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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sie ausstiegen. Das leise Summen der Trafos, die sein Gerät speisten – ein Gerät, das sich nicht sehr von denen unterschied, die Ruth in die Leiber ihrer Puppen eingenäht hatte. Und ein leises Summen. Fliegen. Sie rochen das Blut unter der Plastikhülle, kamen aber nicht an den Kadaver des Hirschs heran.
    Ihr werdet eure Chance noch früh genug bekommen, dachte Beach und grinste. Zu schade, dass ihr diese beiden Kerle dort draußen nicht zu kosten bekommen werdet.
    »Diesen Lastwagen habe ich in Haven gesehen, Bent«, sagte der mit der heiseren Stimme. »Er parkte vor dem Restaurant. «
    Beach drehte das Abflussrohr etwas auf seiner Gabel. Wenn er hindurchsah, konnte er sie beide erkennen. Und sollte sich der eine aus dem direkten Einflussbereich des Geräts entfernen, war das nicht weiter schlimm. Es gab einen gewissen Streueffekt.
    Geht weg vom Auto, Jungs, dachte Beach, griff nach der Türklingel von Western Auto und legte den Daumen darauf. Sein Grinsen legte rosa Zahnfleisch frei. Möchte nichts von dem Auto abbekommen. Geht beiseite, okay?
    »Wer ist da?«, rief der andere Polizist.
    Die Tommyknockers sind da, die an deine Tür klopfen, du wichtigtuerischer Pisskopf, dachte er und fing an zu kichern. Er konnte nicht anders. Er versuchte es zu unterdrücken, so gut er konnte.
    »Wenn da jemand in diesem Wagen ist, kommt er jetzt besser heraus!«
    Er begann lauter zu kichern, er konnte einfach nichts dafür.
Und das war vielleicht gar nicht schlecht, denn sie sahen einander an und kamen dann langsam auf den Truck zu, wobei sie die Waffen zogen. Auf den Truck zu, weg vom Streifenwagen.
    Beach wartete, bis er sich sicher war, dass der Streifenwagen nicht von der Lohe erfasst werden würde – sie hatten ihm befohlen, das Auto unversehrt zu lassen, und er hatte die Absicht, nicht eine Lage Chrom von der Stoßstange zu pusten. Als die Polizisten frei standen, drückte Beach auf den Klingelknopf. Avon klingelt, Pissköpfe, dachte er, und diesmal kicherte er nicht nur; er jauchzte. Ein dicker Strahl grünen Feuers schoss in die Dunkelheit, traf beide Polizisten und hüllte sie ein. Beach sah etliche gelbe Funken in diesem grünen Leuchten und begriff, dass einer der Polizisten mehrmals hintereinander seine Pistole abfeuerte.
    Beach roch den strengen Geruch schmorender Eisenbahntrafos. Es folgte ein plötzliches plop!, und eine sich drehend Funkenfontäne ging von ihm aus. Ein paar Funken landeten stechend auf seinem Arm, und er wischte sie fort. Das grüne Feuer, das aus dem Ende des Rohrs kam, erlosch. Die Polizisten waren verschwunden. Nun … fast verschwunden.
    Beach sprang über die Heckklappe des Trucks und bewegte sich, so schnell er konnte. Weiß Gott, dies war nicht die Autobahn, und so spät fuhr niemand mehr nach Derry, um einzukaufen, aber früher oder später würde irgendjemand vorbeikommen. Er sollte …
    Ein einzelner rauchender Schuh lag auf dem Asphalt. Er hob ihn auf und hätte ihn beinahe wieder fallen gelassen. Er hatte nicht erwartet, dass er so schwer sein würde. Als er hineinsah, erkannte er, warum. Ein von einem Socken umhüllter Fuß steckte noch darin.
    Beach trug ihn zum Lastwagen zurück und warf ihn ins
Fahrerhaus. Wenn er wieder in der Stadt war, würde er ihn wegschaffen. Er brauchte ihn nicht zu vergraben, in Haven gab es wirksamere Methoden, Sachen wegzuschaffen. Wenn die Mafia wüsste, was wir Yankee-Hinterwäldler hier haben, würde sie wahrscheinlich die Vertriebsrechte dafür kaufen wollen, dachte Beach und kicherte erneut.
    Er löste die Haltebolzen der Heckklappe. Sie klappte mit einem rostigen Krachen herunter. Er ergriff den in Plastik gehüllten Kadaver des Hirschs. Wessen Einfall war das gewesen? Der des alten Dave? Eigentlich spielte es keine Rolle. In Haven wurden alle Einfälle allmählich zu einem einzigen.
    Das in Plastik gehüllte Bündel war schwer und sperrig. Beach legte seine Arme um die Hinterbeine des Hirschs und zog. Es kam von der Pritsche herunter, sein Kopf prallte auf den Asphalt. Beach schaute sich wieder um, ob an den beiden Horizonten helle Scheinwerfer zu sehen waren, er sah keine und schleifte den Hirsch über die Straße, so schnell er konnte. Er legte ihn keuchend ab und drehte den Kadaver um, sodass er das Plastik entfernen konnte. Jetzt schob er beide Arme unter den säuberlich ausgeweideten Hirsch und hob ihn hoch. Die Sehnen standen wie Kabel in seinem Nacken vor; die zurückgezogenen Lippen hätten Zähne entblößt, wenn er noch welche

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