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Das Monster von Moskau

Das Monster von Moskau

Titel: Das Monster von Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gedanken. Dafür wird gesorgt.«
    »Okay.«
    Die ganze Crew begleitete mich zu einem Extradurchgang und Schalter, wo schon jemand auf mich wartete und tatsächlich meine Reisetasche neben sich stehen hatte.
    Hübsch war Karina. Sie trug das braune Haar noch immer halblang geschnitten, und in ihren Augen blitzte tatsächlich die Freude, mich Wiedersehen zu können.
    Wer sie sah, der hätte sich kaum vorstellen können, welch eine Kämpferin sie war. Perfekt im Nahkampf, aber auch im Schießen, und sie war zäh wie Leim, wenn sie sich mal irgendwo festgebissen hatte.
    Ihre Umarmung wollte gar nicht enden. Die Küsse spürte ich überall auf meinem Gesicht.
    »He, he, ich kriege ja kaum Luft«, beschwerte ich mich. »Nicht so stürmisch.«
    »Das ist eben unsere russische Mentalität.«
    »Ja.« Ich pustete. »Die kenne ich jetzt.«
    »Dann können wir ja etwas trinken.«
    »Aha. Und danach?«
    »Fahren wir los.«
    »Wohin?«
    »Keine Sorge, John, wir bleiben schon in Moskau. Es geht nur eben in die Vorstädte hinein.«
    »Also ins Land.«
    »So ungefähr.«
    Wir fanden ein kleines Lokal im Bereich des Flughafens, in dem wir italienischen Kaffee zu sündhaft teuren Preisen tranken. Auf zwei Hockern saßen wir uns an einem runden Tisch gegenüber, und jetzt fielen mir auch die Schatten unter Karina’s Augen auf.
    »Du hast schlecht geschlafen – oder?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich habe gut geschlafen. Leider nur zu wenig. Das ist nicht meine Schuld gewesen.«
    »Worum ging es denn?«
    Sie blickte mich für einen Moment scharf an. »Das kann ich dir sagen. Ich habe einen unerwarteten Besuch bekommen.«
    »Hört sich nicht gut an.«
    »Stimmt. Das ist auch nicht gut gewesen. Darauf kannst du Gift nehmen. Aber ich kann es leider nicht ändern. Man scheint mir auf der Spur zu sein.«
    Die Tasse, die ich schon angehoben hatte, ließ ich wieder sinken. »Das hört sich nicht gut an.«
    »Ich werde es dir berichten.«
    Ich wusste ja, wie es mir erging, wenn ich etwas erzählte, deshalb unterbrach ich sie mit keiner Zwischenfrage. Erst als sie die Schultern anhob und damit den Abschluss andeutete, stellte ich meine erste Frage.
    »Dann hast du also Besuch von einem Wolf und dem Monster von Moskau bekommen.«
    »Genau, John. Das sollte man annehmen.«
    »Denkst du anders darüber?«
    Sie blies die Wangen auf und schaute an mir vorbei. »Ich weiß nicht, was ich wirklich denken soll. Ich habe gewisse Vorstellungen, die allerdings sehr theoretisch sind.«
    »Zum Beispiel?«
    Mit dem linken Zeigefingernagel schabte sie über den Nasenrücken hinweg. »Wenn ich mir das alles wieder recht vor Augen halte und auch über die Schnelligkeit nachdenke, mit der alles geschah, dann kann ich schon zu dem Schluss kommen, dass der Wolf und der Mensch möglicherweise ein und dieselbe Person gewesen sind.«
    Ich trank meine Tasse leer.
    »He, John, sag was!«
    »Denkst du an einen Werwolf?«
    Jetzt strahlte sie mich an. »Ich wusste ja, dass du selbst darauf kommen würdest.«
    »Nicht mehr an das Monster von Moskau?«
    »An beides. Das Monster zeigte sich einmal in der menschlichen Gestalt und zum zweiten Mal in der eines Werwolfs. Könntest du damit leben, Geisterjäger?«
    »Das muss ich ja«, gab ich lächelnd zurück. »Solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde.«
    »Kannst du es dir denn vorstellen?«
    Ich winkte ab. »Vorstellen kann ich mir alles, Karina. Außerdem haben wir Vollmond. Man kann davon ausgehen, dass es ideales Werwolfwetter ist.«
    Karina verzog die Mundwinkel. »Ist das denn nicht ein Märchen, John? Das mit dem Wetter?«
    »Ich weiß es nicht. Mal trifft es zu, mal nicht. Aber das soll nicht unser Problem sein. Ich denke da auch an etwas anderes.«
    »Woran?«
    »An die Karwoche, von der du erzählt hast. Und dass in diesen Tagen die Toten angeblich ihre Gräber verlassen und eine Kirche aufsuchen, wo sie von ihren Sünden erlöst werden sollen. Gibt es da Zeugen? Hat man sie in die Kirche gehen sehen?«
    »Es mag welche geben, John, aber ich will dir ehrlich sagen, dass ich sie nicht gesehen habe. Ich bin auch nicht dazu gekommen, nach irgendwelchen Zeugen zu suchen. Den einzigen Verbindungsmann, den ich habe, ist der alte Valentin.«
    »Der sie auch nicht gesehen hat – oder?«
    »Wohl nicht.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass sie aus den Gräbern kommen.«
    Karina schüttelte den Kopf. »Der alte Valentin hat mir noch etwas dazu gesagt.«
    »Ich höre.«
    »Wenn sie aus den

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