Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
verlassene Landstraße. Die konnte man überall im Staat sehen, selbst während der Haupt – Touristensaison. Die Fotos konnten das Fehlen jeglicher Waldgeräusche nicht vermitteln; die Fotos würden nicht zeigen, dass die Luft vergiftet war.
    So viel zu deinem Knüller, Johnny. Oh, du wirst sicher eine Menge Artikel darüber schreiben, und ich habe das Gefühl, du wirst einer Menge Kamerateams von den großen
Sendern sagen, welche Seite von dir deine Schokoladenseite ist, aber dein Bild auf dem Cover von Newsweek? Der Pulitzerpreis? Vergiss es.
    Ein Teil von ihm – der erwachsenere Teil – beharrte, dass das dumm war, dass ein halber Laib Brot besser war als gar keiner, dass die meisten Reporter auf der Welt einen Mord begehen würden, um auch nur eine Scheibe von diesem Brot abzubekommen, wie immer es auch aussehen mochte.
    Aber John Leandro war eigentlich jünger als seine vierundzwanzig Jahre. Als David Bright eine ordentliche Portion gewaltigen Nietentums in ihm zu sehen geglaubt hatte, hatte er sich nicht geirrt. Natürlich gab es Gründe für Leandros Art, aber diese Gründe änderten nichts an den Tatsachen. Er fühlte sich wie ein Anfänger, dem bei seinem ersten Oberligaspiel ein Triple gelingt. Nicht schlecht, aber in seinem Herzen ruft eine Stimme: He, Gott, wenn du mir schon so einen Hammer zugestehst, warum hast du mich dann nicht gleich einen Homerun schlagen lassen?
    Haven Village war nur eine knappe Meile entfernt. Er konnte es zu Fuß in fünfzehn Minuten erreichen … aber dann würde er nicht aus dem Giftgürtel heraus sein, bevor die Luft im Flachpack ausging, und das wusste er.
    Wenn ich doch nur zwei dieser verdammten Dinger gemietet hätte.
    Selbst wenn du daran gedacht hättest, hättest du nicht genügend Geld bei dir gehabt, um diese beschissene Kaution zu hinterlegen. Die Frage ist, Johnny, möchtest du für deinen Knüller sterben oder nicht?
    Wollte er nicht. Er wollte, dass sein Bild auf dem Cover von Newsweek auftauchte, aber er wollte nicht, dass es von einem schwarzen Rand umgeben war.
    Er begann, in Richtung der Stadtgrenze von Troy zurückzustapfen. Er war fünf Dutzend Schritte weit gekommen,
als er feststellte, dass er Motoren hörte – eine ganze Menge, sehr leise.
    Auf der anderen Seite der Stadt ist etwas los.
    Da könnte ebenso gut auf der dunklen Seite des Mondes etwas los sein. Vergiss es.
    Mit einem weiteren unsicheren Blick in den Wald ging er weiter. Er brachte noch ein Dutzend Schritte hinter sich und stellte fest, dass er noch ein anderes Geräusch hören konnte: ein leises, näherkommendes Summen hinter sich.
    Er drehte sich um. Sein Kiefer klappte herunter. In Haven war fast der ganze Juli der Monat der kolossalen Erfindungen gewesen. Im Verlauf des »Werdens« hatten die meisten Havener das Interesse an solchen Dingen verloren … aber die Geräte waren immer noch da, seltsame nutzlose Dinger wie die, die Gardener in Bobbis Schuppen gesehen hatte. Viele waren in den Grenzdienst eingezogen worden. Hazel McCready saß im Rathaus vor einem Tisch voll Kopfhörer und kontrollierte eines nach dem anderen. Sie war erbost, weil sie zurückgelassen worden war, um diese Pflicht zu erfüllen, während draußen auf Bobbis Farm die Zukunft von allem im Ungewissen lag. Aber jetzt … jetzt war tatsächlich jemand in die Stadt eingedrungen.
    Hazel, die froh war über die Abwechslung, beschloss, sich des Eindringlings anzunehmen.
    7
    Es war der Cola-Automat, der vor Cooder’s Market gestanden hatte. Leandro stand starr vor Erstaunen da und sah zu, wie er näher kam: ein munterer weiß-roter Kasten, sechseinhalb Fuß hoch und vier Fuß breit. Er kam rasch
durch die Luft auf ihn zugeglitten, die Unterseite schwebte etwa vierzig Zentimeter über der Straße.
    Ich bin in einen Werbespot geraten, dachte Leandro. Einen ganz verrückten Werbespot. In ein oder zwei Sekunden wird die Tür von diesem Ding aufgehen, und O. J. Simpson wird herausfliegen.
    Das war eine komische Vorstellung. Leandro fing an zu lachen. Noch während er lachte, fiel ihm ein, dass er hier sein Foto hatte … o Gott, hier hatte er sein Foto, hier kam ein Cola-Automat eine asphaltierte, zweispurige Landstraße entlanggeschwebt.
    Er griff nach der Nikon. Der Cola-Automat, der vor sich hinsummte, umkurvte Leandros liegen gebliebenen Wagen und kam näher. Es sah aus wie die Halluzination eines Verrückten, aber die Vorderseite des Automaten verkündete, so gern man auch das Gegenteil geglaubt hätte, dass das THE

Weitere Kostenlose Bücher