stein gemeißelten Gesicht, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, sah er aus wie aus einem vergangenen Jahrhundert.
    „Du gibst ein wunderbares Bild ab“, meinte Desirée träumerisch.
    Er sah sie an. „Zeit, dass du etwas isst“, sagte er nur.
    Eine Stunde später hatten sie das Zelt unter den Palmen

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