Das Model und der Scheich
Leidenschaft wahr, die sich auf seinem Gesicht widerspiegelte. Wie der Junge von damals, dachte sie, voller Hingabe und Liebe, zugewandt und brennend vor Verlangen.
Bei dem Gedanken schmolz sie förmlich dahin. Und als er sie mit Lippen und Zunge liebkoste, flüsterte sie seinen Namen – wie einst. Salih.
In ihrer Stimme klang ihre aufkeimende Erregung mit, wie beim ersten Mal. Voll süßer Erwartungen – die zugleich Erinnerungen waren – schloss er die Augen. Wie damals bemühte er sich, sich zu beherrschen und trotz der übermächtigen Begierde zärtlich zu sein.
Er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und legte es beiseite. Wie unvergleichlich schön ihre Brüste sind, ging es ihm durch den Kopf, und wie makellos ihre helle Haut. Kein Wunder, dass auch der Feuerschein sie zu liebkosen schien – genau wie er.
Doch er wollte der Einzige sein, und in einem Anflug von Eifersucht legte er sich auf sie, um sie mit seinem Körper zu bedecken. Doch da waren noch ihre Shorts zwischen ihm und ihr … Mit einer schnellen Bewegungen befreite er sie von dem Stoff.
Und nun wetteiferten die Sterne mit ihm um ihre Gunst und brachten ihre weißen Zähne zum Schimmern. Salih verschloss ihre Lippen mit einem Kuss.
Unschuldig wie als Mädchen öffnete sie sehnsüchtig den Mund. Sie umarmte Salih, umfasste seine Schultern und streichelte sein lockiges schwarzes Haar. Wie damals …
Jede Berührung, jede seiner Bewegungen erwiderte Desirée voller Verlangen. Sein Herz pochte heftig, und es fiel ihm immer schwerer, sich zurückzuhalten. Nichts wünschte er sich mehr, als sie zu besitzen und eins mit ihr zu werden.
Er streifte sich die Kleidung ab und legte sich nackt neben sie. Desirée ließ die Hand über seinen Körper gleiten. Im flackernden Schein des Feuers ließ sich kein Unterschied zu früher erkennen, selbst die Narbe aus dem Krieg war kaum zu sehen.
Salih erschien ihr nicht anders als mit siebzehn … Während er ihr in die Augen sah, in denen sich das Sternenlicht spiegelte, streichelte er ihre Wangen und das seidige Haar. Ein unvergänglicher Moment unter dem nächtlichen Himmel.
Vertrauensvoll lächelte sie ihm zu. So blickte nur sie ihn an, mit diesem unverwechselbaren Ausdruck … Tief berührt zog er sie an sich und küsste sie beinah so ungeschickt und unerfahren wie einst. Nur Desirée schmeckte süßer als Wein …
Fest hielt er sie an sich gedrückt, als ob er sie nie wieder gehen lassen würde. Verzweifelt streichelte er sie: ihren Rücken, die Schultern, den Kopf. Inmitten der Weite der Landschaft schrie sie ihre verzehrende Sehnsucht hinaus – in die Wüste, die alles sah und alles wusste.
Eng umschlungen küssten sie einander immer wieder, bis sie es nicht mehr aushielten und die letzte, die innigste Vereinigung vollziehen wollten. Wie vor vielen Jahren flüsterte sie die Worte, die für immer in seinem Herzen klingen würden: Bitte, Salih, bitte.
Unfähig, noch länger zu warten, rückte er ein Stück von ihr ab. Gleich würden sie eins werden und damit eintauchen in Vergangenheit und Ewigkeit zugleich.
Dann drang er in sie ein – mit der Gewissheit, dass sie es sich genauso wünschte wie er. Sie stöhnten gleichzeitig auf, und ein überwältigendes Gefühl der Erfüllung durchströmte sie. Sie sahen einander an, ohne sich zu rühren. Als hielten sie erwartungsvoll den Atem an.
Liebevoll streichelte er ihr Gesicht und ihr Haar, und sie berührte, ungläubig staunend, seine sinnlichen Lippen. Wie damals spürten sie einem uralten Rhythmus nach: dem Pulsschlag der Natur.
Als sie sich bewegten, geschah es erst langsam. Dann wurden sie schließlich schneller, als folgten sie einem Drang, einer Kraft, die stärker war als sie – und die sie dorthin führen würde, wo die Ewigkeit die Zeit ablöste.
Im rötlichen Licht der Flammen kamen sie der Seele des anderen immer näher, um eins zu werden.
Plötzlich, am Ziel ihrer Wünsche angelangt, schrien sie beide auf. Erde und Wasser, Feuer und Luft, Himmel und endlose Weite wurden Zeugen ihrer tiefen Leidenschaft füreinander. Es war wie ein gewaltiges Feuerwerk an einem Ort der Vollkommenheit, der unter gewöhnlichen Umständen verschlossen bleibt.
Atemlos und unendlich dankbar ließen sie sich zurücksinken.
Das Feuer brannte herunter, und noch immer lagen sie umschlungen auf der Decke. Doch unbarmherzig kroch die nächtliche Kälte näher.
„Jetzt wissen wir es“, meinte Salih. In seinem Ton lag etwas, das sie erschreckte, denn es wirkte,
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