Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
Vom Netzwerk:
Sekunde noch zu sehen, war verschwunden. Ears stellte auf schnellen Vorlauf. Nach wenigen Sekunden erschien die weiße Linie wieder. »Sieht so aus, als wäre der Russe für zehn Minuten vollständig ausgefallen.«
    »Stromausfall, schön. Aber keine Geräusche von Torpedos oder Auftauchen. Wahrscheinlich haben sie still gehalten, um zu lauschen«, sagte Hendricks.
    »Lauschen?«, fragte Carlton.
    »Wenn ein U-Boot schnell fährt, macht es gewaltigen Lärm«, erklärte Hendricks. »Dadurch kann es mit dem Passivsonar andere Boote nur schwer hören. Deshalb stoppt es immer mal wieder alle Maschinen und die Schraube und horcht mit dem Sonar, ob es verfolgt wird. Manchmal macht es eine 360-Grad-Drehung, um Sonarkontakte in alle Richtungen zu überprüfen. Die weiße Linie hier zeigt die Sonarsignatur, die von der Puschkin erzeugt wird.«
    Ears wandte sich an Hendricks. »Ich glaube nicht, dass sie still hielt, um zu lauschen, Sir.« Er nahm einen Ausdruck in die Hand. »Ich habe mir den SOSUS-Scan angeschaut. Sehen Sie das hier?« Er zeigte auf eine kurze, schwache Linie, die verschwand, wieder erschien und dann endgültig verschwand.
    »Obwohl es ziemlich weit weg ist vom nächsten SOSUS-Detektor, sieht es nach Ballastgeräuschen aus.«
    »Aber diese Geräusche müssten doch in einer anderen Frequenz sein, oder?« Hendricks zeigte auf die andere Seite des Blattes.
    »Das stimmt, Sir. Aber meine Theorie ist, dass der Empfängerkopf der SOSUS-Boje beschädigt wurde, durch einen Sturm vielleicht. Der Kontakt ist zwar in der falschen Frequenz aufgezeichnet, aber die Signatur stimmt mit Lärm an den Ballasttanks überein. Ich bin sicher, das ist es, Sir.«
    »Ich habe gelernt, dass man Ihrem Instinkt nicht widersprechen kann, Ears. Aber ein stichhaltiger Beweis ist das nicht.«
    »Und wie ist es hiermit, Sir? Es passt perfekt zu den Zeitabständen.« Ears spulte das Band zurück, ließ es dann langsam vorlaufen. »Hier Kontakt verloren.« Er deutete auf das Blatt. »Signatur auftauchender Ballast.« Zurück zum BSY-2. »An diesem Punkt Kontakt wieder aufgenommen.« Zum Blatt. »Signatur untertauchender Ballast. Verstehen Sie, was ich meine? Keine Anzeichen, dass Torpedorohrluken geöffnet oder geflutet worden wären oder dass etwas abgeschossen wurde.«
    Hendricks atmete tief, während er die Fakten bewertete. Ein paar Minuten schwieg er und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den BSY-2-Bildschirm. »Okay, Ears. Sie haben gewonnen. Gute Arbeit.«
    Er richtete sich auf und führte Carlton und Pink in den Kontrollraum zurück. Auf dem Weg schnappte er sich einen Becher Kaffee, auf dem das Emblem der Seawolf prangte: ein fauchender Wolf mit Haischwanz.
    »Also ist die Puschkin hier aufgetaucht und hat die Diamanten über Bord geworfen.« Carlton zeigte die Position auf der Seekarte. »Jetzt müssen wir das Gebiet mit allen Mitteln absuchen.« Er streckte sich.
    »Der Zerstörer Martin Luther King, der die Besatzung der Puschkin abholt, wird damit anfangen«, versicherte Hendricks.
    »Aber was ist, wenn sie die Diamanten gar nicht versenkt haben?«, überlegte Carlton.
    »Was wollen Sie damit sagen? Die Steine sind nicht auf dem Boot, und wir wissen, dass sie nicht durch die Rohre rausgefeuert wurden.«
    »Sie sind nicht auf der Puschkin, aber Ears’ Angaben zufolge ist sie aufgetaucht. Was ist, wenn die Diamanten auf ein Schiff umgeladen wurden?«
    »Nein.« Hendricks wies auf den Sonarbericht. »Das ist ja das Problem. Das Sonar zeigt keinerlei Schiffe oder andere U-Boote in der Nähe der Puschkin, nachdem sie mit der Newskij zusammengetroffen war. Der einzige Sonarkontakt war eine Walschule hunderte Meilen südlich der Puschkin. Ich will ja nicht prahlen, aber unser Sonarsystem ist das beste der Welt. Wenn irgendwo ein U-Boot oder ein Schiff in der Nähe war, hätten wir es gehört.«
    »Und was ist mit einem Flugzeug?«
    »Unmöglich. Das haben wir doch schon mal durchgekaut, bevor wir von der Puschkin wussten. Wir sind siebenhundert Meilen vom Festland entfernt. Ein Hubschrauber könnte zweihundert Meilen schaffen, dreihundert höchstens. Aber ganz bestimmt keine siebenhundert. Und anders wäre es nicht gegangen.«
    »Was ist mit einem Wasserflugzeug?«, bohrte Carlton.
    »Auch das hätte unser Sonar gehört. Wenn nicht unser eigenes Sonar, dann das SOSUS-System. Ich neige zu Pinks Ansicht: Sie müssen die Diamanten über Bord geworfen haben. Eine andere logische Erklärung gibt es nicht.«
    »Und wenn sie aus der

Weitere Kostenlose Bücher