Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Haven abgeriegelt wissen, aber sie wollten nicht,
dass jemand mitten auf dem, was wie eine freie Fahrbahn aussah, gegen eine unerklärliche Barriere prallte, umkehrte und diese Geschichte den falschen Leuten erzählte …
    … und das waren inzwischen alle Menschen auf der Erde.
    Ich glaube nicht, dass jemand so nahe herankommen kann, sagte Newt. Er und Dick saßen in Dicks Pick-up, der Teil einer Prozession von Autos und Trucks war, die zu Bobbi Anderson hinausrasten.
    Das habe ich auch gedacht, antwortete Dick. Aber das war vor Hillman … und Bobbis Schwester. Nein, es könnte jemand hereinkommen … aber wenn, dann kommt er niemals wieder hinaus.
    Also gut, prächtig. Bist Königin für einen Tag. Und kannst du dieses Scheißding nicht schneller fahren?
    Die Beschaffenheit der Gedanken beider Männer – die aller um sie herum – war fassungslos und wütend. Im Augenblick schien das mögliche Eindringen von Auswärtigen nach Haven ihre geringste Sorge zu sein.
    »Ich wusste, wir hätten uns diesen gottverdammten Trunkenbold vom Hals schaffen sollen!«, rief Dick und schlug mit der Faust auf das Armaturenbrett. Heute hatte er keine Schminke aufgelegt. Seine Haut wurde nicht nur zunehmend durchscheinender, sie wurde auch rauer. In seinem Gesicht – ebenso wie in Newts Gesicht und in den Gesichtern der anderen, die eine gewisse Zeit in Bobbis Schuppen verbracht hatten – hatte die Mundpartie angefangen zu schwellen. Sie wurde eindeutig schnauzenähnlich.
    6
    Davon wusste John Leandro natürlich nichts – er wusste nur, dass die Luft um ihn herum giftig war – giftiger, als er jemals für möglich gehalten hätte. Er hatte die goldfarbene Maske nur für einen einzigen Atemzug abgenommen, und daraufhin war die Welt sofort trübe geworden und verschwommen. Er hatte die Maske rasch wieder aufgesetzt, mit klopfendem Herzen und kalten Händen.
    Etwa zweihundert Schritte jenseits der Stadtgrenze gab sein Dodge schlicht und einfach den Geist auf. Die meisten Autos und Trucks in Haven waren im Verlauf der vergangenen zwei Monate dergestalt umgebaut worden, dass sie gegen das immer stärker werdende elektromagnetische Feld immun waren, welches das Schiff in der Erde abstrahlte (der größte Teil der Arbeiten war in Elt Barkers Shell-Tankstelle ausgeführt worden), aber Leandros Auto war einer solchen Behandlung nicht unterzogen worden.
    Er saß einen Augenblick hinter dem Steuer und sah ratlos auf die roten Idiotenlämpchen hinunter. Er stellte das Automatikgetriebe auf Parken und drehte den Zündschlüssel. Der Motor gab keinen Mucks von sich. Verdammt, nicht einmal der Anlasser klackte.
    Wahrscheinlich ist ein Batteriekabel ab.
    Es war kein Batteriekabel. In diesem Fall hätten die Zündanzeige und die Ölstandanzeige nicht aufgeleuchtet. Aber das war nicht wichtig. Größtenteils wusste er deshalb, dass es kein Batteriekabel war, weil er es eben wusste.
    Hier standen auf beiden Straßenseiten Bäume. Durch ihre rauschenden Blätter hindurch zeichnete die Sonne scheckige Lichtmuster auf den Asphalt und den weißen Staub am Straßenrand. Leandro hatte plötzlich den Eindruck, dass ihn von hinter den Bäumen aus Augen ansahen.
Das war natürlich albern, aber der Eindruck war dennoch sehr stark.
    Okay, jetzt musst du aussteigen und zusehen, ob du aus dem Giftgürtel herauswandern kannst, bevor dir die Luft ausgeht. Deine Chancen werden mit jeder Sekunde, die du hier sitzt und dir selbst Angst einjagst, schlechter.
    Er drehte noch einmal den Zündschlüssel. Nichts.
    Er nahm seine Kamera, schlang sich den Gurt über die Schulter und stieg aus. Er sah unsicher in den Wald rechts von der Straße. Er glaubte, hinter sich etwas zu hören – ein schlurfendes Geräusch – und wirbelte hastig herum, die Lippen zu einem trockenen Grinsen der Angst verzerrt.
    Nichts … nichts, das er sehen konnte.
    Der Wald ist herrlich, dunkel und tief …
    Setz dich in Bewegung. Du stehst hier herum und vergeudest deine Luft.
    Er machte die Tür noch einmal auf, beugte sich hinein und holte die Pistole aus dem Handschuhfach. Er lud sie, dann versuchte er, sie in die rechte Hosentasche zu stecken. Sie war zu groß. Er hatte Angst, sie könnte rausfallen und losgehen, wenn er sie dort ließ. Er zog das neue T – Shirt hoch, steckte sie in den Gürtel und ließ das T-Shirt dann wieder herunter.
    Er sah wieder in den Wald, dann verbittert auf das Auto. Er konnte wohl Fotos machen, vermutete er, aber was würde darauf sein? Nichts als eine

Weitere Kostenlose Bücher