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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Halbmond. Das konnte nichts anderes als eine Sichel sein, die der Unheimliche als Waffe einsetzte.
    Es gab für Helen keine andere Möglichkeit. Dieses Wesen vor ihr war das Mond-Monster, über das die Menschen nur flüsternd und voller Angst sprachen.
    Diese Erkenntnis ließ sie erschlaffen. Plötzlich sackte sie innerlich zusammen. Sie besaß keine Kraft mehr. Das Monstrum war keine Erfindung. Und wie es dort stand, ließ darauf schließen, dass es auf ein Opfer gewartet hatte.
    Obwohl das Leuchten nicht nachgelassen hatte, war von seinem Gesicht so gut wie nichts zu erkennen. Das Leuchten blendete sie. Da lief das Strahlen in den Augen mit dem zusammen, was sich im unteren Teil des Gesichts befand. Eine breite Öffnung, die wie ein Mund wirkte. Sie dachte daran, dass auch Monster Mäuler oder Münder besaßen, und Helen beschäftigte sich jetzt mit sich selbst. Ihre eigene Sicherheit war wichtig. Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke an Flucht. Noch war sie nicht angegriffen worden und sie hatte kaum darüber nachgedacht, als sie sich schon herumwarf und die Flucht ergriff.
    Sie kam zwar von der Stelle, doch zugleich erkannte sie, dass sie zu langsam war.
    Der Tod war ihr auf den Fersen. Kein Skelett mit der Sense, aber ein Monster mit einer ähnlichen Waffe, und das setzte zu einem mächtigen Sprung an.
    Helen sah es nicht. Sie erlebte nur die Folgen. Etwas rammte gegen ihren Rücken. Der Stoß katapultierte sie nach vorn. Sie kam sich vor wie eine Weitspringerin, die vom Balken abhob. Ein in der Luft verwehender Schrei begleitete ihren Sprung, der sie nicht in die Freiheit brachte und auch in keine Sandgrube. Sie bekam einen kurzen Kontakt mit dem Boden, dann stolperte sie über ihre eigenen Beine und einen Moment später schien der Boden auf sie zuzurasen.
    Sie dachte noch an ein starres Meer, bevor sie hart aufschlug und dabei hörte, wie ihre Zähne aufeinander schlugen. Der Kopf prallte mit dem Gesicht zuerst gegen den weichen Untergrund. Auf ihren Lippen klebten Dreck und kleine Pflanzenreste. Für einen Moment war sie unfähig, sich zu bewegen.
    Das Mond-Monster ließ sich Zeit. Es bückte sich sehr langsam, als Helen sich hochstemmte. Mit der freien Hand griff es zu. Die Kleidung wurde auf ihrem Rücken zusammengedreht, damit das Monstrum sie in die Höhe zerren konnte.
    Plötzlich war sie nur noch ein zitterndes Bündel, das vom Boden hochgerissen wurde. Sie wurde gedreht und bekam eine schreckliche Angst vor der Sichel, die plötzlich vor ihren Augen auftauchte.
    Zum ersten Mal sah sie das Gesicht des Monsters aus der Nähe. Nein, so konnte kein Kopf aussehen. Das war eine Maske, die jemand über seinen Schädel gestülpt hatte. In den beiden Augenlöchern schimmerte das gelbliche Licht. Aus dem breiten Maul drang es ebenfalls hervor und sie nahm auch einen modrigen Geruch wahr, den das Monstrum ausströmte.
    Wer sich hinter dieser Maske verbarg, war nicht zu erkennen, aber die Sichelwaffe erschien wieder vor ihrem Gesicht. Für einen Moment befürchtete sie, dass ihr der Unhold mit einem Schnitt die Kehle durchschneiden könnte.
    Sie wollte noch etwas sagen und um ihr Leben flehen, aber es ging alles zu schnell.
    Das Mond-Monster schlug zu.
    Die Sichel erwischte ihre Stirn. Der harte Aufprall ließ Sterne vor ihren Augen sprühen. Sie hatte das Gefühl, ihr Kopf würde in der Mitte auseinander gerissen.
    Einen Augenblick später gaben ihre Beine nach und sie sackte in die Knie. Das Mond-Monster fing sie auf, aber das bekam Helen nicht mehr mit, weil sie ohnmächtig geworden war.
    Deshalb hörte sie auch nicht das hässliche und triumphierende Lachen des Unholds…
    ***
    Das frische Blut hatte ihm gut getan. Mike Derek fühlte sich wie ein kleiner Gott, als er den Leichenwagen durch die Nacht lenkte und dabei auf den Feldwegen blieb.
    Er fuhr ohne Licht. Die Gegend kannte er. Zudem sah er in der Nacht besser als die normalen Menschen, auch eine Folge seines Zwitterdaseins. Mensch und Vampir zugleich, der sich davor hütete, sich anderen Menschen zu zeigen.
    Etwas war immer präsent, wohin er den Wagen auch lenkte. Es war der bunte Jahrmarkt mit seinen zahlreichen Lichtem, der so etwas wie einen Mittelpunkt bildete. Dank des flachen Geländes konnte er von allen Seiten gesehen werden und über ihm lag ein bunter Widerschein.
    Zu nahe traute sich Mike nicht an die Kirmes heran. Er hätte zu leicht von irgendwelchen Menschen entdeckt werden können, die sich vom Rummel abgesetzt hatten, um in einer stillen

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