Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
Vom Netzwerk:
neuerlichen Woge heißer Wut durchflutet. Seine rechte Hand krampfte sich um den Pistolengriff und drückte den Lauf noch fester an die blutende Schläfe. Der Russe grinste bloß wie ein Irrer.
    »Tja, leider bin ich nicht wie du«, flüsterte Carlton. »Wir halten uns an das Gesetz. Deshalb haben deine armseligen kommunistischen Herrscher ja auch so kläglich versagt.« Mit einem lauten Klick, der in dem totenstillen Kontrollraum widerhallte, sicherte er den Colt. »Du wirst vor Gericht gestellt. Von deinem eigenen Volk.«
    »Job twoju mat.« Fick deine Mutter. Uljanow schubste Carlton von sich. Dann aber weiteten seine Augen sich vor Erstaunen, Schmerz und Wut – Carlton hatte ihm einen Tritt zwischen die Beine verpasst. Uljanow kippte nach vorn und sank halb in sich zusammen. Carlton setzte mit einem Uppercut nach, der den Russen zu Boden schickte, wo er auf dem Rücken liegen blieb.
    »Du solltest dein Glück nicht überstrapazieren«, riet Carlton seinem Widersacher, während er den Colt ins Halfter steckte. Er sah den jungen SEAL, der eben von der Suche im Vorderschiff zurückkam, und zeigte mit dem Daumen nach oben. »Schaffen Sie den Müll raus, Sergeant!«
    »Sir! Ja, Sir!«
    »Was meinen Sie damit – nichts?«, fragte Carlton den Teamleiter der SEALs, als sie wieder an Bord der Seawolf waren, Tauchtiefe hundertfünfzig Meter.
    »Da war nichts, Sir. Wir haben alles abgesucht. Versperrte Schränke. Torpedorohre. VLS-Rohre. Aussteigeschächte. Mannschaftsquartier. Kombüse. Videoraum. Wir haben sogar im Müllraum und in der Bilge gesucht. Nur ein paar Diamanten auf dem Fußboden.« Er reichte sie Carlton. »Sonst nichts. Wir haben diese Badewanne so gründlich gefilzt, wie es nur geht. Auf dem Boot waren keine Diamanten, Sir.«
    »Das macht doch keinen Sinn«, murmelte Carlton. Er betrachtete die geschliffenen Diamanten in seiner Hand, hielt sie gegen das Licht. Sie schienen von innen heraus zu glühen. »Die Steine waren auf jeden Fall hier.«
    »Jetzt sind sie es nicht mehr, Sir.«
    Unruhig ging Carlton ein paar Schritte auf und ab, dann wandte er sich an Pulaski und Pink. »Vor dem Sinken hatte die Rossija den letzten Kontakt mit der Newskij. Das Team der Newskij ist von der Rossija auf die Puschkin gegangen, hat danach die Newskij versenkt. Und es gab keine Sonarkontakte in der Nähe der Puschkin, während wir sie gejagt haben. Also, wo zum Teufel sind die Diamanten?«
    »Sie hätten die Steine einfach abwerfen können, damit wir sie nicht bekommen«, meinte Pink. »Hätten sie ja später bergen können.«
    »Nein. Sie hätten nicht so viel durchgemacht, um ihre Fahrkarte zur Macht einfach wegzuwerfen. Sie müssen die Diamanten unbedingt zu Waterboer schaffen.«
    »Sie hätten das Gebiet mit einer Sonarboje kennzeichnen können für eine spätere Bergung«, warf Pulaski ein. »Oder irgendeine andere Markierung.«
    »Nein. Sie hätten nicht riskieren können, dass jemand anders die Boje sieht.«
    Im Kommandoraum sah er Pink an. »Was genau willst du jetzt eigentlich nachprüfen?«
    »Erstens: Wenn sie die Diamanten versenkt haben, können wir die Zufahrt zur Meeresgegend zwischen unserer Position und der letzten bekannten Position der Rossija verbieten. Der Zerstörer kann sich darum kümmern, wenn er herkommt, um die Besatzung der Puschkin aufzunehmen. Bis dahin wird das Passivsonar der Seawolf das Gebiet überwachen. Können wir das so machen, Commander?«, fragte Pink. Hendricks nickte zustimmend.
    »Gut.« Carlton war anzumerken, dass er den Plan alles andere als gut fand. Irgendetwas stimmte da nicht.
    »Das basiert aber auf der Annahme, dass sie die Diamanten über Bord geworfen haben. Doch eigentlich will ich wissen, was du hier wirklich nachprüfst.«
    »Nach meinem begrenzten Wissen über Unterseeboote – korrigieren Sie mich bitte, falls ich falsch liege, Commander – gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie die Puschkin die Diamanten über Bord werfen konnte: Entweder sie ist aufgetaucht, oder sie hat die Steine durch die Torpedorohre gefeuert.«
    »Stimmt.«
    »Aber unser Sonar hat keine derartigen Geräusche aufgefangen, oder?«
    »Nein. Aber kommen Sie mit, und schauen Sie sich mal etwas an.«
    Ears führte sie in den Sonarraum vor den BSY-2 und deutete auf den Bildschirm. »Genau da.« Er stoppte den schnellen Vorlauf des Bandes, das vom Passivsonar während der Jagd auf die Puschkin aufgenommen worden war, und zeigte auf den linken Rand des Bildschirms. Die senkrechte weiße Linie, vor einer

Weitere Kostenlose Bücher