Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Monster von Moskau

Das Monster von Moskau

Titel: Das Monster von Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die leichte Schulter?«
    »Nein, das werde ich nicht tun. Ich habe mir bereits einen Plan ausgedacht.«
    »Welchen denn?«
    Karina strich zart über seine linke Wange. »Das erzähle ich dir später. Ich will nämlich ins Warme, und ich brauche etwas Heißes zu trinken.«
    »Da bin ich dabei.«
    Sie gingen zum Wagen zurück. Auf dem Weg dorthin schaute sich Karina immer wieder gespannt um. Sie rechnete mit einem Hinterhalt. Nichts passierte. Es blieb ruhig, und es zeigten sich auch keine Totengeister, die auf dem Weg zur Kirche waren.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Valentin, als sie im Wagen saßen.
    »In die Stadt und dort in ein Lokal. Der Zeitunterschied zu London beträgt drei Stunden zurück«, fügte sie noch hinzu.
    »Was soll das denn bedeuten?«
    »Das erkläre ich dir, wenn wir etwas Warmes zu trinken bekommen...«
    Der Mann schrie wie von Sinnen. Er war nicht mehr er selbst. In seinem Innern musste sich ein Dämon eingenistet haben, der auch seine Handlungen übernahm.
    »Ich töte alle! Ich töte sie für ihn! Ich töte sie für den Teufel, verdammt!«
    So hatte er geschrien und die erste Leiche, einen Kunden, einfach aus dem Fenster geworfen.
    Danach war alles sehr schnell gegangen. Nachbarn hatten die Polizei informiert, und auch Suko und mich hatte der Ruf erreicht, weil die Kollegen beim Yard angerufen hatten.
    Sie hätten es möglicherweise nicht getan, wenn der Tatort nicht in der Nähe des Yard gelegen hätte. Und da der Killer angeblich für den Teufel tötete, waren wir alarmiert worden.
    Zu Fuß gingen wir zum Tatort. Wir wussten nicht, ob ein Sondereinsatzkommando alarmiert worden war. Wenn ja, war es noch nicht eingetroffen, nur die Kollegen empfingen uns, und sie hatten die schmale Verbindungsstraße abgesperrt, was vor allen Dingen den Autofahrern den Spaß am Fahren raubte.
    Es war ein schmales Haus, in dem es passiert war. Ein Fenster in der oberen Etage war zerbrochen. Der Mann hatte den Toten einfach durch die Scheibe geworfen. Er lag noch auf dem Gehsteig, war aber mit einer Plane abgedeckt worden.
    Ich wandte mich an den Chef der kleinen Gruppe. »Wie ist er ums Leben gekommen?«
    »Schauen Sie da lieber nicht hin, Mr. Sinclair.«
    »Warum nicht?«
    »Er hat sein Messer genommen, und das nicht nur einmal, wenn Sie verstehen.«
    »Ist schon okay.«
    Suko wies auf das zerstörte Fenster. »Hockt er noch dort oben in seiner Bude?«
    »Ja, das tut er. Er ist sogar noch im gleichen Zimmer. Zumindest hat er sich vor kurzem gezeigt.«
    »Und?«
    »Nichts. Das heißt, er zeigte uns ein Messer mit blutiger Klinge und sprach davon, dass es dem Teufel geweiht wurde. Uns reichte das schließlich.«
    »Und Sie kennen den Mann nicht – oder?«
    Der Kollege lachte und winkte ab. »Klar, ich kenne ihn. Jeder hier in der Ecke kennt ihn. Er heißt Ali Mazouni. Soll ein guter Typ sein, was seinen Job angeht.«
    »Ach. Was macht er denn?«
    Mit einer Hand schob der Kollege seine Mütze etwas zurück. Dabei verzog er die Lippen. »Tattoos. Er betreibt da ein Studio. Der kann sich auch mit seinen Nadeln wehren.«
    »Danke für den Tipp.« Suko schaute mich auffordernd an. »Gehen wir mal rein.«
    Ich wollte nicken, aber der Kollege hielt uns zurück. »Das ist noch etwas«, sagte er. »Der Typ ist nicht allein. Er hat eine Frau bei sich. Wir gehen davon aus, dass es eine Kundin ist.«
    Unsere Blicke wurden starr. Ich war nicht eben erfreut über den Einsatz. Dass er jetzt noch komplizierter geworden war, gefiel mir überhaupt nicht.
    »Danke, wir gehen trotzdem.«
    Um uns herum heulten Sirenen, weil weitere Streifenwagen eintrafen. Wir schauten nicht hin, wer ausstieg, sondern drückten uns durch die recht enge Tür in einen ebenfalls engen Flur, an dessen Wänden sich einige Künstler ausgelassen hatten. Was sie genau hinterlassen hatten, sah ich nicht. Für mich waren es einfach nur bunte Schmierereien.
    Natürlich hatte sich herumgesprochen, was im Haus passiert war. Bewohner sahen wir nicht. Entweder hatten sie sich in ihren Wohnungen verschanzt oder waren noch vor unserer Ankunft geflüchtet. Jedenfalls war uns beides recht.
    Die Treppe hatte hohe Stufen, auf denen dunkle Steine lagen. Möglichst leise stiegen wir hoch und lauschten, ob wir etwas von oben hörten.
    Das war nicht der Fall. Dafür sahen wir zwei Kollegen, die in einem engen Flur standen, ihre Waffen gezogen hielten und darauf lauerten, dass der Killer seine Wohnung durch die Tür verließ, die bereits eingetreten war. Jedenfalls hing

Weitere Kostenlose Bücher