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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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aaaaaaaaatmen …«
    Jetzt begannen die B&M-Bohnen im Sonderangebot, die im Schaufenster zu einer Pyramide aufgeschichtet worden waren, Hank um die Ohren zu fliegen, während sie in das Loch in der Wirklichkeit gesogen wurden, das er irgendwie geöffnet hatte. Fünfpfundtüten Rasendünger und Zehnpfundtüten Holzkohle schlitterten mit trockenen, papiernen Lauten über das Pflaster.
    Ich werde den Trottel zum Schweigen bringen, dachte Hank, und wie um seine Entscheidung zu unterstreichen, knallte ihm eine Bohnendose an den Hinterkopf, wurde in
die Luft geschleudert und dann in die schwärzlich purpurne Wunde gesogen.
    »Hilliiiiiii …«
    Hank drückte auf die Stopptaste. Die Öffnung verschwand auf der Stelle. Man hörte ein hölzernes Knirschen, als der bereits halb in der Öffnung verschwundene Stuhl fast exakt diagonal in zwei Hälften zerschnitten wurde. Die Hälfte des Stuhls lag auf dem Pflaster. Die andere Hälfte war nicht mehr zu sehen.
    Randy Kroger, der Deutsche, dem Cooder’s seit Ende der Fünfzigerjahre gehörte, packte Hank und drehte ihn herum. »Für das Schaufenster werden Sie bezahlen, Buck«, sagte er.
    »Klar, Randy, wie Sie meinen«, stimmte Hank zu und rieb sich benommen die Beule, die an seinem Hinterkopf wuchs.
    Kroger deutete auf die seltsame Stuhlhälfte auf dem Pflaster. »Für diesen Stuhl werden Sie auch bezahlen«, verkündete er und ging wieder hinein.
    So endete der Juli.
    5
    Montag, 1. August:
    John Leandro hörte auf zu reden, kippte den Rest seines Biers und fragte David Bright: »Was meinst du, wird er sagen?«
    Bright dachte einen Augenblick nach. Er und Leandro saßen in der Bounty Tavern, einem geschmacklos eingerichteten Lokal in Bangor, das lediglich zwei Vorzüge hatte – es lag fast direkt gegenüber den Redaktionsräumen der Bangor
Daily News, und montags bekam man Heineken-Bier für eineinviertel Dollar pro Flasche.
    »Ich glaube, er wird damit anfangen, dass er dir befiehlt, nach Derry zu rasen und den Sitzungskalender des Gemeinderats zu holen«, sagte Bright. »Und dann wird er dich wahrscheinlich fragen, ob du schon einmal daran gedacht hast, einen Psychiater aufzusuchen.«
    Leandro sah auf absurde Weise niedergeschmettert aus. Er war erst vierundzwanzig, und die beiden letzten Berichte, die er geschrieben hatte – über das Verschwinden von (lies: den möglichen Mord an) zwei Polizisten der State Police und den Selbstmord eines dritten –, hatten seinen Appetit auf die starken Sachen geweckt. Ein Bericht über ein Essen der Kriegsveteranen von Derry war öde im Vergleich zu dem Erlebnis, bei der ingrimmigen nächtlichen Suche nach den Leichen verschwundener Polizisten dabei zu sein. Er wollte nicht, dass die großen Sachen wieder aufhörten. Bright tat die kleine Niete fast leid – das Problem lag darin, dass Leandro genau das war. Dass jemand mit vierundzwanzig eine Niete war, konnte man hinnehmen. Aber er war sich ziemlich sicher, dass Johnny Leandro auch mit vierundvierzig noch eine Niete sein würde … mit vierundsechzig … mit vierundachtzig, wenn er so lange lebte.
    Eine vierundachtzigjährige Niete, das war eine ein wenig Furcht einflößende und ausgesprochen entsetzliche Vorstellung. Bright beschloss, doch noch ein Bier zu bestellen.
    »Ich habe nur einen Scherz gemacht«, sagte Bright.
    »Dann glaubst du, er wird mich der Sache nachgehen lassen?«
    »Nein.«
    »Aber eben hast du gesagt …«
    »Das mit dem Psychiater war ein Scherz«, sagte Bright geduldig. » Nur das war ein Scherz.«

    »Er«, das war Peter Reynault, der Chefredakteur der Lokalredaktion. Bright hatte schon vor vielen Jahren gelernt, dass Chefredakteure eines mit Gott gemeinsam hatten, und er vermutete, dass Johnny Leandro das selbst bald herausfinden würde. Reporter konnten denken, aber es waren Chefredakteure wie Peter Reynault, die letzten Endes lenkten.
    »Aber …«
    »Du hast nichts, dem du nachgehen könntest«, sagte Bright.
    Hätte der innere Kreis von Haven – diejenigen, die Bobbis Schuppen einen Besuch abgestattet hatten – das gehört, was Leandro als Nächstes sagte, dann wäre seine Lebenserwartung wahrscheinlich auf Tage gesunken … vielleicht sogar auf ein paar Stunden.
    »Ich habe Haven, dem ich nachgehen könnte«, sagte er nämlich und stürzte den Rest des Heineken Dunkel in drei langen Zügen hinunter. »Dort fängt alles an. Das Kind verschwindet in Haven, die Frau stirbt in Haven, Rhodes und Gabbons befinden sich auf der Rückfahrt von Haven. Dugan

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