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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zurück, David! Komm zurück!«
    »Mein Gott, was meint er damit?«, schluchzte Marie.
    Bryant ergriff seinen Sohn an den Schultern und drehte ihn herum, sodass sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden.
    »Wo ist David? Wo ist er?«
    Aber Hilly hatte das Bewusstsein verloren, und er kam niemals wieder richtig zu sich. Mehr als hundert Männer und Frauen, darunter Bobbi und Gard, durchsuchten den Wald jenseits der Straße und das Unterholz nach Hillys Bruder David.
    Hätte man ihn fragen können, dann hätte Hilly wahrscheinlich gesagt, dass sie seiner Meinung nach zu nahe am Haus suchten.
    Viel zu nahe.

Kapitel vier
Bent und Jingles
    1
    Am Abend des 24. Juli, eine Woche nach dem Verschwinden von David Brown, fuhr State Trooper Benton Rhodes gegen acht Uhr mit einem Streifenwagen der State Police aus Haven heraus. Peter Gabbons, von seinen Kollegen Jingles genannt, saß auf dem Beifahrersitz. Die Dämmerung lag in Asche um sie herum. Es war natürlich eine metaphorische Asche, ganz im Gegensatz zu der auf den Händen und Gesichtern der beiden Polizisten. Diese Asche war echt. Rhodes’ Denken kehrte immer wieder zu dem bgetrennten Arm und der Hand zurück und zu der Tatsache, dass er sofort gewusst hatte, wem sie gehörte. O mein Gott!
    Hör auf, daran zu denken!, befahl er seinem Verstand. Okay, willigte sein Verstand ein und dachte gleich weiter daran. »Versuch es noch einmal mit dem Funkgerät«, sagte er. »Ich wette, wir haben Funkstörungen von dieser verdammten Mikrowellenschüssel, die sie in Troy aufgestellt haben.«
    »Okay.« Jingles griff nach dem Mikro. »Basis für Einheit 16. Hörst du uns, Tug? Over.«
    Er ließ den Knopf los, und sie lauschten beide. Sie hörten merkwürdig kreischendes Rauschen, in dessen Tiefe geisterhafte Stimmen vergraben zu sein schienen. »Soll ich es noch einmal versuchen?«, fragte Jingles.

    »Nein. Wahrscheinlich gibt es sich bald.«
    Bent fuhr mit siebzig Sachen und eingeschaltetem Blaulicht auf der Route 3 in Richtung Derry. Wo, zum Teufel, blieb die Verstärkung? Von und nach Haven Village hatte es keine Kommunikationsprobleme gegeben; die Funkverbindung war so klar gewesen, dass es beinahe unheimlich war. Und der Funk war an diesem Abend nicht das einzig Unheimliche in Haven gewesen.
    Richtig!, stimmte sein Verstand zu. Und übrigens, du hast den Ring sofort erkannt, nicht? Den Ring eines Polizisten erkennt man, auch wenn er an einer Frauenhand steckt. Und hast du gesehen, wie die Sehnen heraushingen? Sah aus wie ein Stück Fleisch beim Metzger, nicht? Lammkeule oder so etwas. Hat ihr einfach den Arm abgerissen. Es …
    Hör auf, habe ich gesagt! Gottverdammt, LASS DAS!
    Ja, okay, schon gut. Ich vergaß einen Augenblick, dass du nicht darüber nachdenken willst. Oder wie ein Rollbraten, hm? Und das viele Blut!
    Hör auf, bitte hör auf, stöhnte er.
    Gut, okay, ich weiß, ich verliere den Verstand, wenn ich weiter darüber nachdenke, aber ich glaube, ich werde trotzdem darüber nachdenken, weil ich einfach nicht damit aufhören kann. Ihre Hand, ihr Arm, sie waren schlimm, schlimmer als jeder Verkehrsunfall, den ich je gesehen habe, aber was ist mit all den anderen Teilen? Den abgetrennten Köpfen? Den Augen? Den Füßen? Ja, Sir, das muss wahrhaftig ein Knüller von einer Kesselexplosion gewesen sein!
    »Wo ist unsere Verstärkung?«, fragte Jingles rastlos.
    »Weiß ich nicht.«
    Aber wenn sie auftauchten, konnte er sie wirklich zur Schnecke machen, oder nicht?
    Ich habe ein Rätsel für euch, könnte er zu den Leuten sagen. Ihr werdet nie darauf kommen. Wie ist es möglich,
dass nach einer Explosion überall zerfetzte Körper herumliegen, aber nur eine Tote? Und ganz nebenbei, wie kommt es, dass die Explosion eines Kessels keinen anderen Schaden anrichtet, als den Rathausturm wegzupusten? Und wieso war der Stadtratsvorsitzende, dieser Berringer, nicht imstande, die Leiche zu identifizieren, obwohl selbst ich wusste, um wen es sich handelte? Gebt ihr auf, Jungs?
    Er hatte den Arm mit einer Decke zugedeckt. Für die anderen Körperteile konnte er nichts weiter tun, und er vermutete, dass es auch unwichtig war. Aber Ruths Arm hatte er zugedeckt.
    Das hatte er auf dem Platz vor dem Rathaus von Haven Village getan. Er hatte es getan, während dieser Idiot von Chef der freiwilligen Feuerwehr, Allison, grinsend dagestanden hatte, als wäre es ein Bohnenessen gewesen und nicht eine Explosion, bei der eine prachtvolle Frau ums Leben gekommen war. Es war alles

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