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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag nicht direkt an der Straße. Um ihn zu erreichen, musste man in einen schmalen Weg einbiegen, der genau vor dem Turm auslief. Genau in diesen Weg bog das fremde Fahrzeug ein.
    Also doch!
    Mike Derek holte tief Luft. Für einen Moment schien er zu wachsen. Der Blick seiner dunklen Augen wurde starr. Die Lippen verloren noch mehr Farbe und wieder stieß er zischend den Atem aus.
    Warum der kalte Schauer über seine Haut rann, wusste er nicht. Es war ein ungutes Gefühl. Er konnte sich vorstellen, dass es Ärger geben würde und dass dieser Ärger mit der vergangenen Nacht und dem Mond-Monster zu tun hatte.
    Mike konnte nicht so tun, als wäre er nicht zu Hause, denn sein Leichenwagen parkte vor dem Haus. Er würde sich seinem Besucher schon stellen müssen.
    Der fremde Wagen stoppte. Mike erkannte jetzt das Fabrikat. Es war ein BMW.
    Drei Männer stiegen aus.
    Einen von ihnen kannte er. Es war ein Polizist. Er hieß Ben Cross, und dieser Mann hatte ihn schon verhört. Jetzt war er wieder da. Bestimmt in Begleitung zweier Kollegen.
    Warum kamen sie zu dritt?
    Diese Frage beschäftigte Mike noch, als er sich vom Fenster zurückzog, weil er sah, dass die Männer am Leuchtturm in die Höhe schauten, als wollten sie herausfinden, ob er sich dort an einem Fenster aufhielt.
    So rasch wie möglich zog sich Mike zurück und ärgerte sich über sich selbst, weil er plötzlich so nervös war. Einen Beweis besaß er nicht, aber er ging davon aus, dass ein gewisses Unheil auf ihn zukam und er für das verdammte Mond-Monster büßen musste…
    ***
    Auf der Fahrt zum Ziel hatte uns Ben Cross etwas über Mike Derek erzählt. So erfuhren wir, dass er den Mann schon einige Male verhört hatte, aber nichts dabei herausgekommen war. Mike Derek war als Außenseiter und als Spinner eingestuft und mit dem Prädikat harmlos versehen worden.
    Davon wollten Suko und ich uns gern selbst überzeugen. Es war schon ungewöhnlich, dass es hier zwei aus dem Rahmen fallende Gestalten gab, wobei Mike Derek angeblich harmlos sein sollte.
    »Er hasst das Mond-Monster ja selbst«, meinte Ben Cross.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Das hat er mir einige Male selbst gesagt. Derartige Typen bringen ihn nur in Misskredit. Das können Sie halten, wie Sie wollen, aber ich habe es akzeptiert. Ich konnte ihm nichts nachweisen und sah dies auch nicht als besonders tragisch an.«
    »Dann wird er sich bestimmt kooperativ zeigen.«
    Cross, der hinter Suko und mir saß, zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wie er auf Fremde reagiert. Das Mond-Monster jedenfalls ist er nicht.«
    »Akzeptiert.«
    Der Weg zum alten Leuchtturm, in dem der seltsame Mieter wohnte, war leicht zu finden. Wir hielten uns auf der Ausfallstraße und würden irgendwo nach rechts abbiegen, um direkt auf das Ziel zuzufahren. Ich für meinen Teil hätte mir ein anderes Zuhause vorstellen können, wenn ich zu wählen gehabt hätte, aber jeder hat eben einen anderen Geschmack, und dieser Turm passte auch zu einem Menschen, der als Fahrzeug einen Leichenwagen benutzte.
    Ich sah hin und wieder die Sonne hinter weißen Wolkenbergen verschwinden. Weit entfernt, über dem Meer, trieben sie dem Wind folgend dem Land entgegen und auch die Londoner Schwüle war nicht mehr vorhanden. Es roch nach einem Wetterwechsel, wie mir auch Ben Cross bestätigt hatte.
    Suko bog in den Weg ein, der zum Leuchtturm führte. Er war eine Piste, durch Reifen geschaffen. Zwischen den Spuren wuchs dünnes Gras, ansonsten war der Untergrund sandig.
    Der Leichenwagen konnte einfach nicht übersehen werden. Er stand nahe des Eingangs wie ein Ausstellungsstück, das jemand zur Besichtigung freigegeben hatte. Zum ersten Mal sahen wir das Fahrzeug aus nächster Nähe und ich musste zugeben, dass ich beeindruckt war.
    Nach dem Aussteigen ging ich zunächst auf den Wagen zu. Die Rammstoßstange war vorn im Nachhinein angebracht worden und zeigte ein Haifischmaul. Die Karosserie war aufgeraut und die dunklen Scheiben verhinderten einen schnellen Blick ins Innere. Man musste schon nahe an die Fenster herantreten, um hineinzuschauen, was ich auch tat.
    Man konnte den Leichenwagen als Kombi ansehen. Es gab den vorderen Bereich und es war auch eine Ladefläche vorhanden, auf der allerdings nichts stand, obwohl Platz genug für einen großen Sarg gewesen wäre. Der hätte wirklich noch gefehlt.
    Auch Suko interessierte sich für das Fahrzeug. »Und?«, fragte ich ihn, »was sagst du?«
    »Jeder hat sein Hobby.«
    »Stimmt. Nur

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