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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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alten Leiche und einer forensischen Anthropologin Gesellschaft. Wenn man mich jetzt sehen könnte, ging es ihr durch den Kopf. Sie hatte River gerade noch erwischt, als diese auf dem Weg nach draußen war, um ein Sandwich zu essen. »Das wird sich ziemlich merkwürdig anhören«, sagte Jane. »Na gut, merkwürdige Sachen mag ich«, sagte River und setzte sich auf einen Laborstuhl.
    »Haben Sie Geduld mit mir. Ich weiß, einiges von diesen Dingen habe ich Ihnen schon erzählt, aber ich muss meine Gedanken ordnen. Es hat mit dem Manuskript zu tun, das ich suche. Die letzte Person, die, soweit ich weiß, es in Händen hatte, war eine Magd namens Dorcas Mason. Ich dachte mir, sie hat es vielleicht sicher aufbewahrt, statt es zu zerstören. Wenn es also noch existiert, gibt es die Möglichkeit, dass es an einen ihrer Nachfahren weitergegeben wurde.«
    »Macht Sinn«, sagte River.
    »Ich habe einen Stammbaum aufgezeichnet und dann die überlebenden Nachfahren in der Abfolge der größten Wahrscheinlichkeit aufgrund des Erstgeburtsrechts aufgelistet.« River nickte. »Der vernünftigste Grundsatz, besonders für die Zeit damals.«
    »Die erste Person auf meiner Liste starb in der Nacht, bevor ich sie besuchen wollte. Die zweite Person auf meiner Liste starb in der Nacht, nachdem ich sie besucht hatte. Die dritte Person auf meiner Liste starb in der Nacht, nachdem ich sie besucht hatte. Und ich habe gerade einen Anruf von DI Rigston erhalten, der mir sagte, die vierte Person auf meiner Liste sei letzte Nacht gestorben. Zwei Nächte nach meinem Besuch.« Sie legte ihren grob skizzierten Stammbaum vor und erläuterte ihre Argumentation.
    River studierte ihn mit Interesse. »Es ist eigenartig, das gebe ich zu. Aber, wie ich schon sagte, alte Leute sterben nun mal.«
    »Ich weiß. Und keiner der Todesfälle ist als verdächtig eingestuft worden. Aber die alten Leute sind alle miteinander verwandt. Gut, zwar nur entfernt, aber sie gehören doch zur gleichen Großfamilie. Zu der gleichen Familie, die einen sehr wertvollen und sehr gut transportierbaren Besitz in Händen haben könnte. Und da alte Leute nicht oft ausgehen, ist die zuverlässigste Methode, wenn man nach so etwas suchen und sicher sein will, dass man nicht gestört wird, sie umzubringen.«
    »Das kommt mir schon verdächtig vor«, sagte River langsam. »Es hat durchaus schon mal eine Häufung von Todesfällen in einer Familie gegeben, aber diese Häufung hier ist doch recht auffällig.« Sie zog an ihrem Pferdeschwanz. »Was war das mit dieser Frau, derentwegen Ewan Rigston anrief, warum genau hat er Sie angerufen?«
    »Er sagte, er wolle wissen, ob ich die letzte Person war, die sie lebend gesehen hat. Etwas über einen plötzlichen Tod, sie sei in letzter Zeit nicht beim Arzt gewesen. Aber schließlich tat er so, als sei ich des Mordes verdächtig oder so.« Rivers Augenbrauen hoben sich prompt. »Wirklich? Na, wenn sie in letzter Zeit nicht beim Arzt war, dann wird es eine Obduktion geben müssen. Ich sage Ihnen, was ich tun werde, ich werde mit einem Kollegen in Carlisle reden. Normalerweise würde er beauftragt werden, die Obduktion durchzuführen. Aber ich bin hier direkt vor Ort und eine qualifizierte Pathologin, und es wird mir bei meinem Chef Pluspunkte einbringen, wenn ich aushelfe. Also kann ich mir Ihre alte Dame mal genau ansehen, ob es irgendetwas Verdächtiges gibt. Wie finden Sie das?«
    Jane lächelte. »Sie haben ja keine Ahnung, welche Last Sie von mir genommen haben.«
    »Warten Sie erst mal ab«, sagte River. »Es kann sein, dass ich nichts finde.«
    »Ich wäre sehr froh, wenn Sie nichts fänden. Das hat alles nur angefangen, weil ich entschlossen war, ein Manuskript zu finden, das vielleicht nicht einmal existiert. Und ich will wirklich nicht vier Todesfälle auf dem Gewissen haben.«
    Die beiden Männer waren schon da, saßen auf einer Bank und starrten auf das silbrig glitzernde Wasser hinaus. Dan sah sich um, als sie sich näherte, sein Lächeln war so heiter wie der Sonnenschein.
    »Tut mir leid, dass ich am Telefon so kurz angebunden war«, sagte er, stieß sich vom Auto ab und zog sie zu sich heran. Er küsste sie leicht auf den Mund. »Du weißt ja, wie es ist. Also, wie geht's?«
    »Noch nicht schmerzfrei. Und da ist etwas, über das ich mit euch reden muss. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, ohne es einfach auszusprechen«, gab sie zu. »Letty Brownrigg ist gestern Nacht gestorben.«
    Jimmys Gesichtsausdruck zeigte, wie schockiert

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