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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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war der Bursche aus Langley, der ihm nicht hatte glauben wollen, obwohl Carlton ihm jede Menge Beweise geliefert hatte!
    »Schön, Sie kennen zu lernen, Pat. Ich bin froh, dass Sie meine Nachricht noch erhalten haben.«
    Carlton blinzelte verwirrt. »Ihre Nachricht? Welche Nachricht?«
    »Die Nachricht, die ich Ihnen gestern Abend auf Band gesprochen habe. Zu Hause und im Büro. Dass Sie D. C. dringend verlassen müssen. Sind Sie denn nicht deshalb geflohen?«
    »Das Einzige, was ich gestern in meiner Wohnung gesehen habe, war ein Geistesgestörter unter dem Einfluss von Anabolika.«
    »Genau vor solchen Gefahren wollte ich Sie warnen.«
    »Na, das kam wohl einen Tag zu spät, Thomas. Der Name passt wirklich zu Ihnen. Thomas der Zweifler. Und nachdem Sie meine Angaben nachgeprüft haben, glauben Sie mir endlich?«
    »Wie schon gesagt – deshalb hab ich ja angerufen.«
    »Na ja, lieber spät als nie.« Carlton wies auf Erika. »Das ist Erika Wassenaar.« Sie und Pink gaben einander die Hand.
    »Ich kann verstehen, dass Sie sauer sind. Aber Sie müssen auch mich begreifen. Ich bin Analyst. Ich werte Informationen aus. Und ich bin es nicht gewöhnt, von außerhalb der CIA valide Informationen zu erhalten.«
    »Selbst wenn die Informationen von einem Anwalt im Justizministerium stammen, der dazu noch Reservist der Marine ist?«
    »Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Spinner uns anrufen, weil sie irgendeine Verschwörung vermuten. Aber als ich Ihre Info erst einmal bestätigt sah, habe ich so schnell wie möglich gehandelt.«
    Erika spürte die Spannung zwischen den beiden und sprang in die Bresche. »Wie haben Sie uns gefunden?«
    »Sie vergessen, wer mein Brötchengeber ist, Mrs Wassenaar. Schwer war das nicht. Ich habe Mr Carltons Computerdateien überprüft und die Nummern, die er angerufen hat. Da bin ich ganz schnell auf MacLean gestoßen. Und nun bin ich hier.« Er breitete die Arme aus. »Aber ich bin nicht der Einzige, der nach Ihnen sucht.«
    »Offensichtlich.«
    »Wir können Gott danken, dass es Colonel Saunders gibt, finden Sie nicht?«
    »Colonel Saunders? Wie konnten Sie …«
    »Er arbeitet auch für uns. Keine Sorge. Er weiß nicht mehr, als er wissen muss. Außerdem war es eine große Hilfe, dass er und MacLean sich schon so lange kennen.«
    »Ich hab allmählich das Gefühl, dass MacLean fast jeden schon sehr lange kennt.«
    Carlton war immer noch nicht sicher, ob er dem Mann trauen konnte. Die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter konnten auch absichtlich hinterlassen worden sein, um Vertrauen zu schaffen. Der Attentäter in seiner Wohnung konnte ein Lockvogel gewesen sein. Aber dieser Lockvogel war jetzt tot.
    Nein. Pink musste echt sein. Außerdem hatte Carlton kaum eine andere Wahl. Er musste nur wachsam bleiben und Thomas den Zweifler genau beobachten. Sein Blick schweifte zu der Bar aus schwarzem Marmor am anderen Ende des Raumes. »Ich weiß ja nicht, wie es euch beiden geht, aber ich könnte jetzt einen Schluck gebrauchen. Was darf’s sein?« Die Bar war gut bestückt. Carlton betrachtete das Flaschenbataillon vor dem Spiegel, schenkte sich einen großzügigen Gin Tonic mit viel Eis und Zitrone ein und füllte die Gläser der beiden anderen mit ihrem Wunschdrink.
    Sie hoben die Gläser. »Auf den unsichtbaren Max MacLean. Weil er uns aus der Scheiße gerettet hat. Wenigstens jetzt.«
    Sie hatten es sich auf einer mit weißem Samt bezogenen Sitzgarnitur bequem gemacht und leerten schweigend ihre Gläser, lauschten dem Dröhnen der Motoren und beobachteten, wie der Hafen im Bullauge immer kleiner wurde.
    Carlton schaute Pink an. »Jetzt, da wir in Sicherheit sind und behaglich beieinander sitzen: Wie sieht der Plan aus? Wie wollen wir Fress das Handwerk legen?«
    Pink zuckte zusammen. »Ich … Ich fürchte, das ist nicht so einfach.«
    »Nicht so einfach?«, sagte Carlton. »Aber weshalb sind Sie dann hier?« Pink schwieg. »Warum habe ich das Gefühl, dass ich es lieber gar nicht hören will?« Er ging zur Bar und schenkte frische Drinks ein.
    »Sie sollten sich lieber setzen. Ich habe eine Menge zu berichten.«
    Pink sprach eine halbe Stunde lang über Leonid Pjaschinew, über Molotok und Russkost, die gefährlichen volki und die verschwundenen russischen Diamanten. Erika und Carlton lauschten gebannt. Als Pink seinen Bericht beendet hatte, stürzte Carlton den zweiten Gin Tonic hinunter. Dann stand er mit finsterer Miene auf. »Mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe.

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