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Das Monster von Moskau

Das Monster von Moskau

Titel: Das Monster von Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist dieses Skelett noch nicht aufgetaucht.«
    »Sei froh.«
    Unser Gespräch versackte, weil wir am Ziel waren. Valentin wohnte in einem Haus, das in einer Gasse lag, in der zwei Hunde herumstreunten. Um den grauen Bau zu erreichen, mussten wir über einen kleinen Vorhof gehen, an dessen Rand Karina den Volvo parkte.
    Das Haus selbst war aus grauen Steinen gebaut worden und höher als die anderen Häuser. Auch der Eingang lag erhöht, und das an der linken Seite des Hauses.
    »Komische Bauweise«, bemerkte ich.
    »Valentin ist eben Individualist.«
    »Kennst du ihn schon lange?«
    »Seit einer Ewigkeit.«
    Wir hatten die Treppe erreicht, die aus hellen, breiten Stufen bestand, aber kein Geländer hatte. Ich ließ Karina vorgehen und schaute zu kleinen viereckigen Fenstern hin. Am Eingang konnten wir einen Anbau sehen, der wie ein Geschwür aus dem starren Hals hervorragte.
    Wir brauchten uns nicht bemerkbar zu machen. Valentin hatte uns bereits gesehen und öffnete die Tür.
    »Willkommen!«, sagte er nur.
    Er war ein Mensch, der sich trotz seines Alters noch sehr aufrecht hielt. Ein heller und wilder Bart umwuchs seinen Mund. Die hohe Stirn endete dort, wo ebenfalls helles Haar auf dem Kopf wuchs. Die Haut, die im Gesicht zu sehen war, glich einem Schnittmusterbogen. Sie war durch zahlreiche Falten gezeichnet. Helle Augen schauten uns prüfend an, vor allen Dingen mich, dann aber nahm Valentin Karina in die Arme und drückte sie fest an sich.
    Auch ich wurde umarmt, und Karina erklärte mir wenig später, dass dies ein Kompliment und Vertrauensbeweis für mich sei. Danach bat Valentin uns in sein Haus.
    Es war wirklich etwas Besonderes. Kaum hatten wir es betreten, da fielen mir die Treppen auf, die in die verschiedenen Etagen führten und auf mich wie Hühnerleitern wirkten. Sie standen leicht versetzt, und jede endete auf einer Art Plattform, die an den Rändern durch Geländer geschützt wurde.
    Eine Einrichtung gab es auch, aber die war so karg wie möglich gehalten. Mehr Wert legte Valentin auf seine Werkstatt. Und hier gab es alles, was das Herz eines Feinmechanikers höher schlagen ließ. Kleine Schraubstöcke, Drehbänke, auch Hobel, aber zumeist arbeitete der alte Mann ohne Maschinen. Er war der Mensch, der sich noch auf seine Hände verließ.
    Ich ging an einem Regal entlang, das nur aus waagerechten Brettern bestand. Auf ihm hatte der alte Mann das ausgestellt, was er mit den eigenen Händen schuf.
    Es war Spielzeug.
    Herrlich, denn es bestand nicht aus Plastik, sondern aus Blech. Er hatte es bunt angemalt, und so sah ich Autos, kleine Karussells und Tiere, die durch eine Federmechanik aufgezogen werden konnten und dann herumliefen oder auch hüpften.
    Flugzeuge und Hubschrauber hatte er ebenfalls gebastelt und ihnen einen bunten Anstrich gegeben.
    »Hobby?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete Karina an seiner Stelle. »Wenn ich mir das so betrachte, ist es Kunst.«
    »Da hast du Recht.«
    Sie sprach auf Valentin schnell ein. Wahrscheinlich erzählte sie ihm von meinem Lob. Der alte Mann lächelte verlegen und wiederholte das Wort Hobby.
    »Verkauft er die Dinge?«, fragte ich.
    Karina nickte heftig. »Ja. Aber nicht alle. Manche verschenkt er auch. Du glaubst kaum, wie sich die Jungen freuen. Da lassen sie ihr Plastikzeug erst mal stehen.«
    »Das glaube ich.«
    Valentin sprach auf Karina ein, und sie übersetzte mir die Worte. Er schlug vor, eine Etage höher zu gehen und dort einen guten Tee zu trinken. Dabei könnte man ja beraten, wie es weiterging.
    Ich hatte nichts dagegen und schritt hinter den beiden her. Zwar war die Stiege steil, aber man hatte sie auch mit trittsicheren Stufen ausgestattet.
    Karina sprach mit ihm. Sie verstand sich gut mit dem alten Valentin, denn sie ließ ihn beim Hochsteigen der Treppe nicht los. Ihre Hand umfasste seinen Ellbogen.
    Oben gelangten wir in einen Wohnraum. Ich hatte mir schon auf dem Weg Gedanken darüber gemacht, wie er wohl aussehen würde. Als ich ihn jetzt sah, weiteten sich meine Augen. Mit dieser Überraschung hatte ich nicht gerechnet.
    Von der Fläche her glich er der Werkstatt auf den Quadratzentimeter. Davon ging ich mal aus. Aber hier war nichts von einer Werkstatt zu sehen. Es gab keine Geräte, es roch weder nach Holz und frischer Farbe, wer hier lebte, der machte es sich bequem, und das konnte er auch tun. Wer hier die Möbel vermisste und darüber erstaunt war, tat gut daran, sich erst mal näher umzuschauen, denn das Zimmer vermittelte einen

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