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Das Monster von Moskau

Das Monster von Moskau

Titel: Das Monster von Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn auch der Geist setzte sich in Bewegung.
    Wir hatten die Stimmen der anderen Geister flüsternd zwitschern gehört. In den vielleicht letzten drei Minuten waren die Stimmen dann verstummt.
    Nun hörten wir sie erneut, als wollten sie den Weg der beiden so unterschiedlichen Wesen begleiten und ihnen einen gewissen Schutz angedeihen lassen.
    Wir traten nicht zur Seite. Jeder von uns wollte mit Wanja sprechen. Wir waren davon überzeugt, dass sie uns Wichtiges zu sagen hatte, aber als sie auf die Kirche zuging, da waren wir nicht interessant für sie. Wanja hatte nur Blicke für das lautlose Wesen, das sich an ihrer Seite hielt und weiterhin nur ein verschwommener Fleck war, allerdings recht kompakt im Innern.
    Er nahm keine menschliche Gestalt an, aber es bestand eine Verbindung zwischen den beiden.
    Sie kommunizierten. Es war an Wanja’s Bewegungen zu erkennen. Mal hob sie die Schultern, dann nickte sie oder deutete nach vorn auf die kleine Kirche. Sicherlich hörte auch sie die Geisterstimmen, doch sie ließ sich nicht ablenken.
    Weder um Karina noch um mich kümmerte sie sich. Es gab weiterhin nur sie – bis sie plötzlich stehen blieben, und das nicht weit von uns und dem Eingang der Kirche entfernt.
    »Und jetzt?«, murmelte ich.
    Karina schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was los ist«, erklärte sie. »Normal wäre es gewesen, wenn sie in die Kirche hineingegangen wären, denke ich. Aber sie scheinen sich nicht zu trauen.«
    »Sie haben Angst!«
    Karina schaute mich überrascht an. »Warum sollten sie?«
    »Es kann sein, dass sich Kozak dort versteckt hält. Ich habe ihn zwar nicht gesehen, aber ich habe die Kirche auch nicht durchsuchen können. Zumindest nicht die unmittelbare Nähe des Altars. Dort ist das Zentrum, der Mittelpunkt, und wer ihn beherrscht, der beherrscht auch die gesamte Kirche.«
    »Ich werde sie fragen.«
    Karina trat entschlossen auf Wanja zu und sprach sie an. Das Mädchen reagierte nicht, es schaute erst gar nicht hin. Karina musste ihren Schützling schon an der Schulter rütteln, um überhaupt eine Reaktion zu bekommen.
    Sie fragte.
    Sie erhielt Antwort.
    Und das nicht nur auf eine Frage, sondern auf alle. Sie zeigte sich zufrieden, strich Wanja zum Abschluss über das Haar und wandte sich an mich.
    »Du hast dich nicht geirrt, John. Sie haben tatsächlich Furcht davor, in die Kirche zu gehen.«
    »Ich dachte es mir.«
    Die Russin nagte an der Unterlippe. Eigentlich war die Frage überflüssig, aber sie stellte sie trotzdem. »Und was werden wir tun, John?«
    »Was schon? Hineingehen.«
    Sie war leicht überrascht. »Ohne Wanja?«
    »Genau. Sie wird bei dem Geist bleiben wollen. Es ist die einzige Verbindung zu ihrem Leben. Das muss man so sehen.«
    »Und was ist mit dir?«
    Karina überlegte. Es fiel ihr nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Schließlich hatte sie sich entschlossen. »Wenn das Monster wirklich in der Kirche sein sollte, können wir davon ausgehen, dass Wanja hier draußen sicher ist.«
    »Gut, dann lass uns gehen.«
    Gern tat ich es nicht. Nur war ich davon überzeugt, dass wir in die Kirche hineinmussten. Die Geister der Toten trauten sich nicht. Vielleicht später, wenn wir es geschafft hatten, die Kirche zu befreien und das Monster zur Hölle zu schicken.
    Karina Grischin holte ihre Lampe hervor. »Okay, John, dann auf zum zweiten Versuch.«
    Ich hoffte, dass es auch der letzte sein würde...
    ***
    »Du darfst nicht, Kind. Du darfst nicht hinein. Es ist nicht gut für dich. Du musst auf mich hören – bitte...«
    »Ja, Großvater, das tue ich«, flüsterte Wanja. »Und deine Geisterfreunde wollen auch nicht?«
    »Nein, denn auch sie spüren das Böse. Es hat sich eingenistet. Es ist nicht mehr so wie früher. Das habe ich immer gehört. Es hat sich so viel verändert. Sie werden ihre Sünden nicht los. Und sie merken, dass die Gefahr gewachsen ist. Geh du nicht hinein, Wanja. Höre auf mich.«
    »Ja, Großvater.«
    Sie hatte die Antwort gegeben und sich dabei gedreht. So schaute sie auf den Rücken der fremden Frau und auf den des fremden Mannes. Beide gingen in die Kirche. Beide schalteten ihre Lampen ein, deren Licht die Dunkelheit zerstörte.
    »Soll ich warten?«
    »Ja.«
    »Und wenn das Monster kommt, Großvater? Bitte, sag, was ich dann alles machen soll.«
    »Nichts wirst du dagegen tun können, mein Kind. Ich bin auch nicht stark genug, um dich zu retten. Ich bin tot, du lebst, und ich kann dich nicht in meine Welt hineinholen.«
    Er ist

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