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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Hendricks. »Melden Sie den jeweiligen Tiefenstand. Sagen Sie Pulaski, er soll ein Enterkommando vorbereiten.«
    »Hauptballasttank eins lenzen«, wies Wathne den Tauchoffizier an. Er nahm den Hörer ab und wählte die Verbindung zum Chef der Bootsmannschaft. »Pulaski.«
    »Chief, sämtliche SEALs sollen sich bereithalten, um die Puschkin zu entern. Wir müssen annehmen, dass wir auf Widerstand stoßen.«
    »Aye, Sir. Ich kümmere mich darum.«
    Fast augenblicklich gewann die Seawolf Auftrieb und schwebte zur Oberfläche. Der Tauchoffizier las in regelmäßigen Intervallen die Tauchtiefe ab. Die Stille im Kontrollraum wurde von lautem Ächzen unterbrochen, als die Hülle des Unterseeboots sich immer weiter ausdehnte.
    »Zehn Meter«, meldete der Tauchoffizier. »Halte sie auf zehn Meter, Sir.«
    »Periskop eins ausfahren«, befahl Hendricks. Noch während der Mast im Fahrwasser ausgefahren wurde, presste er die Augen auf das Okular. Er drehte das Periskop zur Puschkin. Trotz heftiger Windböen war das Meer ungewöhnlich ruhig. Im Fernrohr erschien der dunkle Schatten des Fahrwassers der Puschkin, dazu das obere Drittel ihres Rumpfs. Achtern konnte Hendricks die verstreuten Teile der Schiffsschraube erkennen.
    Er wartete, bis drei Offiziere die Brückenwache übernommen hatten, dann begann er Instruktionen zu morsen. Die Nachricht wurde durch ein Blitzlicht an der Spitze des Periskops übertragen – der einzige Teil der Seawolf, der sich über Wasser befand.
     
    Unterseeboot Puschkin, hier USS Seawolf. Ergeben Sie sich. Die gesamte Besatzung hat das Boot zu verlassen und sich unbewaffnet auf den Rumpf zu stellen. Wenn Sie die Forderung erfüllen, werden Sie an Bord genommen. Jede Person, die im Boot vorgefunden wird, wird erschossen. Wiederhole. Jede Person im Boot wird erschossen. Bestätigen Sie.
     
    Den Offizieren der Puschkin blieb nichts anderes übrig. Die Bestätigung erfolgte mittels Blitzlicht der Navigationsscheinwerfer und einer weißen Flagge, die auf einem kleinen Mast gehisst wurde. Die Besatzung kletterte aus den Fluchtluken in Vorder- und Achterschiff.
    »Enterkommando bereit, Sir«, meldete Chief Pulaski.
    Hendricks wartete, bis die gesamte Besatzung der Puschkin draußen war, dann wandte er sich an Wathne.
    »Auftauchen, Mr Wathne.« Mit Hilfe eines Matrosen streifte er sich einen warmen schwarzen Parka über.
    Druckluft presste das Restwasser aus den Ballasttanks der Seawolf. Innerhalb von dreißig Sekunden brach die dunkle Hülle des Boots durch die Meeresoberfläche. Der leichte Seegang konnte ihr kaum etwas anhaben.
    »XO, Sie übernehmen jetzt den Sprechverkehr.«
    »Sprechverkehr übernommen, Sir.«
    Carlton wandte sich an Hendricks, der schon die erste Sprosse der Leiter zur Fahrwasserluke erklommen hatte. »Commander?«
    Hendricks drehte sich um. »Was gibt’s?«
    »Sir, Mr Pink und ich bitten höflichst, beim Enterkommando dabei sein zu dürfen.«
    Hendricks starrte Carlton einige Sekunden an, während er das Für und Wider abwog. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass Carlton und Pink die besten Leute waren, um an der Durchsuchung des russischen U-Boots teilzunehmen. Immerhin geschah es ja in ihrem Auftrag, dass die Mannschaft der Seawolf das russische Boot betrat. Hendricks wusste zwar immer noch nicht genau, was er von Pink halten sollte, aber er wusste auf jeden Fall, dass Pink der Einzige an Bord war, der fließend Russisch sprach. »Es ist Ihr Begräbnis«, sagte er daher nur und wandte sich an Wathne. »XO, lassen Sie die Gentlemen zum Enterkommando bringen.« An Carlton gewandt: »Packen Sie sich warm ein, Gentlemen. Da oben ist es kälter als ’ne Hexentitte.« Er zwinkerte ihnen zu. »Da geht’s hart zur Sache.«
    Das Enterkommando der Seawolf bestand aus Chief Pulaski, Carlton, Pink und sechs Navy SEALs, einer Elite-Eingreiftruppe der US-Marine. SEALs waren für gewöhnlich nicht auf amerikanischen U-Booten anzutreffen, es sei denn, sie hatten einen Spezialauftrag. Zum Glück waren der Seawolf auf dieser Fahrt acht SEALs zugeteilt worden; sie sollten unter anderem ein fünftägiges Überlebenstraining im Eis absolvieren. Diese Übung hätten sie auch durchgeführt, wären die Befehle an die Seawolf nicht geändert worden.
    Unter aufspritzender Gischt pflügten die beiden schwarzen Zodiac-Schlauchboote durch die eisigen Wellen auf die Puschkin zu. Hendricks beobachtete ihr Vorankommen durch ein Fernglas hoch über dem Fahrwasser der Seawolf Zwei SEAL-Scharfschützen

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