Das Monstrum
das Trinken aufgegeben hatte … und alles andere. Der Junge, der von den Tommyknockers gewusst hatte.
»Klar können Sie es versuchen.« Moss reichte ihm das Gerät. »Ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen, das geb ich gern zu. Schlaucht ganz schön, dieses dauernde Tragen. « Er sah Gardeners Blick und fügte hinzu. »Oh, klar. Einen Teil tue ich selbst; deshalb der Kopfhörer. Sie können es versuchen, aber ich glaube nicht, dass Sie viel Glück haben werden. Sie sind nicht wie wir.«
»Ist mir auch schon aufgefallen. Ich bin der Einzige, der sich nicht bei Sears und Roebuck ein neues Gebiss kaufen muss, wenn dies alles vorüber ist.«
Moss sah ihn säuerlich an und sagte nichts.
Gard nahm sein Taschentuch und wischte das braune Ohrenschmalz von Moss von dem Kopfhörer, dann setzte er ihn auf. Er vernahm ein fernes Geräusch, wie man es
hört, wenn man eine Muschel ans Ohr hält. Er richtete die Antenne auf die Pumpe, wie er es bei Moss gesehen hatte, dann führte er die Antenne vorsichtig höher. Das ferne Muschelrauschen in seinem Ohr bekam eine andere Qualität. Die Pumpe bewegte sich eine Winzigkeit – er war sich sicher, dass er sich das nicht nur einbildete. Aber einen Augenblick später geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Er spürte, wie aus seiner Nase warmes Blut über sein Gesicht rann, und im selben Moment plärrte eine Stimme in seinem Kopf los. »TEPPICHE FÜR IHREN FLUR ODER FÜR DIE GANZE WOHNUNG BILLIGER!«, kreischte ein Rundfunksprecher, der plötzlich mitten in Gardeners Kopf saß und offensichtlich in ein Megafon brüllte. »JA, WIR HABEN EINE NEUE LIEFERUNG LÄUFER BEKOMMEN! DIE LETZTE WAR SCHNELL AUSVERKAUFT, ALSO BEEILEN SIE SICH …«
»Auuu, mein Gott, halt’s Maul!«, hatte Gardener geschrien. Er ließ die Fernsteuerung fallen und griff sich an den Kopf. Der Kopfhörer wurde ihm aus den Ohren gezogen, die plärrende Stimme verstummte. Er hatte Nasenbluten und einen Kopf, der wie eine Glocke dröhnte.
Freeman Moss, aus seiner Schweigsamkeit herausgerissen, sah Gardener mit aufgerissenen Augen an. »Was, in Gottes Namen, war das?«, fragte er.
»Das«, sagte Gardener schwach, »war WZON. Wo sie nur Rock and Roll spielen, weil das allen so gefällt. Stört es Sie, wenn ich mich einen Augenblick hinsetze, Moss? Ich glaube, ich habe mir gerade in die Hose gemacht.«
»Ihre Nase blutet auch.«
»Kein Witz, Sherlock«, sagte Gardener.
»Ich glaube, von nun an sollten Sie lieber mich den Schweber bedienen lassen.« Gard war mehr als bereitwillig darauf eingegangen. Sie brauchten den ganzen restlichen Tag, um die Ausrüstung zur Grube zu bringen, und als das
letzte Stück draußen war, war Moss so erschöpft, dass ihn Gardener praktisch zum Lastwagen tragen musste.
»Mir ist zumute, als hätte ich gerade zwei Klafter Holz gehackt und mir dabei das Gehirn rausgeschissen«, keuchte der ältere Mann.
Gard hatte nicht damit gerechnet, dass der Mann danach zurückkommen würde. Aber anderntags war Moss pünktlich um sieben erschienen. Statt seines Lastwagens hatte er einen verbeulten Pontiac gefahren. Er stieg aus dem Pontiac aus und klopfte mit einem Henkelmann an sein Bein.
»Kommen Sie. Fangen wir an.«
Gardener respektierte Moss mehr als die drei anderen »Helfer« zusammengenommen. Er mochte ihn sogar.
Moss sah ihn an, während sie zum Schiff hinausgingen und der Morgentau dieses Freitagmorgens ihre Hosenaufschläge anfeuchtete. »Das habe ich mitbekommen«, sagte er. »Ich schätze, Sie sind auch ganz in Ordnung.«
Das war ungefähr alles, war, Mr. Freeman Moss an diesem Tag zu ihm zu sagen wusste.
Sie ließen eine Unmenge von Schläuchen in die Grube hinab und verlegten weitere Schläuche, die das Wasser, das sie herauspumpten, hügelabwärts leiten sollten, zu einem Hang, der südöstlich von Bobbis Haus verlief. Diese »Abflussschläuche«, wie Moss sie nannte, waren Segeltuchschläuche mit großem Durchmesser, die, wie Gard vermutete, von der freiwilligen Feuerwehr stammten.
»Klar, ein paar von ihr und ein paar von anderswo«, sagte Moss, wollte sich aber nicht weiter über das Thema auslassen.
Bevor er die Pumpe einschaltete, ließ er Gardener ein paar U-förmige Krampen über die Schläuche hämmern. »Sonst schwingen sie herum und spritzen das Wasser überallhin. Wenn Sie je einen Feuerwehrschlauch außer Kontrolle
gesehen haben, dann wissen Sie, wie gefährlich das ist. Und wir haben nicht genügend Männer, um sie den ganzen Tag dastehen und einen Haufen
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