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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Luft eingesammelt wurden?« Carlton gab nicht nach. Hendricks schaute zur Decke. »Ich dachte, wir hätten diese Theorie schon zweimal begraben.« Er setzte zum Aufstehen an, ließ sich dann aber wieder auf den Stuhl sinken. »Ears hat uns doch gesagt, dass es keinen Kontakt mit einem Wasserflugzeug gab. Und die Puschkin war schon viel zu weit vom Festland entfernt, als dass ein Hubschrauber die Diamanten hätte aufnehmen können.«
    »Das ist mir klar, Commander. Aber ich will auf etwas anderes hinaus – die einzig mögliche andere Erklärung. Wenn Sie das Unmögliche ausgeklammert haben, bleibt das Mögliche, so unwahrscheinlich es einem auch vorkommen mag. Erinnern Sie sich? Und bis jetzt haben wir Wasserflugzeuge und Helikopter ausgeklammert. Das sind erst zwei Typen von Flugmaschinen.«
    »Worauf wollen Sie hinaus? Heißluftballon?«
    »Harrier.«
    »Harrier?«
    Carlton wedelte mit der Hand auf und nieder. »Ein Senkrechtstarter, der …«
    »Ich weiß, was eine Harrier ist, Carlton. Eine Harrier könnte das nicht schaffen. Sie können schweben, ja. Aber wissen Sie, wie klein so eine Harrier ist? Wo sollten sie denn die Diamanten verstauen? Und die Reichweite beträgt nur ungefähr 2500 Meilen. Dann müssen die Flieger aber ganz schön nahe dran gewesen sein – erst zur Puschkin, dann darüber schweben, und dann wieder zurück. Und wir haben keinerlei Berichte über unbekannte Harriers in dem Gebiet vorliegen.«
    »Eine Harrier allein hätte nicht gereicht.« Carlton dachte nach. »Aber ein Verband hätte das schaffen können.«
    »Sie hätten in der Luft auftanken können«, warf Pink ein. »Und damit die Reichweite auf fünftausend Meilen verdoppeln.«
    »Selbst wenn mehrere Harriers hergekommen sind und schwebten oder landeten … Selbst wenn sie in der Luft aufgetankt wurden, wie hätte die Crew so viele Diamanten an Bord nehmen können?«
    »Bombenmagazine«, sagte Carlton mit gedämpfter Stimme. »Die Harriers könnten ohne Waffen hergeflogen sein, um dann mit Bombenmagazinen bestückt zu werden.«
    Hendricks nickte. »Ich hab noch nie gehört, dass Harriers im Schwebeflug mit Magazinen bestückt werden. Aber angenommen, es war so, wo hätte die Puschkin die Magazine transportieren sollen? Die Puschkin ist ein Angriffs-U-Boot. Jeder einzelne Gegenstand an Bord, auch die Torpedos, müssen durch die Luken hereingeschafft werden. Ich weiß ja nicht, ob Sie jemals zugeschaut haben, wie Torpedos auf ein U-Boot geladen werden, aber dazu brauchen Sie Stunden, eine ruhige See und eine Spezialausrüstung. Selbst wenn die Russen diese Magazine an Bord geschafft hätten, bliebe das Problem, dass sie für den Torpedoraum, sogar für die Rohre zu groß sind.«
    »Als wir auf die Puschkin kamen, hat der Bootsmann doch etwas über diese Raketenrohre gesagt. Wie hießen sie gleich?«
    »Die VLS-Rohre?«
    »Genau. Die waren doch leer, oder?«
    »Wenn der Chief das gesagt hat, war das wohl korrekt.«
    »Also wäre es doch möglich, nicht wahr?«
    »Jetzt wollen wir mal Klarheit schaffen.« Hendricks hielt beide Hände hoch. »Sie wollen mich also glauben machen, dass ein ausgemustertes russisches U-Boot in der Gewalt russischer Nationalisten Kontakt zu einem russischen Patrouillenboot aufnimmt, dieses Boot versenkt, untertaucht, wieder auftaucht, Diamanten im Wert von mehreren Millionen Karat in Bombenmagazinen aus den VLS-Rohren an schwebende Harrier-Jagdflugzeuge übergibt – die in der Luft aufgetankt haben – und dann wieder taucht? Und das alles, ohne dass der Flugzeugträger-Gefechtsverband Ronald Reagan, der an der NATO-Übung im GIUK-Gebiet teilnimmt, etwas von Harriers oder einem Lufttanker bemerkt?«
    »Das ungefähr wollte ich sagen.« Carlton nickte.
    »Ich glaube, Sie sind völlig verrückt. Es gibt keine …« Ein schrilles Läuten unterbrach ihn.
    »Wathne, Captain. Tut mir Leid, dass ich störe, Sir, aber wir erhalten gerade über VLF Meldung von einer wichtigen UHF- Übermittlung.«
    »Gehen Sie auf Seerohrtiefe, dann wieder runter auf hundertfünfzig. Das Wetter ist schon schlimm genug.«

 
    60.

Der Kardinal
     
    Institut für die Werke der Religion
    (Vatikanbank)
    Vatikanstaat, 10.05 Uhr
     
    Mein Gott!« Hunderte Millionen. Der Führer des Ordens, Kardinal Altiplano, hatte hunderte Millionen Dollar gestohlen. Von Universitäten, Krankenhäusern und Missionen. Mehr als zehn Jahre lang. »Wie konnte ich das nur zulassen?«
    »Sie haben es nicht gewusst, Eminenz.«
    »Natürlich habe ich es nicht

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