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Das Monster von Moskau

Das Monster von Moskau

Titel: Das Monster von Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie denn? Uns einladen zur Hochzeit mit Wladimir Golenkow?« Er war ebenfalls ein Freund von uns. Wir kannten ihn inzwischen über Jahre hinweg. Unter der neuen Regierung hatte er sich hocharbeiten können und gehörte inzwischen zum Beraterkreis des Präsidenten.
    Karina und er hatten mal auf fast einer Ebene zusammengearbeitet. Beide mochten sich, obwohl sie das offiziell nie hatten zugeben wollen, aber sie konnten es letztendlich nicht mehr verheimlichen. So warteten wir darauf, dass sie heirateten oder zumindest zusammenzogen.
    »Von einer Hochzeit hat sie nichts gesagt, John. Ich denke auch nicht, dass der Anruf einen sehr freudigen Grund hatte.«
    »Dann gibt es Probleme. Und welche?«
    »Das hat sie mir nicht gesagt. Aber sie erwartet deinen Rückruf und hat mich sicherheitshalber schon mal gefragt, ob du in den nächsten Tagen entbehrlich bist.«
    »Und? Bin ich das?«
    »Immer, habe ich ihr gesagt.«
    Ich rollte mit den Augen. »Eine derartige Antwort hätte ich ja von dir nie erwartet.«
    »Du hast eben keine gute Menschenkenntnis, Mr. Geisterjäger.«
    »Das glaube ich allmählich auch.« Ich trank die Tasse leer und ging in unser gemeinsames Büro, das ich mir mit Suko teilte. Natürlich fragte ich mich, was im fernen Moskau wohl passiert sein könnte. Da ich sowieso keine Antwort darauf fand, war es unnötig, sich darüber Gedanken zu machen. Karina Grischin würde mich aufklären.
    Die Telefonnummer musste ich nicht heraussuchen. Sie war auf dem Display zu sehen. Glenda Perkins hatte sie dankenswerterweise einprogrammiert.
    Ich musste drei Stunden nach vorn rechnen. In Moskau war jetzt Abend, längst dunkel, doch als Störenfried fühlte ich mich nicht. Eine Frau wie Karina kannte meine Reaktionen.
    Als ich an sie dachte, musste ich lächeln. Sie war eine besondere Frau, die es im Leben nicht leicht gehabt hatte. Kennen gelernt hatte ich sie hier in London. Damals hatte sie für den Mafia-Paten Logan Costello als Leibwächterin gearbeitet. Man hatte ihm die Russin empfohlen, und das war gut gewesen.
    Sie hatte sich auf meine Seite gestellt, als plötzlich Vampire erschienen. Logan Costello war schließlich selbst zu einem Blutsauger geworden und hatte auch dessen Schicksal erfahren müssen.
    Karina Grischin war wieder zurück nach Moskau gegangen. Allerdings mit dem Wissen im Gepäck, dass es zwischen Himmel und Erde mehr Dinge gab, als man mit seinen normalen Augen sah. Das hatte bei ihr einen tiefen Eindruck hinterlassen.
    In Wladimir Golenkow, einem Nachrichtenmann und Freund von mir, hatte sie die entsprechende Unterstützung gefunden. Auch er wusste Bescheid. Schon länger hatte ich mit ihm zusammengearbeitet, und so hatte er Karina Grischin unter seine Fittiche genommen. Sie arbeitete zwar für sein Büro, doch sie hielt auch die Augen offen, denn es gab immer wieder Fälle, die mit den normalen Mitteln weder zu begreifen noch zu lösen waren.
    Inzwischen war ich einige Male in Moskau gewesen. Gemeinsam hatten wir die gefährlichsten Abenteuer erlebt, falls man den Begriff überhaupt verwenden konnte. Jedenfalls waren wir beide mit dem Leben davongekommen.
    Und jetzt schien Karina wieder in irgendwelchen Schwierigkeiten zu stecken, sonst hätte sie nicht um einen Rückruf gebeten. In Moskau selbst gab es keinen Partner, auf den sie sich hätte verlassen können, denn Wladimir Golenkow konnte sich nicht mehr um diese Dinge kümmern. Er war aufgestiegen und mehr mit administrativen Aufgaben beschäftigt.
    Als ich ihre Stimme vernahm, musste ich lächeln. »Aha, du klingst so wach. Dabei befürchtete ich schon, dass du im Bett liegen würdest.«
    »John!«, rief sie und lachte. »Nein, nein, so früh lege ich mich nicht hin. Außerdem wusste ich ja, dass du anrufen würdest. Du bist ebenso neugierig wie ich.«
    »Stimmt.«
    »Um es kurz zu machen, John. Ich möchte, dass du nach Moskau kommst. Am besten noch heute. Da dies aber nicht geht, bitte ich dich darum, morgen hier zu erscheinen.«
    Ich hatte mit einer derartigen Bitte gerechnet. Überrascht war ich deshalb nicht.
    »Und was läuft in Moskau ab?«
    Sie nieste.
    »He, hat es dich erwischt?«
    »Kann schon sein. Es bleibt ja nicht ohne Folgen, wenn man bei dieser Witterung durch Eis bricht und in einen Teich fällt. Das hält selbst das gesündeste Pferd nicht aus.«
    »Aber das hast du nicht freiwillig getan, denke ich mal.«
    »So ist es. Es hängt mit dem Fall zusammen. Ich erkläre ihn dir kurz. Danach kannst du noch immer deine

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