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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist dieses sehr ausgefallen.«
    Mein Freund war um das Fahrzeug herumgegangen. »Ein alter Opel Admiral«, murmelte er. »In den entsprechenden Prospekten habe ich diese Fahrzeuge gesehen. Es gibt sie also doch noch.«
    »Bei Sammlern immer.«
    Ich wandte mich vom Leichenwagen ab und ließ meinen Blick am Leuchtturm entlang in die Höhe gleiten, der auf mich den Eindruck einer abgebrochenen Riesenzigarre machte. In der Tat fehlte das etwas kegelförmige Dach, das man bei manchen Leuchttürmen sieht. Es waren auch keine der großen Scheinwerfer zu sehen, das alles musste abmontiert worden sein, um ihn wohnbar zu machen.
    Wenn dieser Mike Derek zu Hause war, hatte er unsere Ankunft bestimmt mitbekommen. An einem der Fenster im oberen Bereich zeichnete sich seine Gestalt nicht ab. Wir wussten zudem nicht, wie er aussah. Beim Vorbeifahren des Leichenwagens hatten wir den Fahrer nur undeutlich gesehen.
    Der Kollege Cross hatte an der Tür auf uns gewartet. Sie war pechschwarz angestrichen worden. Fehlte nur noch ein heller Totenkopf, doch der war nicht vorhanden.
    Es gab nicht nur eine Klingel, sondern sogar eine Gegensprechanlage. Mit dieser Errungenschaft der Technik hatte ich gar nicht gerechnet.
    Cross schellte.
    Es ging sehr schnell, da hörten wir die Stimme aus den Rillen. »Ja, was ist denn?«
    »Ben Cross hier.«
    »Sie wieder?«
    »Klar. Und ich bin nicht allein gekommen. Ich habe noch zwei Kollegen mitgebracht. Es wäre besser für Sie, wenn Sie uns nicht zu lange hier unten warten ließen.«
    Er öffnete noch nicht. Stattdessen hörten wir ein Zischen und danach die Frage: »Verdammt, was wollen Sie denn von mir?«
    »Wir haben nur einige Fragen.«
    »Ich bin nicht das Mond-Monster.«
    »Wissen wir doch, Mike. Trotzdem würden wir gern mit dir reden. Und jetzt öffne.«
    Den letzten Ton hatte er verstanden. Es gab auch kein Zögern mehr. Wir hörten den Summton, dann drückte Cross als Erster gegen die Tür, die nach innen schwang.
    So konnten wir den Leuchtturm locker betreten und schauten uns zunächst um.
    Suko und ich befanden uns nicht zum ersten Mal in einem Leuchtturm. Da hatten wir schon unsere Erfahrungen sammeln können. Irgendwo glichen sich die Bauten alle. Um in die Höhe zu kommen, musste man eine Wendeltreppe benutzen, zumindest meistens. Das war hier auch der Fall, nur bestand diese Treppe nicht aus Stein, sondern aus Metall. Ob sie im Nachhinein eingebaut worden war, wusste ich nicht. Jedenfalls schien der Bereich hier unten nicht benutzt zu werden. Zumindest nicht als Wohnung. Er kam mir mehr wie ein Abstelllager vor, denn alles, was der Bewohner nicht mehr benötigte, hatte er hier unten abgeladen. Kisten, alte Klamotten, Schuhwerk, für das sich kein Mensch mehr interessierte. Leere Bierkästen, ein Fahrrad, das vor sich hin rostete, und auch Ersatzteile für den Leichenwagen. So fielen uns die Reifen ebenso auf wie ein leicht angerosteter Kotflügel.
    Werkzeug gab es hier unten auch und sogar eine kleine Werkbank. Das alles war so gut zu sehen, weil von oben her das Licht eingeschaltet worden war und drei Strahler ihre hellen Arme in die verschiedensten Richtungen schickten.
    Einer war auf die Treppe gerichtet, die unser Kollege als Erster betrat. Wir blieben dicht hinter ihm und stellten fest, dass sich die Metallstufen mit dem Wabenmuster bei jedem unserer Schritte bewegten, aber nicht brachen.
    Wäre der Leuchtturm normal hoch gewesen, hätten wir länger gehen müssen. So aber war recht bald Schluss und wir standen vor einer offenen Tür, auf deren Schwelle der Fahrer des Leichenwagens wartete. Er gab sich lässig. Die Arme hielt er vor der Brust verschränkt und auf seinem Gesicht lag ein leicht spöttisches Lächeln.
    Da aus dem Zimmer Licht gegen ihn fiel, konnten wir ihn gut erkennen. Mike Derek war recht groß, noch größer als ich, und er war ziemlich schlank. Seine Haare trug er lang und die Kleidung passte zum Wagen, denn sie war ganz in Schwarz gehalten. Das Hemd hatte er aufgeknöpft. Dunkle Brusthaare quollen aus dem Ausschnitt hervor.
    Seine lässige Haltung täuschte. Mir fiel auf, dass er nervös war, denn sein Blick flackerte. Auf der Stirn glänzte ein Schweißfilm.
    »Hi…«, sagte er.
    Ben Cross nickte ihm zu. Dann nannte er unsere Namen und fragte: »Willst du uns nicht reinlassen?«
    »Klar. Aber was wollt ihr von mir? Dazu noch zu dritt. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Wir haben nur ein paar Fragen.«
    »Die kann ich auch hier…«
    Cross hatte

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