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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Marine kommt«, fuhr Pulaski fort. Die Besatzung hatte keine Chance zu fliehen. Die Puschkin war nicht mehr fahrtüchtig, und Pulaski würde ihre Funkeinrichtung zerstören. »Sind noch mehr Mitglieder Ihrer Besatzung unter Deck, Kapitän?«
    »Njet.«
    »Sind Sie sicher, Kapitän? Jede Person, die noch unter Deck angetroffen wird, wird erschossen. Ich gebe Ihnen jetzt die letzte Möglichkeit, Ihre Crew zu evakuieren.«
    Ein verächtliches Grinsen legte sich auf das kühle Gesicht des Russen. Carlton musterte den Mann sorgfältig. Er hatte ihn auf der Rossija gesehen – aber auch schon vorher. Irgendwie kam ihm dieses Grinsen bekannt vor …
    Pulaski wies den russischen Kapitän an, durch das Luk hinabzusteigen. Zwei SEALs folgten ihm. Carlton und Pink warteten auf Pulaskis Zeichen, dann stiegen sie ebenfalls hinunter.
    Der Kapitän hatte Hendricks Befehle offensichtlich befolgt. Der Kontrollraum lag in rotes Notlicht getaucht und war leer. Nur die schweren Atemzüge der fünf Amerikaner waren zu hören. Sie hielten die Waffen im Anschlag. Pulaski schaltete auf Normalbeleuchtung um. Er unterrichtete die beiden SEALs, dass vermutlich eine umfangreiche Ladung Diamanten an Bord sei, und gab ihnen den Befehl zur Durchsuchung. Pulaski musterte die Kontrollpulte. »Torpedorohre sind leer. VLS ebenfalls leer.«
    »VLS?«, fragte Carlton.
    »Vertical Launch System«, erklärt Pulaski. »U-Boote der Delta-Klasse haben achtern Außenrohre, die mit senkrecht abschießbaren Raketen geladen werden können.«
    »Ich dachte, das hier ist ein Angriffs-U-Boot.«
    »Auch die führen Raketen mit sich.« Pulaski zeigte auf das Kontrollpult. »Dieses Boot ist leer. Und das mit gutem Grund, denn es soll eine Diamantenfracht transportieren. Es braucht keine Raketen, und weniger Gewicht bedeutet höhere Geschwindigkeit.«
    Carlton nickte. Pink saß an der Funkstation und las die kyrillischen Bezeichnungen an den Knöpfen und Schaltern. Es dauerte keine zwei Minuten, bis Pulaski mithilfe des russische Funkgeräts Kontakt mit der Seawolf hatte.
    »Alles gesichert, Sir«, meldete er. »Nein, Sir. Wir haben noch nichts gefunden. Führen im Augenblick die Suche durch. Wir melden uns, sobald wir irgendwas entdeckt haben.«
    Als Pulaski den Hörer auflegte, spürte er einen Luftzug; gleichzeitig schrie jemand in heller Wut auf. Carlton rammte den Kopf in den Magen des russischen Kapitäns und schleuderte ihn gegen das Periskop. Die Pelzmütze des Russen fiel zu Boden. Er hatte kurz geschnittenes blondes Haar. Carlton sah dem Mann starr in die Augen; dann setzte er ihm den Colt an die Schläfe.
    Instinktiv zog Pulaski seine Waffe und richtete sie auf die beiden Männer. »Um Himmels willen, Carlton. Was haben Sie …«
    »Er ist es!«, presste Carlton zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Der Mann, der mir in D. C. das Paket gegeben hat.« Er packte Uljanow an den Haaren und schlug seinen Kopf mit Wucht gegen das Periskop. »Der Scheißkerl, der Erika bedroht hat.«
    »Beruhigen Sie sich, Lieutenant«, befahl Pulaski.
    »Amerikanskii«, höhnte Uljanow. Auf seinem Gesicht stand dasselbe verächtliche Grinsen, das er schon Minuten vorher draußen auf Deck zur Schau getragen hatte. »Warum kümmert ihr euch nicht um eure eigenen …«
    »Warum?«, brüllte Carlton ihn an. »Warum wir uns nicht um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern? Weil jedes Mal, wenn die Welt gerade ein bisschen besser wird, so ein rückständiges Arschloch wie du kommt und alles kaputtmacht!«
    Im Takt seiner Worte schlug er den Kopf des Mannes immer wieder gegen das Metallrohr. In ihm wütete ein Zorn, wie er ihn noch nie verspürt hatte. Sein ganzer Schmerz, seine Angst und Verzweiflung verschmolzen zu einem brennenden Hass, der sich auf den Russen konzentrierte. Er ertappte sich dabei, wie seine Finger den Hahn spannten und den Pistolenlauf so hart gegen die Schläfe des Mannes drückten, dass die Stelle zu bluten anfing. Pink und Pulaski standen wie angewurzelt da; sie fürchteten, jedes Eingreifen würde nur dazu führen, dass Carlton endgültig die Beherrschung verlor.
    »Ich könnte dich gleich hier auf der Stelle töten«, flüsterte Carlton.
    »Da.«
    »Ich kann dir deine Scheißrübe wegpusten.«
    »Dann tu’s doch!«, spottete Uljanow.
    »Würdest du abdrücken?«
    Uljanow zwinkerte Carlton zu und grinste verächtlich. »Klar würde ich abdrücken. Genauso, wie ich deine billige njekulturny Schlampe kaltmachen würde.«
    Carlton wurde von einer

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