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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Brust.
    »Das also ist Teleportation. Tolle Sache, was? Ein paar Felsen, jede Menge Löcher, ein kosmischer Dachboden. Vielleicht wird eines Tages jemand eine Wellenlänge ins Herz einer Sonne öffnen und damit einen ganzen Planeten grillen.«
    Bobbi lachte, als wäre das ein ganz besonderer Spaß. Die Pistole zielte jedoch immer noch auf Gardeners Brust.
    Bobbi wurde wieder ernst und sagte: »Aber das ist noch nicht alles, Gard. Wenn du ein Radio einschaltest, dann denkst du daran, einen Sender einzustellen. Aber ein Band – Megahertz, Kilohertz, Kurzwellen, was auch immer – besteht nicht nur aus Sendern. Auch aus den ganzen leeren Stellen zwischen den Sendern. Tatsächlich bestehen die meisten Bänder sogar aus diesen leeren Stellen. Kannst du mir folgen?«
    »Ja.«
    »Das ist meine Methode, dich dazu zu bringen, dass du die Tabletten nimmst. Ich werde dich nicht zu diesem Ort schicken, den du Altair-4 nennst, Gard – ich weiß, dass du dort auf langsame und unangenehme Art sterben würdest.«
    »So wie David Brown stirbt?«
    »Damit hatte ich nichts zu tun«, sagte sie rasch. »Das war ganz allein die Schuld seines Bruders.«
    »Wie in Nürnberg, nicht? Keiner war so richtig an irgendetwas schuld.«

    »Du Idiot«, sagte Bobbi. »Ist dir nicht klar, dass das manchmal die Wahrheit ist? Hast du so wenig Mumm, dass du die Vorstellung zufälliger Vorkommnisse nicht akzeptieren kannst?«
    »Ich kann sie akzeptieren. Aber ich glaube auch an die Fähigkeit von Individuen, irrationales Verhalten rückgängig zu machen«, sagte er.
    »Wirklich? Du konntest das nie.«
    Auf Ihre Frau geschossen, hörte er den nasebohrenden Deputy sagen. Verdammt starke Sache, was?
    Manchmal fangen Leute den alten Sühne – Boogie eben etwas spät an, dachte er und sah auf seine Hände.
    Bobbis Augen sahen stechend in sein Gesicht. Sie hatte etwas davon mitbekommen. Er versuchte, den Schirm wieder zu stärken – eine verworrene Kette zusammenhangloser Gedanken, wie weißes Rauschen.
    »Was denkst du, Gard?«
    »Nichts, was dich etwas anginge«, sagte er und lächelte dünn. »Stell es dir als … nun, als Vorhängeschloss an einer Schuppentür vor.«
    Sie zog die Lippen einen Augenblick von den Zähnen zurück … dann entspannten sie sich wieder zu diesem merkwürdig sanften Lächeln. »Ist auch nicht wichtig«, sagte sie. »Vielleicht würde ich es sowieso nicht verstehen. Wie ich schon sagte, wir sind nie sehr gute Versteher gewesen. Wir sind keine Rasse von Super-Einsteins. Ich glaube, Thomas Edison im All wäre schon zutreffender. Vergiss es. Ich werde dich nicht an einen Ort schicken, wo du eines langsamen, kläglichen Todes stirbst. Auf meine Weise liebe ich dich immer noch, Gard, und wenn ich dich irgendwohin schicken muss, dann schicke ich dich … ins Nichts.« Sie zuckte die Achseln.
    »Es ist vielleicht, als würde man Äther einatmen – aber
es könnte schmerzhaft sein. Sogar qualvoll. Wie auch immer, lieber etwas, was man kennt, als etwas, was man nicht kennt.«
    Plötzlich brach Gardener in Tränen aus.
    »Bobbi, wenn du mich daran früher erinnert hättest, hättest du mir eine Menge Kummer ersparen können.«
    »Nimm die Tabletten, Gard. Nimm das, was du kennst. In deinem jetzigen Zustand dürften zweihundert Milligramm Valium dich ziemlich schnell hinüberbefördern. Lass mich dich nicht wie einen Brief ohne Adresse wegschicken. «
    »Erzähl mir noch mehr von den Tommyknockers«, sagte Gardener und wischte sich mit beiden Händen das Gesicht ab.
    Bobbi lächelte. »Die Tabletten, Gard. Wenn du anfängst, die Tabletten zu nehmen, dann werde ich dir alles erzählen, was du wissen willst. Wenn nicht …« Sie hob die Photonenpistole.
    Gardener schraubte den Deckel der Valiumflasche auf, schüttelte ein halbes Dutzend der blauen Tabletten mit der Herzform in der Mitte (Valentinsgrüße aus dem Tal des Torpors, dachte er ) heraus, warf sie sich in den Mund, machte das Bier auf und schluckte sie. Da gingen sechzig Milligramm die gute alte Röhre runter. Eine hätte er vielleicht unter der Zunge verstecken können, aber sechs? Kommt schon, Leute, seid realistisch. Nicht mehr viel Zeit. Ich habe mir den Magen leergekotzt, ich habe eine Menge Blut verloren, ich habe dieses Scheißzeug ewig nicht mehr genommen und habe keinerlei Toleranz mehr dagegen, ich bin dreißig Pfund leichter als damals, als ich das erste Rezept bekam. Wenn ich diese Scheißdinger nicht schnell wieder loswerde, dann werden sie mich umhauen wie ein

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