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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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gegen das Kartellgesetz verstieß, verhieß einen hochkarätigen Anwalt der Gegenpartei und eine echte Herausforderung. Wahrscheinlich sogar eine Erwähnung in der Presse. Und dann Hawaii! Weit weg vom kalten, trockenen Winter in Washington. Dennoch … Vor ein paar Wochen wäre Carlton auf die Gelegenheit angesprungen, nun aber war er eher verärgert als erfreut. Es war seine Pflicht, in Washington zu bleiben.
    „Was ist los mit Ihnen, Carlton? Mögen Sie Hawaii etwa nicht? Finden Sie denn nicht, dass es ein fantastischer Urlaubsort für die Weihnachtszeit ist?“
    „Äh … ja, Sir, aber …“
    „Meine Güte, Carlton, ich begreife das nicht. Vor einer Woche haben Sie noch gejammert und geweint, weil ich Ihnen Global Steel weggenommen habe. Jetzt übertrage ich Ihnen einen Fall, der viel besser ist, noch dazu in Hawaii, und Sie sehen mich an, als hätte ich Sie zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Was ist los mit Ihnen?“
    „Ich bin … es tut mir Leid, Sir. Ich glaube, ich bin heute nur ein bisschen müde.“ Carlton zwang sich zu einem Lächeln. „Hawaii ist großartig. Ich danke Ihnen.“
    „Na also. Holen Sie sich die Kobayashi-Akten in der Verwaltung, und fliegen Sie morgen nach Honolulu. Dort melden Sie sich im FBI-Büro. Die werden Ihnen die nötigen Informationen geben. Außerdem können Sie kostenlos in unserem dortigen Apartment wohnen. Sind Sie schon mal da gewesen? Liegt direkt am Strand. Ihr Flugticket liegt schon bereit. Machen Sie sich ein paar schöne Tage.“
    „Vielen Dank, Sir.“
    Jarvik nickte knapp und ging zur Tür. Bevor er jedoch in den Korridor hinaustrat, wandte er sich noch einmal um und starrte Carlton an. „Übrigens würde ich an Ihrer Stelle alte Geologenkarten nicht zu ernst nehmen. Die sind nicht zuverlässig.“ Er grinste. „Soll nur ein freundschaftlicher Rat sein.“
    Ein eisiger Schauder lief Carlton über den Rücken.
    Woher wusste Jarvik von der alten USGS-Karte?
    „Pat Carlton.“
    „Pat, hier Donna. Ich habe die Informationen über diesen Anwalt Perry Trask.“
    „Großartig!“
    Sie diktierte ihm eine Telefonnummer mit der Vorwahl 212.
    „Du hast nicht zufällig auch noch den Namen der Kanzlei?“
    „Fox, Carlyle, Ashton, Chase, Whitfield und Whyte. In Manhattan. Fifth Avenue. Soll ich dir die genaue Adresse geben?“
    „Pat? Hier Dan Wenzel. Die Sache spitzt sich zu. Ich habe soeben ein Kaufangebot für MacLeans Land in Arkansas erhalten. Eine unglaublich hohe Summe von einem unglaublich aggressiven Anwalt.“
    „Und?“
    „MacLean hat natürlich abgelehnt. Das hat gerade noch gefehlt, nachdem wir schon so viel Ärger mit der Regierung und diesen falschen Grünen hatten. Der Anwalt brauchte sehr lange, um ein Nein zu akzeptieren. Der Mann war wirklich geladen.“
    „Lassen Sie mich raten. Er war von Fox, Carlyle und Partner in Manhattan.“
    „Woher haben Sie das gewusst?“
    „Ich rufe Sie später noch mal an.“
    Das wurde ja immer bunter! So sehr Carlton es vermeiden wollte, eine andere Behörde in die Sache zu verwickeln – jetzt sollte er doch einmal nachhören, was die CIA wusste. Oder dem DOJ mitzuteilen gewillt war. Wie hieß der Typ gleich? Pink? Genau. Ziemlich witziger Name für einen CIA-Mann.
    Es dauerte eine Weile, bis Carlton zu Pink durchkam. Zum Glück öffnete seine Zugehörigkeit zum Ministerium die meisten Behördenschranken.
    „Tom Pink.“
    „Guten Tag, Mr Pink. Mein Name ist Pat Carlton. Ich bin Anwalt in der Kartellabteilung des DOJ.“
    „Guten Tag.“
    „Sie sind gewiss ein viel beschäftigter Mann, deshalb komme ich gleich zur Sache. Man hat mir gesagt, Sie seien Spezialist für Waterboer Mines.“ Das Schweigen am anderen Ende dauerte gerade lange genug, um Carlton zu verraten, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
    „Wer immer Ihnen das gesagt hat, überschätzt meine Kenntnisse über Waterboer beträchtlich, fürchte ich.“ Carlton wusste, dass seine Nummer auf Pinks Computerbildschirm erschienen war, zusammen mit den Worten „Department of Justice, Washington, D. C.“, die bestätigten, dass er wirklich der war, für den er sich ausgab. „Was genau möchten Sie denn wissen?“
    „Um die Wahrheit zu sagen, ich bin nicht ganz sicher. Ich habe einen Vergleichsfall übernommen, in dem es um Diamanten geht, die hier in den Vereinigten Staaten gefördert wurden.“ Carlton wollte nach seinen Erfahrungen mit Jarvik nichts Genaueres verraten, nicht einmal der CIA. „Die Klage war kaum zugestellt, als ich auch

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