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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Fairfield. Ich glaube, Sie waren heute früh bei ihm.«
    »Ah ja, Mr. Fairfield. Ganz einfach, Inspector: Herzversagen.«
    »Hatte Mr. Fairfield Herzprobleme?« Rigston kritzelte Herzen nebeneinander auf seinen Notizblock.
    »Er hatte vor etwas weniger als zwei Jahren einen leichten Herzanfall. Seit damals ging es ihm recht gut. Aber so etwas passiert bei älteren Leuten häufig. Das Herz hört irgendwann auf zu schlagen.«
    »Sie würden also sagen, es war kein unerwarteter Tod?«, fragte Rigston und fügte Pfeile hinzu, die die kleinen Herzen durchbohrten.
    »Im Gegenteil, Inspector. Ich würde sagen, er war unerwartet - aber bei seinem Alter und seinem allgemeinen Gesundheitszustand nicht überraschend. Macht das die Sache klarer?« Der mürrische Tonfall war wieder da. »Und es gab keine verdächtigen Umstände?« »Ich weiß nicht, was Sie mit verdächtig meinen.« »Anzeichen einer Auseinandersetzung? Fleckenförmige Hämatome, die beim Ersticken auftreten? Irgendein Zeichen einer tödlichen Injektion?«, sagte Rigston und strengte sich an, nicht gereizt zu klingen. Diese verflixten Ärzte. »Nichts von alledem. Nichts, was irgendwie nicht mit natürlichen Ursachen in Einklang gewesen wäre. Warum stellen Sie mir diese Fragen, Inspector?«
    »Ich führe eine Ermittlung durch, Sir. Sie haben mir sehr geholfen. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben«, sagte er automatisch und hängte auf. Rigston lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Drei alte Leute waren gestorben. Drei verschiedene Ärzte. Dreimal war eindeutig ein natürlicher Tod festgestellt worden. Er sollte zufrieden sein. Aber er war es nicht.
    Dan lehnte sich auf dem Sofa zurück und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Einerseits würde man meinen, dass jemand es bemerken würde, wenn ein Wahnsinniger alte Leute kaltmacht. Andererseits hat Harold Shipman jahrelang ältere Patienten ermordet, bevor jemand etwas bemerkt hat.« »Da sie an verschiedenen Orten wohnten, müssen Edith, Tillie und Eddie verschiedene Ärzte gehabt haben«, sagte Jane. »Es ist also kein verrückter Arzt, der seine eigene Art der Euthanasie betreibt.«
    »Da sind wir wieder bei den natürlichen Ursachen.« »Vielleicht wurden sie zu Tode erschreckt«, sagte Jane, die im Schaukelstuhl saß, der in der Wohnzimmerecke des Cottage stand.
    Dan verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass man jemanden so einfach zu Tode erschrecken kann. Und man kann sich auch nicht darauf verlassen, das es immer wieder funktioniert. Ich glaube, Dr. Wilde hat Recht: Sie beißen einfach ins Gras, wenn sie genug haben. Wenn jemand in der Familie stirbt, lenkt das vielleicht ihre Gedanken auf den Tod. Was weiß ich? Ich bin ja nur ein einfacher Literaturwissenschaftler.«
    »Meinst du, wir sollten Jimmy sagen, er soll Letty warnen? Ich meine, wenn etwas Bedenkliches vor sich geht, ist sie die Nächste auf der Liste.«
    Dan lachte. »O ja, wir sollten zusehen, dass wir sie zu Tode erschrecken. ›Übrigens, Letty, jemand hat es auf dich abgesehen.‹ Das wird ihr sehr helfen. Jane, wenn es keine Morde gibt, gibt es auch keinen Mörder. Und auch kein Risiko für Letty.«
    Jane blickte ihn finster an. »Es würde nicht schaden, wenn sie auf der Hut wäre. Und Jimmys Familie auch.« Dan setzte ein katzenhaftes Lächeln auf. »Er gehört ja zu unserer Familie.«
    »Davon will ich nichts hören«, sagte Jane bestimmt. »Harry ist auch mein Freund, das weißt du ja.« Sie stand auf und streckte sich. »Ich geh mal 'n bisschen frische Luft schnappen. Seit Jake mich angesprochen hat, fühle ich mich, als müsste ich immer über die Schulter zurückschauen. Als ob mich jemand beobachtet.« Sie sah aus dem Fenster auf das Tal hinunter und zitterte. »Es ist kein schönes Gefühl - ich wünschte, ich könnte es abschütteln.« Sie wandte sich um und sah ihn an. »Jetzt hat es sich aufgeklärt. Ich glaube, ich fahre den Berg hoch und gehe spazieren, damit ich wieder einen klaren Kopf bekomme.« »In Ordnung. Haben wir Pläne für später?« Jane schüttelte den Kopf. »Lassen wir es bis morgen gut sein.«
    Als Jane im schwindenden Nachmittagslicht den Hang hinunterfuhr, sah sie Matthew den Kinderwagen bei der Post über die Straße schieben. Sie hielt an und drehte die Scheibe herunter. »Auf Letty Brownrigg brauchst du keine Hoffnung zu setzen«, rief sie ihm zu. »Ich habe die Papiere gesehen, und sie hat außerdem nichts von Dorcas.« Matthews Augen wurden schmal, und er runzelte

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