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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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losgeschickt, um Batterien zu holen. Du hast ihn umgebracht und sie geblendet, um Batterien zu bekommen. Mein Gott, Bobbi, wie konntest du nur so dumm sein?«
    »Wir sind intelligenter, als du dir je zu träumen gewagt …«
    »Wer redet denn von Intelligenz? «, schrie er wütend. »Ich spreche von Schläue! Gesundem Menschenverstand, verflucht noch mal! Die Stromleitungen von CMP verlaufen direkt hinter deinem Haus! Warum hast du die nicht angezapft? «
    »Klar.« Bobbi lächelte mit ihrem unheimlichen Mund. »Ein wirklich intelligenter – Verzeihung, schlauer – Vorschlag. Und bei der ersten Gelegenheit, wenn irgendein Techniker in Augusta bei einem Blick auf seine Anzeigen den Energieverlust festgestellt hätte …«
    »Du versorgst fast alles mit CZellen, Babyzellen und Doppel – A – Batterien«, sagte Gard. »Das ist ein Rinnsal. Jemand, der eine große Bandsäge mit Hausstrom betreibt, würde die Zeiger heftiger ausschlagen lassen.«
    Sie schien kurzzeitig verwirrt zu sein. Schien zu lauschen – nicht irgendjemandem, sondern ihrer eigenen inneren Stimme. »Batterien arbeiten mit Gleichstrom, Gard. Wechselstrom hätte uns nichts genutzt …«
    Er schlug sich mit den Fäusten gegen die Schläfen und schrie: » Hast du noch nie einen gottverdammten Gleichspannungswandler gesehen? Die kriegt man für drei Dollar im Radio Shack! Willst du mir wirklich im Ernst erzählen, du hättest nicht einen einfachen Gleichspannungswandler bauen können, obwohl du deinen Traktor zum Fliegen gebracht und deine Schreibmaschine auf telepathischen Betrieb umgeschaltet hast? Bist du …«
    »Niemand hat daran gedacht!«, kreischte sie plötzlich.

    Es folgte ein Augenblick des Schweigens. Sie sah verblüfft aus, als hätte ihre eigene Stimme sie erschreckt.
    »Niemand hat daran gedacht«, sagte er. »Ganz recht. Also hast du diese beiden Kinder geschickt, die bereit waren, ihren Auftrag zu erfüllen oder für das gute alte Haven zu sterben, und jetzt ist das eine tot und das andere blind. Das ist Scheiße, Bobbi. Es ist mir egal, wer oder was dich übernommen hat – ein Teil von dir muss noch da drin sein. Ein Teil von dir muss erkennen, dass ihr überhaupt nichts Kreatives getan habt. Ganz im Gegenteil. Ihr habt Verdummungstabletten geschluckt und euch gegenseitig dazu gratuliert, wie wunderbar alles ist. Ich war derjenige, der verrückt war. Ich habe mir auch dann noch eingeredet, dass alles gut werden würde, als ich es besser wusste. Aber es ist genau dieselbe alte Scheiße wie immer. Ihr könnt Menschen desintegrieren, ihr könnt sie irgendwohin teleportieren, um sie dort zu verwahren oder zu begraben oder was auch immer, aber ihr seid so blöd wie ein Baby mit einer geladenen Pistole.«
    »Ich glaube, du bist jetzt besser still, Gard.«
    »Ihr habt nicht daran gedacht«, sagte er leise. »Mein Gott, Bobbi! Wie kannst du noch in den Spiegel schauen? Irgendeiner von euch?«
    »Ich sagte, du bist jetzt …«
    »Fachidioten, hast du mal gesagt. Es ist noch schlimmer. Als würde man einem Haufen Kinder dabei zusehen, wie sie sich darauf vorbereiten, die Welt mithilfe der Baupläne für ihre Seifenkisten in die Luft zu sprengen. Ihr Typen seid nicht mal böse. Dumm vielleicht, aber nicht böse.«
    »Gard …«
    »Ihr seid nichts als eine Bande von Hohlköpfen mit Schraubenziehern.« Er lachte.
    »Sei still!«, schrie sie.

    »Gott«, sagte Gard. »Habe ich wirklich geglaubt, Schwesterchen wäre tot? Habe ich das?«
    Sie zitterte.
    Er nickte zu der Photonenpistole. »Wenn ich also das Bier nicht trinke und die Tabletten nicht nehme, dann verschickst du mich nach Altair4, richtig? Ich kann für David Brown Babysitter spielen, bis wir beide ersticken oder verhungern oder an der kosmischen Strahlung zugrunde gehen.«
    Sie war jetzt auf gehässige Weise kalt, und das tat weh – mehr als er je für möglich gehalten hätte –, aber immerhin versuchte sie nicht mehr, seine Gedanken zu lesen. In ihrem Zorn hatte sie es vergessen.
    So wie sie vergessen hatten, wie simpel es war, ein batteriebetriebenes Bandgerät an die Wandsteckdose anzuschließen, wenn man einen einfachen Gleichspannungswandler zwischen den Apparat und die Stromquelle schaltete.
    »Eigentlich gibt es gar kein Altair – 4, so wie es eigentlich auch keine Tommyknockers gibt. Für ein paar Dinge gibt es keine Namen – sie sind einfach. Jemand gibt ihnen hier einen Namen, und jemand gibt ihnen dort einen anderen Namen. Es ist nie ein guter Name, aber das spielt

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