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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr der Begriff Totenlicht in den Sinn kam.
    Und sie stellte fest, dass sie sich alles andere als in einem Grab befand. Dafür hatte man sie in eine recht große Höhle gelegt. Irgendwo tief unter der Erde, wo kein anderer Mensch hinkam und nur das verdammte Mond-Monster sein Versteck besaß.
    Als Helen daran dachte, überfiel sie ein Schauder.
    Sie sah den Unheimlichen nicht, doch das musste nicht bedeuten, dass er sich nicht in ihrer Nähe aufhielt. Er war hier zu Hause. Er besaß hier seine perfekte Fluchtburg, die noch kein Mensch gefunden hatte und womöglich auch nicht finden würde. Und damit auch sie nicht. Dann war diese Höhle die letzte Station in ihrem Leben und demnach doch das Grab.
    Sie drückte ihre Schultern nach vom, als sie daran dachte. Nein, nicht wieder diese furchtbaren Gedanken an Tod und Grab. Sie musste die positive Denkweise einfach beibehalten, sonst war sie auch innerlich verloren.
    Sie tastete zu beiden Seiten ihres Körpers den Boden ab. Wie sie es sich schon gedacht hatte, bestand er aus Stein, aus Fels, der allerdings nicht glatt war, sondern unregelmäßig gewachsen ein Muster aus Höhen und Tiefen bildete, als wäre irgendwelches Wasser erstarrt.
    Helen fühlte sich schwach. Am liebsten hätte sie sich hingelegt und geschlafen.
    Sie tat genau das Gegenteil und stand auf. Dabei schauderte sie zusammen, weil sie das Gefühl hatte, von dünnen Spinnweben liebkost zu werden, die durch ihr Gesicht zogen.
    Der Kreislauf war natürlich nicht in Ordnung. Helen musste sich breitbeinig hinstellen, um überhaupt auf den Füßen bleiben zu können, aber nach einer Weile hatte sie sich gefangen und war wieder in der Lage, tief durchzuatmen.
    Auch an die schlechte Luft hatte sie sich gewöhnt. Sie schien den furchtbaren Geruch zu transportieren, der ihr von der linken Seite entgegenwehte. Bisher hatte sie ihn nicht wahrgenommen, doch jetzt, wo sie stand, konnte sie ihm nicht mehr entgehen und drehte sich sehr langsam in diese Richtung.
    Helen war jetzt auch in der Lage, sich um das geheimnisvolle Licht zu kümmern. Sie sah es nicht mehr so verschwommen und schaffte es auch, die zahlreichen Flammen klarer zu sehen.
    Kerzendochte brannten. Aber das Mond-Monster hatte keine normalen Kerzen aufgestellt, sondern die kleinen Totenlichter, wie man sie auf Gräbern findet.
    Sie standen an bestimmten Stellen inmitten der Höhle. Ihr Schein reichte zwar aus, um sich orientieren zu können, doch er ließ die hohe Decke im Dunkeln.
    Vier Kerzen standen jeweils zusammen. Und sie verteilten sich an vier verschiedenen Orten, zwischen denen es genügend freie Räume gab, in denen sich die Dunkelheit zusammenballte.
    Helen wusste, dass sie nach bestimmten Regeln aufgestellt worden waren, aber sie verstand den Sinn dieser Regeln nicht. Es war auch niemand da, den sie fragen konnte.
    Zu ihrem Glück, denn die Furcht hatte sich in Neugierde verwandelt. Helen wollte jetzt genau wissen, wie es in ihrem Gefängnis aussah. Auch das gehörte zu ihrer Therapie und sie wollte es schnell durchziehen, so lange es noch möglich war und sie allein blieb.
    Sie ging nach links, auf die erste der vier Lichtquellen zu, wobei ihr in den Sinn kam, dass auch vier Frauen in den letzten Wochen verschwunden waren.
    Sie war die fünfte!
    Nein, nicht mehr weiter darüber nachdenken. Nur das nicht. So gelassen wie möglich bleiben und nicht an das verdammte Monster mit seiner Sichel denken.
    Nach zwei Schritten schon blieb sie stehen, weil sie mit der rechten Fußspitze gegen einen Widerstand gestoßen war, der nicht als harter Fels aus dem Boden hervorragte.
    Helen bückte sich und erkannte vier kleine Totenlichter, deren Dochte noch jungfräulich in die Höhe ragten. Warum sie plötzlich das Zittern überkam und auch das leichte Magendrücken, wusste sie nicht, aber sie ahnte schon, dass diese Kerzen unter Umständen etwas mit ihr persönlich zu tun haben könnten.
    Der bittere Geschmack im Mund blieb, als sie ihre Schritte tastend vorsetzte und sich so der ersten Lichtquelle näherte. Hier brannten die kleinen Grablichter und sie streuten ihren Schein gegen eine bestimmte Stelle aus.
    Hinter den Totenlichtern befand sich eine Nische in der Felswand. Sie war trotz des Lichts noch recht dunkel und Helen musste sich schon vorbeugen, um etwas zu erkennen.
    Jemand schrie.
    Es waren gellende Schreie, die aus ihrem Mund drangen und nicht aus dem einer fremden Person. Sie hatte zuerst nicht begriffen, dass sie selbst die Schreie ausgestoßen

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