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Das Monster von Moskau

Das Monster von Moskau

Titel: Das Monster von Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber ungewöhnlich ist er schon. Tote, die aus den Gräbern steigen und in Kirchen gehen, um ihre Sünden zu bereuen?«
    »Wir wissen nicht mit absoluter Sicherheit, dass es sich dabei um Zombies handelt.«
    »Das ist schon klar. Ich halte es allerdings nicht für eine Finte. Hinzu kommt dieses Monster, das ja ein Mensch sein soll. Ob es hundertprozentig zutrifft, weiß ich nicht.«
    »Dann flieg«, sagte er.
    »Genau das werde ich auch tun. Und du hältst bitte hier die Augen offen.«
    »Ja«, erwiderte Suko stöhnend und verdrehte dabei die Augen. »Wie eben so oft...«
    ***
    Manchmal kam sich Karina Grischin verdammt privilegiert vor und hatte auch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn sie daran dachte, wie die meisten der Bewohner von Moskau lebten.
    Das traf bei ihr nicht mehr zu. Früher hatte sie ebenfalls sehr beengt gewohnt. Seit gut einem halben Jahr war das vorbei. Sie und Wladimir Golenkow hatte eine neue Wohnung in Sichtweite des Kremls bezogen, also in bester Moskauer Lage.
    Es war ein neues Haus, aber man hatte es den älteren Bauwerken nachempfunden, und es stand an privilegierter Stelle in einem kleinem Park. Gewissermaßen in einer geschützten Zone, denn die Geräusche des ewig laufenden Verkehrs blieben stets als Brausen im Hintergrund zurück.
    Auch die Größe der Wohnung lag weit über den normalen Verhältnissen. Über hundert Quadratmeter verteilten sich auf fünf Räume, und zur Wohnung gehörte noch ein Balkon, von dem aus in der Dunkelheit die angestrahlten Gebäude und die Kuppen des Kremls gut zu sehen waren. Noch besser als am Tag, da war die Luft oft durch Dunst unklar und schlecht.
    Der Umzug hatte sein müssen. Wladimir Golenkow, ihr Freund, war einige Stufen die Leiter hochgefallen. In seiner Position verquickten sich oft Berufs- und Privatleben. So waren sie beinahe gezwungen, hin und wieder Gäste einzuladen, und da brauchte man eben einen repräsentativen Rahmen.
    So schön die Wohnung war, aber es gab Zeiten, da ging sie Karina auf den Geist. Immer dann, wenn Wladimir unterwegs war. Da kam sie sich in den vielen Räumen oft verlassen vor.
    Okay, sie hätte sich Leute einladen können, aber die alten Freunde von früher gab es nicht mehr. Man hatte sich auseinander entwickelt. Zudem hatte sie einen Job, bei dem sie vorsichtig sein musste. Da konnten ihre Worte leicht auf die Goldwaage gelegt werden.
    Wenn man wollte, traf bei ihr das Sprichwort zu, dass ein goldener Käfig einsam macht.
    Zum Glück hatte ihr Wladimir bei der Einrichtung der Wohnung freie Hand gelassen, und so breitete sich ihr Geschmack aus, wogegen Wladimir nichts einzuwenden hatte.
    Nach der Eingangstür gab es eine kleine Diele mit einem Einbauschrank. Direkt daneben führte eine Tür zu einer Dusche mit der Toilette, und dann musste der Besucher durch einen langen Gang gehen, von dem beidseitig die Türen der Zimmer abzweigten.
    Anders verhielt es sich beim Wohnraum. Man erreichte ihn durch einen offenen bogenförmigen Durchgang. An das Zimmer schloss sich ein breiter Balkon an.
    Ein zweiter Durchgang lag dem ersten direkt gegenüber. Dort befand sich das geräumige Esszimmer, in dem die beiden des Öfteren ihre Gäste bewirteten.
    Auch dort hatte Karina ihren Geschmack durchsetzen können. Die Möblierung zeigte ein modernes Design.
    Wann Wladimir nach Moskau zurückkehrte, wusste sie nicht. Er wollte Ostern zurück sein und freute sich ebenso auf einige Tage Ruhe wie Karina.
    Die langen und dunklen Winterabende waren vorbei. Es blieb jetzt wieder länger hell. Nur hatte die Kälte die Stadt weiterhin im Griff. Es gab wohl keinen Menschen, der nicht den Frühling herbeisehnte.
    Karina konnte die Ereignisse des Tages nicht vergessen. Da drehte sich vieles in ihrem Kopf, aber sie ging auch davon aus, dass der Tag einen positiven Abschluss gefunden hatte, denn John Sinclair würde bestimmt so schnell wie möglich erscheinen.
    Sie verspürte auch Hunger. Das gute Gefühl sorgte dafür. In der Küche schaltete sie die Mikrowelle ein und wärmte sich zwei mit Fleisch gefüllte Teigtaschen auf. Dazu öffnete sie eine Flasche Rotwein, denn beide, sie und Wladimir, gehörten auch zu den Genießern. Wer ein Leben wie auf einer Rasierklinge führte, der versuchte, sich in der kurzen verbleibenden Zeit immer den Genuss zu verschaffen, der ihm am meisten entgegenkam. Der Kühlschrank war immer gut gefüllt und zwar mit. Waren, die es im Westen zu kaufen gab und die nur allmählich nach Russland einsickerten.
    Den

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